Charles VildracCharles Vildrac (* 22. November 1882 in Paris; † 25. Juni 1971 in Saint-Tropez) war ein französischer Schriftsteller. Leben und WerkCharles Messager war der Sohn eines Verlegers, der im Anschluss an die Pariser Kommune bis 1876 deportiert worden war. Er besuchte in Paris das Lycée Voltaire und nahm 1899 das Pseudonym Vildrac an (nach Wildrake aus Woodstock von Walter Scott). 1901 begann seine Freundschaft mit Georges Duhamel, dessen Schwager er wurde. 1906 gründete er zusammen mit ihm und Jules Romains, René Arcos, Luc Durtain, Georges Chennevière und Albert Gleizes den Künstlerkreis der Abbaye de Créteil (Abtei-Gruppe), der Anfang 1908 aufgegeben werden musste.[1] Ab 1910 neigte er zum Sozialismus. Den Kriegsdienst (ab 1914) leistete er zuletzt in Italien (Montebello della Battaglia). Sein Nachkriegspazifismus wurde von Romain Rolland unterstützt. Am Ende der 1920er Jahre war er (wie Rolland) Sympathisant der Sowjetunion. Er reiste 1928 und 1935 nach Moskau, unterstützte Victor Serge und besuchte Ernst Thälmann im KZ Oranienburg. 1932 stand er an der Spitze der neu gegründeten Association des Écrivains et Artistes Révolutionnaires. 1937 war er Gründungsmitglied der Académie Mallarmé. Unter der deutschen Besatzung in Frankreich wurde er vorübergehend festgenommen. Ab 1944 gehörte er zur Commission d’Épuration. 1953 hielt er in Clamecy bei einer Denkmalseinweihung die Lobrede auf Romain Rolland. Er starb 1971 in seinem Haus in Saint-Tropez im Alter von 88 Jahren. Vildrac war in allen Sparten der Literatur aktiv. Von 1905 bis 1920 veröffentlichte er vier Bände Dichtung und schrieb dazu auch Verslehren. Ab 1912 lieferte er Prosa (Découvertes, auch Gallimard 1931). Mit seinen von 1920 bis 1938 uraufgeführten Seelendramen, die zum Teil auch in Deutschland auf die Bühne kamen, fand er Eingang in die Handbücher. Daneben schrieb er ein Buch zum Lob Stalins (Russie neuve, 1937), weitere Reiseberichte (D'un voyage au Japon, 1927) und den autobiographischen Roman Lazare (Minuit, 1946). Er veröffentlichte Kunstkritik über Henri Matisse (1954) sowie Tagebücher. Besonders bekannt (und auch ins Deutsche übersetzt) wurden seine Kinderbücher.[2] Vildrac erhielt 1954 den Großen Poesiepreis der Société des Poètes Français und wurde 1959 ihr Vorsitzender. 1963 fiel ihm der Grand Prix de Littérature der Académie française zu. Von 1973 bis 2015 trug der Lyrikpreis Prix Charles Vildrac der Société des gens de lettres (SGDL) seinen Namen. In Poitiers ist eine Straße nach ihm benannt wie auch in Créteil. Werke (Auswahl)Lyrik
TheaterSoweit ins Deutsche übersetzt
Gesammeltes Theater
Kinder- und Jugendbücher
Weitere Veröffentlichungen
Historische Hörspiele (Auswahl)Sendespiele (Hörspielbearbeitungen):
Quelle: ARD-Hörspieldatenbank Literatur
WeblinksCommons: Charles Vildrac – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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