Carl August Wilhelm Sucks Eltern waren Ernst August Suck (Lebensdaten unbekannt) und seine Ehefrau Wilhelmine, geb. Wilting, (1812–1894).[4] Der Hofphotograph Oskar Suck (geb. 22. August 1845 in Berlin; gest. 16. Juli 1904 in Karlsruhe),[5] Teilhaber des Ateliers Schultz & Suck in Karlsruhe, war Carl Sucks zwölf Jahre jüngerer Bruder.
Carl Suck heiratete am 21. März 1857 Luise Dorothee Charlotte Bäringer in Berlin.[6] Das Ehepaar hatte zwei Kinder; ihr Sohn Emil Carl Georg Eugen wurde am 11. Januar 1858, sein Bruder (Carl Eduard) Alfred Suck wurde am 24. Februar 1860, beide in Berlin, geboren.
Im Berliner Adressbuch von 1860 war ein „Kaufmann und Photograph C. Suck, jun.“ verzeichnet, der sein Atelier in der Friedrichstr. 73 hatte.[7] Die Räumlichkeiten in der Friedrichstraße 73 übernahm 1860 der Fotograf F. Albert Schwartz.[8]
Gemeinsam mit dem deutschen Maler und Fotografen Albert Schwendy (1820–1902) gründete Carl Suck am 1. Oktober 1860 das Fotoatelier Schwendy und Suck[9] in Berlin Unter den Linden 24, neben der Konditorei Kranzler. Die beiden Berliner Hofphotographen betrieben ihr Studio von 1861 bis 1863 gemeinsam. Sie widmeten sich zunächst ausschließlich der Porträtfotografie.[10] Ab 1863 gingen Suck und Schwendy getrennter Wege[11] Albert Schwendy eröffnete 1864 sein eigenes Fotoatelier in der Brüderstraße 2 und firmierte dort bis 1870 als „Maler und Hof-Photograph“.[12] Carl Suck betrieb das Fotoatelier noch bis 1885 am selben Standort, Unter den Linden 24, weiter. Um 1873 beschäftigte Carl Suck sechs Mitarbeiter.[13] 1868 zog das Atelier Carl Suck von Unter den Linden 24 in die Kronenstraße 25 um und blieb dort bis 1890.[14] Ab 1886 bis 1892 betrieb in dem Fotoatelier im Gerold'schen Haus Unter den Linden 24 der Fotograf Oscar Roloff sein Geschäft.[15] Zuletzt hatte der Maler Arthur Fischer dort sein Atelier.[16]
Anfang 1870 erlernte Carl Suck in Berlin das Photo-Litographie-Verfahren bei Max Gemoser aus München.[18] Carl Suck hat sich auch um technische Verbesserungen in den fotografischen Verfahren gekümmert, zum Beispiel beim Ablösen der mit dem Fotonegativ belichteten Kollodium-Schicht von ihrem Träger, beispielsweise einer Glasplatte,[19] bei der Verwendung eines uhrwerkgetriebenen Wenders beim Drucken abgetönter Bilder,[20] bei der Herstellung von Diapositiven im Kohledruckverfahren[21] oder bei der Durchsetzung des Kabinettformates bei Porträtfotos.[22] Er entwickelte auch eine schwalbenschwanzförmige Verbindung zwischen Kamera und Stativ.[23] Zusammen mit seinem Freund[24] und Fotografenkollegen Paul Grundner (geb. 2. Juni 1852; gest. 10. Februar 1919) entwickelte Suck eine verbesserte Vorrichtung für die Herstellung von Gelatineplatten.[25] Suck führte auch den verstellbaren Hintergrund für Studioaufnahmen ein.[26]
Im Jahr 1882 gab es neben der Hauptstelle Unter den Linden 24 eine Filiale des Fotoateliers Suck in der Rosenthaler Straße 45.[27]
Carl Sucks Ehefrau Luise Dorothee Charlotte Suck, geb. Bäringer, starb am 6. Mai 1885 in Berlin im Alter von 55 Jahren.
