Claus van BebberClaus van Bebber (* 18. Dezember 1949) ist seit 1964 als freischaffender Künstler aktiv. Er beschäftigt sich intermedial mit Musik sowie bildender und darstellender Kunst. Sein musikalisches Schaffen umfasst ein weites Spektrum von komponierter Musik und improvisierter experimenteller Musik. Musik und KlangDie musikalischen Anfänge in den 1960er Jahren waren von Beatmusik geprägt. Ab Mitte der 1970er Jahre hat sich Claus van Bebber als Schlagzeuger mit Free-Jazz und Improvisierter Musik beschäftigt. Regelmäßige Zusammenarbeit gab es im seit 1977 aktiven Trio van Bebber/Schmidt/Thelosen, das auch auf dem Jazzfestival Frankfurt auftrat, sowie Duos mit Burghard Rogalla und Paul Hubweber. Van Bebber war Mitbegründer der Künstlergruppe Heinrich Mucken, die mit improvisierter und komponierter Musik sowie mit Klangperformances im öffentlichen Raum experimentierte. Die Gruppe existierte bis 1988, Höhepunkt war die Teilnahme an der Documenta 8. Van Bebber ist Mitglied bei Fineworks, ein improvisierendes Großensemble unter anderem mit Georg Wissel, Carl Ludwig Hübsch, Paul Hubweber, Paul Lytton, Thomas Lehn, Mark Charig, Ute Völker, Uli Böttcher und Christoph Irmer. Schallplatten gehörten schon in den frühen 1970er Jahren zu seinen Klanginstrumenten, wobei es ihm nicht um die audiophile Wiedergabe konservierter Musik ging, sondern um die klanglichen Eigenschaften der Schallplatte an sich. In einem Gaststipendium der Bielefelder Künstlerinitiative Artists Unlimited verfeinerte er das Konzept der Schallplattenkonzerte. Außerdem stellte er seit dieser Zeit regelmäßig Klang- und Bildobjekte mit Schallplatten her. In seinen Schallplattenkonzerten werden Schallplatten und Plattenspieler als Klangerzeuger benutzt, jedoch ist in der Regel der originale Inhalt der Schallplatten nicht mehr herauszuhören. Platten werden mit manipulierter Geschwindigkeit gespielt, in Wiederholschleifen gezwungen, mit Klebeband abgeklebt oder nur in der Endrille gespielt. Die Schallplatten bilden so ein Instrumentarium, das ein eigenes Klanguniversum bildet. Van Bebber führt diese Schallplattenkonzerte oft in Kooperation mit anderen Künstlern aus, so z. B. Helmut Lemke, Rolf Glasmeier, Paul Hubweber, Carl Ludwig Hübsch, Jaap Blonk und Paul Lovens. Bildnerisches GestaltenDie Auseinandersetzung mit der Situation vor Ort ist ein wichtiges Anliegen von Claus van Bebber. Dabei entstehen Installationen und Objekte, die durch ihren Bezug zum Umfeld, zum Raum, zu Geschichte des Orts oder zu einem Ausstellungsthema ihre Bedeutung und Wirkung erhalten. Viele seiner Objekte wirken im musealen Kontext wie archaische Kultgegenstände, mit denen eine rituelle Handlung verbunden scheint. Von Claus van Bebber gibt es Landschaftsinstallationen, Grabungsobjekte, Holzobjekte und gefundene oder freigelegte Objekte. Im Jahr 1994 gründete van Bebber zusammen mit anderen Künstlern das Kunstlabor ArToll. ArToll e.V. versteht sich als prozessorientierte Galerie und lädt regelmäßig Künstler ein, dort zu arbeiten und auszustellen. Preise und Stipendien
Van Bebber war an zahlreichen internationalen Künstlersymposien beteiligt. Er erhielt Stipendien als Gastkünstler bei:
Arbeiten von Claus van Bebber sind in privaten und öffentlichen Sammlungen und Museen vertreten:
AnekdotenClaus van Bebber wurde früh von zeitgenössischer Kunst inspiriert. So nahm ihn sein Großvater regelmäßig zu den Stallausstellungen der Gebrüder van der Grinten mit. Dort sah Claus van Bebber als 13-Jähriger die später sehr bekannt gewordene Ausstellung Joseph Beuys Fluxus. Diese Ausstellung hat ihn so beeindruckt, dass er zusammen mit seinem jüngeren Bruder Helmut van Bebber und weiteren Kindern aus der Nachbarschaft in den folgenden Osterferien eine eigene Ausstellung Kinderfluxus organisiert hat. Ein weiterer Kontakt zu Joseph Beuys ergab sich, als dieser das Grabmal der Familie van der Grinten im Keller der Familie van Bebber bildhauerisch bearbeitete. Claus van Bebber schaute dabei zu. Diskographie
Medien
Quellen
WeblinksCommons: Claus van Bebber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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