Christoph JentschChristoph Jentsch (* 21. Dezember 1931 in Niederwartha; † 6. Januar 2015 in Frankenthal (Pfalz)) war ein deutscher Geograph und Professor für Geographie. LebenJentsch studierte Geographie, Ethnologie und Geschichte in Frankfurt am Main, Innsbruck und München. Er wurde 1960 in Innsbruck mit einer Arbeit über das Brunecker Becken zum Doktor der Philosophie promoviert und habilitierte sich 1971 bei Carl Rathjens jun. in Saarbrücken über das Nomadentum in Afghanistan. Im selben Jahr wurde er Professor in Saarbrücken, 1972 dann in Stuttgart. 1973 wurde er als ordentlicher Professor für Geographie auf den Lehrstuhl für Anthropogeographie und Länderkunde des Geographischen Institutes der Universität Mannheim berufen. Von 1979 bis 1982 war er auch Prorektor der Universität Mannheim. Christoph Jentsch leitete jahrelang das Geographische Institut der Universität Mannheim als Geschäftsführender Direktor. Von 1990 bis 2005 leitet er auch das Institut für Landeskunde und Regionalforschung der Universität Mannheim. Im Jahr 2000 wurde er emeritiert. Der Rathjens-Schüler und Hochgebirgsexperte Christoph Jentsch galt jahrzehntelang als der einzige Afghanistanexperte (in Bezug auf geografische Länderkunde) in Deutschland. Jentsch galt weiterhin als Experte für Tirol und Südtirol. Zu seinen Schülern gehörten der Südtirolexperte Rainer Loose, die Kanadaexpertin Barbara Hahn, der Minderheitenexperte Rainer Joha Bender, der GIS-Experte Thomas Ott, der Leiter des IFL Sebastian Lentz, sowie Rainer Lukhaup und Ralf Scheffel; auch der Physiogeographie und Mittelmeerexperte Christophe Neff wurde von Jentsch beeinflusst. Christoph Jentsch gehörte noch zur Generation der „Forschungsreisenden in Sachen Geographie und Entdeckungen“, einer Generation von geographischen Hochschullehrern & Naturforschern, die es heute so nicht mehr gibt. So brach Christoph Jentsch in den 1960er Jahren mit dem Auto von Saarbrücken auf eine lange und entbehrungsreiche Forschungsreise durch den Balkan, Taurus, Kaukasus in den Hindukusch nach Afghanistan um seine Habilitationsforschungen über das Nomadentum in Afghanistan durchzuführen. In diesem Sinn kann Jentsch gleichgestellt werden mit Germaine Tillion oder Théodore Monod. Jentsch starb am 6. Januar 2015 im pfälzischen Frankenthal, wo er auch wohnte, im Alter von 83 Jahren.[1] Veröffentlichungen (Auswahl)
Quellen
WeblinksEinzelnachweise
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