Clive Revill debütierte 1950 als Bühnenschauspieler in Auckland in seinem Heimatland Neuseeland. Anschließend nahm er Schauspielunterricht an der Old Vic School in London und wirkte zunächst vor allem als Theaterschauspieler. Als Teil der Royal Shakespeare Company trat er zwischen 1956 und 1964 in einem Dutzend Shakespeare-Produktionen auf.[1] Am Broadway in New York stand er erstmals 1952 in einer Adaption von Charles Dickens’ Die Pickwickier auf der Bühne.[2] Dort spielte Revill in den nächsten Jahren besonders oft in Musicals und Komödien auf; seine Auftritte in Irma La Douce (als Wirt Bob-Le-Hotu) und Oliver! (als Fagin) brachten ihm in den Jahren 1961 bzw. 1953 Nominierungen für den Tony Award ein. Seinen letzten Auftritt am New Yorker Broadway absolvierte er 1981 als Clare Quilty in einer Theateradaption von Lolita.[3]
Mitte der 1950er Jahre trat Revill erstmals für Film- und Fernsehrollen vor der Kamera. Aber erst beginnend mit Otto PremingersBunny Lake ist verschwunden aus dem Jahr 1965 übernahm Revill regelmäßiger Filmrollen. Seine erfolgreichste Zeit als Filmschauspieler lag zwischen Mitte der 1960er- und Mitte der 1970er-Jahre, wo er in tragenden Nebenrollen oftmals exzentrische, seltsame oder campige Figuren darstellte.[2] Ein besonderes Talent von Revill sind das Nachmachen von Akzente,[4] weshalb er oftmals Figuren ausländischer Herkunft spielte. Das kam in seinen beiden Filmauftritten unter Billy Wilders Regie zur Geltung: als russischer Ballettdirektor Rogozhin in Das Privatleben des Sherlock Holmes (1970) und als italienischer Hotelmanager Carlo Carlucci in Avanti, Avanti! (1972). Für letztere Darstellung erhielt Revill eine Nominierung für den Golden Globe Award. Eine seiner wenigen Film-Hauptrollen hatte er in John Houghs Horrorfilm Tanz der Totenköpfe von 1973. Zu seinen letzten großen Kinoproduktionen zählen die Mel-Brooks-Komödien Robin Hood – Helden in Strumpfhosen (1993) und Dracula – Tot aber glücklich (1995).
Revill war für viele Jahre ein gefragter Sprecher für Animationsfilme, Zeichentrickserien und Videospielen. In dem Star-Wars-Film Das Imperium schlägt zurück von 1980 lieh er Imperator Palpatine in der englischen Originalfassung seine Stimme.[5] Seit der DVD-Neuausgabe von 2004, die Neubearbeitungen der alten Filme durch George Lucas enthält, ist allerdings statt Revill Ian McDiarmids Stimme zu hören.[6] In den ersten drei Folgen der Serie Batman sprach er 1992 den Butler Alfred, ehe Efrem Zimbalist Jr. die Figur übernahm.
Zuletzt stand Revill 2016 in dem spanischen Film La reina de España von Fernando Trueba an der Seite von Penélope Cruz vor der Kamera. Er ist zweimal geschieden und hat eine Tochter; heute lebt er in Los Angeles.[7]
Auszeichnungen
1961: Nominierung für den Tony Award als bester Nebendarsteller in einem Musical (Irma La Douce)
1963: Nominierung für den Tony Award als bester Hauptdarsteller in einem Musical (Oliver!)