Castro-Stephens-KupplungDie Castro-Stephens-Kupplung oder Stephens-Castro-Kupplung ist eine organisch-chemische Namensreaktion. Die Reaktion wurde 1963 von den Chemikern Charles E. Castro und Robert D. Stephens entdeckt.[1][2] Sie entwickelte sich bis heute zu einem wichtigen Synthesewerkzeug in der organischen Synthese und der kombinatorischen Synthese in der Medizinalchemie. Die Reaktion ähnelt der Rosenmund-von Braun-Reaktion (1916), in der ein Arylhalogenid mit Kupfer(I)-cyanid zum Arylnitril reagiert. Die Sonogashira-Kupplung (1975), bei der das Kupferacetylid in situ hergestellt wird und die Kreuzkupplung mit einem Palladiumkatalysator durchgeführt wird, ist als Weiterentwicklung der Stephens-Castro-Kupplung anzusehen. Die Stephens-Castro-Kupplung erfolgt durch Umsetzung des Kupferacetylides mit einem Arylhalogenid in Anwesenheit von Pyridin. Dabei entsteht durch Knüpfung einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung ein aromatisches Alkin. ReaktionsmechanismusDer Reaktionsverlauf geht vom terminalen Alkin aus. Dieses wird zuerst vom Kupfer(I)-Ion durch Bildung eines π-Komplexes assoziiert. Durch den dadurch entstandenen erheblichen Elektronenmangel am Alkin wird der pKa-Wert von ca. 30 auf unter 9 gesenkt. Durch diese Aktivierung kann das Alkin im Folgeschritt deprotoniert werden; hierzu wird Pyridin verwendet. Gleichzeitig bildet sich eine Kupfer(I)-organische Verbindung, an die das Aryliodid oxidativ addiert. Die dadurch gebildete, wenig stabile Kupfer(III)-Verbindung zerfällt in einem schnellen Folgeschritt durch reduktive Eliminierung zum Arylalkin und Kupfer(I)-iodid, das als stöchiometrisches Nebenprodukt anfällt. NachteileDer Nachteil der Stephens-Castro-Kupplung besteht in den stöchiometrisch anfallenden Mengen an Kupferacetyliden, wodurch Explosionsgefahr besteht. Als weiterer Nachteil ist die Verwendung von siedendem Pyridin anzusehen. Aus diesen Gründen werden daher heutzutage die Sonogashira-Kupplung, die Stille-Kupplung oder ähnliche Reaktionen bevorzugt verwendet. Literatur
Siehe auchEinzelnachweise
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