Cesare MusattiCesare Musatti (* 21. September 1897 in Dolo; † 21. März 1989 in Mailand) war ein italienischer Psychologe. Er gilt als einer der Pioniere der Gestalttheorie und der Psychoanalyse in Italien.[1][2] Nach dem Examen an der Universität Padua war er zunächst Assistent von Vittorio Benussi und übernahm nach dessen Tod seinen Lehrstuhl an der Universität. 1938 wurde ihm die Lehrerlaubnis entzogen. Er ging dann nach Mailand, wo er am Liceo Parini Philosophie unterrichtete, bevor er eine Stelle bei Olivetti im Bereich Arbeitspsychologie annahm.[3] Von 1948 bis 1968 war er ordentlicher Professor für Psychologie an der Universität Mailand. Zu seinen bekanntesten Schülern zählen die Psychologen Gaetano Kanizsa und Fabio Metelli, die ihrerseits maßgeblich zum Aufstieg der Gestaltpsychologie in Italien beitrugen. Schriften (Auswahl)
HerausgeberschaftMusatti ist der Herausgeber der zwölfbändigen italienischen Werkausgabe von Sigmund Freud, publiziert in Turin bei Boringhini. Der erste Band wurde 1966 unter der Leitung Musattis herausgebracht, der letzte Band erschien 1980. Die in dieser Ausgabe nicht publizierten Essays wurden 1993 in einem Ergänzungsband veröffentlicht, zusammen mit einem kritischen Apparat von Angela Richards und Ilse Grubrich-Simitis. Dokumentarfilme1964 drehte Pier Paolo Pasolini den Dokumentarfilm Das Gastmahl der Liebe (Comizi d’amore), in dem er Literaten, Dichter, Journalisten, Fußballspieler, Sänger und Schauspieler mit dem Mikrofon auf öffentlichen Plätzen befragt, und zwar über Sex und Ehe, Geschlechterrollen, über Homosexualität, die Ansicht von Männern und von Frauen zur Jungfräulichkeit, über die sozialen Unterschiede zwischen dem Norden und dem Mezzogiorno, und er fragt Kinder, woher die Babys kommen. Cesare Musatti und Alberto Moravia kommentieren während des Films die Haltungen und Ansichten der Interviewpartner. 1986 drehte Fabio Carpi den Dokumentarfilm Musatti, matematico veneziano, für den er auch das Drehbuch schrieb. Kameramann war Luigi Vera, produziert wurde der Film vom Instituto Luce Italnoleggio cinematografica.[4] Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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