Christian Gottlob von Voigt der JüngereChristian Gottlob Voigt, genannt der Jüngere, ab Januar 1807 von Voigt[1] (* 27. August 1774 in Allstedt; † 19. Mai 1813 in Weimar[2]) war ein deutscher Verwaltungsjurist im Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. LebenChristian Gottlob Voigt war der Sohn des Dichters und hohen Verwaltungsjuristen Christian Gottlob (von) Voigt (dem Älteren, 1743‒1819) und seiner Ehefrau Johanna Victoria geb. Hufeland (1741–1815). Unter der Leitung seiner Eltern erhielt er in Weimar eine sorgfältige Erziehung und wurde u. a. von Johann Gottfried Herder unterrichtet; er besuchte keine öffentliche Schule, sondern wurde schon mit 14 Jahren in der Universität in Jena eingeschrieben.[3] Nach einem Jurastudium wurde er am 14. April 1796 als Assessor bei der Weimarer Regierung eingestellt, wo sein Vater zugleich Minister (Mitglied des Geheimen Consiliums) und Leiter des Geheimen Archivs war.[4] 1797 erhielt er in dieser Tätigkeit Stimmrecht; 1799 wurde er Regierungsrat.[5] Neben der Regierungstätigkeit wurde er zu mehreren diplomatischen Missionen hinzugezogen.[6] Er war auch damit betraut, dem Erbprinzen Carl Friedrich die Rechtslehre nahezubringen; dafür verlieh ihm die Juristische Fakultät der Universität Jena am 26. Juli 1800 die Ehrendoktorwürde.[7] Im selben Jahr erhielt er den Titel Comes Palatinus Caesareus (Hofpfalzgraf).[8] 1802 wurde er zusätzlich als Geheimer Archivar unmittelbarer Untergebener seines Vaters.[9] Ab 1803 war er auch Mitglied der General-Polizei-Direktion.[10] 1807 wurde er zusammen mit seinem Vater nobilitiert und rückte zum Geheimen Regierungsrat auf.[11] Voigt verehelichte sich am 24. August 1798[12] mit Amalie Henriette Caroline Ludecus (* September 1778[13], † 4. Oktober 1840[14]), Tochter des Geheimen Sekretärs Johann August Ludecus und seiner ersten Ehefrau Friederike geb. Kirms († Oktober 1789[15]), Schwester des Verwalters des Weimarer Theaters Franz Kirms (1750‒1826). Sie ließen sich 1809 nach elfjähriger Ehe scheiden.[16] Am 24. November 1811 heiratete er Henriette Maria geb. Schmidt (1775–1837, Schwester des Schauspielers Heinrich Schmidt); sie war die Witwe seines Freundes, des Hofmedicus Gottfried (von) Herder (1774–1806), Johann Gottfried Herders ältestem Sohn, und brachte drei Töchter in die Ehe.[17] Ein neugeborener Sohn starb im September 1812.[18] Im April 1813 wurde Voigt mit seinem Freund, dem Hofmarschall Freiherrn Spiegel von Peckelsheim, wegen eines Missverständnisses der französischen Militärbehörden auf Befehl des französischen Marschalls Michel Ney verhaftet[19] und auf den Petersberg in Erfurt abgeführt; die beiden Inhaftierten sollten erschossen werden. Auf Verwendung der Herzogin Luise wurden sie von Napoleon selbst wieder freigelassen; die Angst vor seiner geplanten Hinrichtung hatte Voigt jedoch so erschüttert, dass er im Mai einem Fieber erlag. Literatur
Nachweise
|
Portal di Ensiklopedia Dunia