Christoph Friedrich PlathnerChristoph Friedrich Plathner (Pseudonyme: Xenagogus, Philalete(s); * 10. Februar 1671 in Mühlhausen/Thüringen; † 14. Januar 1755 in Gronau (Leine)) war ein kaiserlicher Hofpfalzgraf, königlich-preußischer Hofrat und Syndikus der Reichsstadt Goslar. ![]() LebenSein Vater, Andreas Plathner (1627–1695), war Jurist, Rechtsanwalt, Senator und seit 1686 Bürgermeister der freien Reichsstadt Mühlhausen, Nachkomme des Reformators Tilemann Plathner aus Stolberg. Seine Mutter war Anna Rockefuß (1643–1727). Nach dem Besuch des Gymnasiums in Mühlhausen studierte er (ab 1685) in Jena Rechtswissenschaften, Philosophie und Theologie. Danach war er in der Rechtsanwaltspraxis des Vaters tätig. Nach dem Tod des Vaters 1695 setzte er das Jurastudium an der Universität Halle fort, das er 1698 als Licentiat der Rechte abschloss. Im gleichen Jahr, am 31. Mai 1698, heiratete er in Halberstadt Eleonore Sophie Poepping, die Tochter des dortigen Kurfürstlich-Brandenburgischen Rats und Stiftssyndikus Dr. jur. Johann Friedrich Poepping. Seit 1700 war er Konsulent (i. e. Rechtsbeistand) der Bergwerke von Harzgerode und Gernrode und von 1706 bis 1727 Syndikus der freien Reichsstadt Goslar. Zuvor hatte ihm die Universität Halle den akademischen Grad eines „Doktors beider Rechte“ juris utriusque doctor für weltliches Zivilrecht und kanonisches Kirchenrecht verliehen, was Voraussetzung für das Amt des Syndikus war. Nach dem Tod seiner ersten Frau († vor 1709) heiratete Christoph Friedrich Plathner am 3. Dezember 1709 Sophia Levina Binnenboese, die Tochter eines Münzmeisters in Goslar. Während eines Aufenthalts am Reichskammergericht in Wetzlar 1715 erfolgte durch Kaiser Karl VI. die Ernennung zum Comes Palatinus Caesareus (kaiserlichen Hofpfalzgraf, Comitiv vom 21. Januar 1715). Wenig später verlieh ihm der König von Preußen Friedrich Wilhelm I. den Titel eines Königlich-preußischen Hofrats. 1727 dankte Christoph Friedrich Plathner auf eigenen Wunsch als Syndikus der freien Reichsstadt Goslar ab und übersiedelte nach Gronau/Leine, wo er am 14. Januar 1755 starb. SchriftenChristoph Friedrich Plathner veröffentlichte zahlreiche Schriften – teils lateinisch, teils deutsch, einige unter Pseudonym – zu juristischen, kirchenrechtlichen und theologischen Fragen. Er verstand sich als „orthodoxen Lutheraner“ und polemisierte wortgewaltig gegen die Vertreter des Pietismus, die er als „Sektierer“ und "Pietisten-Geschmeiß" verunglimpfte und denen er Heuchelei, "Schein-Heiligkeit" und "Seelenbetrügerey" vorwarf. Insbesondere zielte seine Kritik auf die Bewegung der Herrnhuter Brüdergemeine. Die Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen führt die folgenden Titel auf:
Weitere gedruckte sowie unveröffentlichte Schriften sind aufgelistet bei Otto Plathner: Die Familie Plathner, Berlin 1866, p. 184 ff, sowie Ders. : Die Familie Plathner, Erster Nachtrag, Berlin 1874 p. 331 ff. Literatur
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