Christ lag in TodesbandenChrist lag in Todesbanden (auch: Christ lag in Todes Banden) ist ein Osterlied von Martin Luther aus dem Jahr 1524. Er selbst überschrieb es mit Christ ist erstanden gebessert. Text und Melodie lehnen sich an das vorreformatorische Lied Christ ist erstanden an[1], der Text außerdem teilweise an die Ostersequenz Victimae paschali laudes des mittelalterlichen Dichters Wipo. Das Lied erschien sowohl im Erfurter Enchiridion als auch im Gesangbuch von Johann Walter. Das Evangelische Gesangbuch enthält eine an modernen Sprachgebrauch angenäherte Fassung des Liedes (Nr. 101). Textfassung des Evangelischen Gesangbuchs (1993)Christ lag in Todesbanden, VersmaßDas Versmaß des Liedes ist ungewöhnlich. Jede Strophe umfasst sechs siebensilbige und eine achtsilbige Zeile.[13] Dabei ist der Wortakzent noch schwebend und nicht den Opitzschen Regeln unterworfen. In der ersten Strophe sind außerdem die Reimwörter der ersten und dritten Zeile weiblich („Banden – erstanden“), während die entsprechenden Zeilen aller anderen Strophen männlich enden. Das hat zur Folge, dass in den Strophen 2–7 unbetonte Silben auf die Melismen der Melodie treffen, die in der ersten Strophe die sinntragenden Textwörter hervorheben. Dadurch ist das Lied schwer singbar, und der Text wurde schon früh und bis ins 20. Jahrhundert mit erleichternden Silben ergänzt.[14] Das Evangelische Gesangbuch folgt Luthers Wortlaut wieder ohne Eingriffe in den Wortrhythmus und unterlegt im Druckbild alle Strophen der Melodie. Musikalische BearbeitungenDas Lied diente verschiedenen Komponisten als Grundlage für geistliche Werke und wurde oftmals in einzelnen Sätzen zitiert. Ausführungen:
ÜbersetzungenEine dänische Übersetzung „Christ laa i dødsens baand...“ steht bereits im dänischen Gesangbuch Rostock 1529 und wurde übernommen in das dänische Gesangbuch Ludwig Dietz 1536 und in das Gesangbuch von Hans Tausen, En Ny Psalmebog 1553. Im aktuellen dänischen Gesangbuch steht es nach einer anderen Übersetzung, „I dødens bånd vor frelser lå…“: Den Danske Salmebog, Kopenhagen 2002, Nr. 220, und mit folgenden Hinweisen bei J. Kærsgaard: Salmehåndbog, Band 2, Kopenhagen 2003, zu Nr. 220: nach Luther 1524; im dänischen Gesangbuch Malmö 1528 usw. bis zum Gesangbuch Pontoppidan 1740; wiederentdeckt von Nikolai Frederik Severin Grundtvig 1815; eine andere Übersetzung nach dem dänischen Gesangbuch Flensburg 1717 wurde mit diesem Text kombiniert und erschien zuerst in Den Danske Salmebog von 1953.[15] Literatur
WeblinksWikisource: Christ lag in Todes Banden – Quellen und Volltexte
Commons: Christ lag in Todesbanden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikibooks: Christ lag in Todesbanden – Noten zum Lied
Einzelnachweise
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