Cobaltdisulfid

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Cobalt(II)-sulfid
_ Co2+ 0 __ S22−
Raumgruppe

Raumgruppe Pa3 (Raumgruppen-Nr. 205)Vorlage:Raumgruppe/205

Allgemeines
Name Cobaltdisulfid
Andere Namen

Kobaltdisulfid

Verhältnisformel CoS2
Kurzbeschreibung

schwarzer geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12013-10-4
EG-Nummer (Listennummer) 682-014-2
ECHA-InfoCard 100.207.127
PubChem 19601219
ChemSpider 21247611
Wikidata Q1104482
Eigenschaften
Molare Masse 123,06 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,23 g·cm−3[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 317​‐​410
P: 280​‐​302+352​‐​333+313[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Cobaltdisulfid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Cobaltverbindungen und Disulfide.

Vorkommen

Cobaltdisulfid kommt natürlich in Form des Minerals Cattierit vor.[2]

Gewinnung und Darstellung

Cobaltdisulfid lässt sich direkt aus den Elementen darstellen.[3]

Es kann auch durch Einwirkung von Schwefelwasserstoff auf Cobalt(III)-komplexverbindungen gewonnen werden.

Einkristalle der Verbindung, mit einer Größe von 3 bis 4 mm und nahezu perfekten Kristallflächen, lassen sich durch eine mehrwöchige zyklische chemische Transportreaktion in einem 3-Zonen-Ofen, ausgehend von polykristallinem Cobaltdisulfid, einem geringen Schwefelzusatz sowie Chlor erhalten:[4]

Eigenschaften

Cobaltdisulfid ist ein schwarzer geruchloser nicht brennbarer Feststoff, welcher praktisch unlöslich in Wasser ist.[1] Er besitzt eine Kristallstruktur vom Pyrit-Typ (d. h. kubisches Kristallsystem, Raumgruppe Pa3 (Raumgruppen-Nr. 205)Vorlage:Raumgruppe/205, Gitterparameter a = 553,5 pm, in der Elementarzelle befinden sich vier Formeleinheiten[5]). Cobaltdisulfid enthält entsprechend zu Eisendisulfid zweiwertige Cobaltionen und das Disulfidion S22−.[6] Er wird von nichtoxidierenden Säuren oder Alkalien nicht angegriffen und beim Erhitzen unter Luftabschluss spaltet sich Schwefel ab.[3]

Unterhalb ihrer Curie-Temperatur von 124 K zeigt die Verbindung ferromagnetisches Verhalten.[4]

Verwendung

Cobaltdisulfid wird als Katalysator bei organischen Synthesen verwendet.[3]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Eintrag zu Cobaltdisulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2020. (JavaScript erforderlich)
  2. Cattierite (Mindat)
  3. a b c Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1667.
  4. a b Robert J. Bouchard: Growth of cobalt disulfide single crystals. In: Aaron Wold, John K. Ruff (Hrsg.): Inorganic Syntheses. Band 14. McGraw-Hill, 1973, ISBN  07-071320-0 (defekt), S. 157–160 (englisch).
  5. Jean D’Ans, Ellen Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. 3. Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale, Band 3. 4. Auflage, Springer, 1997, ISBN 978-3-540-60035-0, S. 388 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Arnold F. Holleman, Egon Wiberg, Nils Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1690.