Christine Angot verarbeitet auf oft schockierende Art persönliche Erlebnisse. So behandelt Inzest, ein Roman, der auch ins Deutsche übertragen wurde, die inzestuöse Beziehung zum Vater. Besonders in Frankreich polarisieren die Romane Angots.[1] Angot geht jedoch auf den Vorwurf, so der einflussreiche Lektor Jean-Marie Laclavetine, eine „Skandalnudel“ zu sein, die mit reißerischen Themen als „rüde Provokateurin“ und „paradoxe Terroristin“ agiere, nicht ein, sondern sieht sich als schonungslose Aufklärerin.[2]
Seit 2023 ist sie als Nachfolgerin von Patrick Rambaud Mitglied der Académie Goncourt, die jährlich den wichtigsten französischen Literaturpreis Prix Goncourt vergibt.
Colette Sarrey: Französische Schriftstellerinnen der 80er und 90er Jahre und die écriture féminine. In: Wolfgang Asholt (Hrsg.): Interpretationen. Französische Literatur, 20. Jahrhundert: Roman. Stauffenburg, Tübingen 2007, ISBN 978-3-86057-909-1, S. 365 ff.
Theo Breuer: »Die Gewalt beginnt, sobald man vor die Tür tritt«. In ders.: Kiesel & Kastanie. Von neuen Gedichten und Geschichten Edition YE, Sistig 2008.
Vincent Kaufmann: Literatur als Abrechnung. Einführung in die Abenteuer der Christine Angot. In: Ulrich Huse (Hrsg.): Zensur und Medienkontrolle in demokratischen Gesellschaften. Harrassowitz, Wiesbaden 2017, S. 99–110.
Mercédès Baillargeon: Le personnel est politique. médias, esthétique, et politique de l’autofiction chez Christine Angot, Chloé Delaume, et Nelly Arcan. Purdue University Press, West Lafayette 2019, ISBN 978-1-61249-569-9.
Francesca Forcolin: Christine Angot, une écriture de l’altérité. Presses universitaires, Lyon 2021, ISBN 978-2-7297-1236-5.