Von 1886 bis 1890 hatte Carl Suck sein Atelier in der Kronenstraße 25.[28] In seinem Todesjahr 1891 befand sich Sucks Fotostudio in der Simeonstraße 21.[29]
Ab 1888 erschien Carl Suck in den Berliner Adressbüchern auch als „gerichtlich vereidigter Sachverständiger beim Königlichen Land- und Amtsgericht I.“[30]
Carl Suck gründete im Jahr 1889 die „Vereinigung praktischer Photographen“.[31]
Der in Braunschweig geborene, im dänischen Aalborg tätige Fotograf Heinrich Tønnies (1825–1903) war mit Carl Suck näher bekannt.[32]
Carl Suck starb im Alter von 58 Jahren am 2. September 1891 in Berlin an einer Nierenkrankheit.[33]
Sein Sohn, der Kaufmann Alfred Suck, betrieb im Jahr 1892 mit Paul Belgard eine „Fabrikation und Handlung photographischer Apparate und Bedarfsartikel“ unter der Firma Alfred Suck & Co. in der Ritterstraße 61.[34] Bereits 1893 wurde die Gesellschaft mit Paul Belgard wieder aufgelöst und Alfred Suck setzte das Geschäft allein fort.[35] Im Frühjahr 1895 wurde diese Firma zahlungsunfähig und meldete Insolvenz an.[36]
↑Sterberegistereintrag Nr. 1080, Berlin, 2. September 1891, Carl Suck, eingesehen auf ancestry.com im Januar 2024
↑Sterberegistereintrag Nr. 1077, Karlsruhe, 17. Juli 1904, Suck, Oskar; eingesehen auf ancestry.com im Januar 2024
↑Sterberegistereintrag Nr. 1080, Berlin, 2. September 1891, Carl Suck, eingesehen auf ancestry.com im Januar 2024
↑Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin, dessen Umgebungen und Charlottenburg, Ausgabe 1860, S. 495, https://digital.zlb.de/viewer/image/34111732_1860/499/ : „Suck, C., jun., Kaufmann u. Photograph, Friedrichstr. 74, Atelier 73“
↑National-Zeitung (Morgen-Ausgabe), Do., 11. September 1862, 15ter Jahrgang, No. 422, S. 2, https://books.google.de/books?id=mHJNAAAAcAAJ&pg=PP752&lpg=PP752: „Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma Schwendy u. Suck am 1. Oktober 1860 errichteten offenen Handelsgesellschaft sind: 1) der Hofphotograph Wilhelm Albert Schwendy, 2) der Hofphotograph August Wilhelm Suck, beide zu Berlin. Dies ist in das Gesellschaftsregister des unterzeichneten Gerichts unter Nr. 962 zufolge Verfügung vom 9. September 1862 an demselben Tage eingetragen. Berlin, den 9. September 1862. Königl. Stadtgericht Abtheilung für Civil-Sachen.“
↑Handels-Register u. Anzeige-Blatt zum Central-Organ. Zweiter Band, 1863, Nr. 12, S. 41, https://books.google.de/books?id=SP8_AAAAcAAJ&pg=PA41&lpg=PA41: „Preussen. [...] Berlin. Neue Firmen: [...] Carl Suck zu Berlin. Inh.: Carl August Wilhelm Suck (18. Febr.).“
↑Irene Ziehe (Hg.), „Fotos–»schön und nützlich zugleich«: das Objekt Fotografie“, LIT Verlag, Münster, 2006, 281 Seiten; Sibylle Einholz, „Berliner Fotografenateliers des 19. Jahrhunderts – eine Spurensuche“, S. 113–128, S. 120, https://books.google.de/books?id=L23uWokRSj0C&pg=PA120&lpg=PA120
↑„Unter den Linden. Photographien“, herausgegeben vom Stadtmuseum Berlin, mit Texten von Dieter Hildebrandt, Hans-Werner Klünner, Jost Hansen, Nicolai-Verlag, S. 82, ISBN 3-87584-644-3
↑Photographische Korrespondenz: Zeitschrift für wissenschaftliche und angewandte Photographie und die gesamte Reproduktionstechnik, Band 6, 1869, S. 166, https://books.google.de/books?id=v9X7iC741WwC&pg=PA166&lpg=PA166 : „Verein zur Förderung der Photographie. Der seither bestandene photographische Verein in Berlin, nachmals deutscher Photographen-Verein, hat sich neuesten Datums in zwei Vereine gespalten, wovon der eine »photographischer Verein zu Berlin« heißt und durch die Herren Dr. Stolze, Paul Bette, Maydenbauer, Kleffel, Julius Ernst, Alb. Juhre und Hofphotograph C. Suck repräsentirt wird, und in einen neuen »Verein zur Förderung der Photographie«, welch' letzterer die ehemals dominirende Partei des Vereins mit Herrn Dr. H. Vogel, F. Beyrich, Dr. Jacobsen, Marowski, Prümm etc. einschliesst. Die photographischen Mittheilungen sind fortan ausschliessliches Organ des Vereins zur Förderung der Photographie.“
↑August Albert (1854–1932), Die verschiedenen Methoden des Lichtdruckes, Halle a. S., Verlag von Wilhelm Knapp, 1900, S. 8, https://archive.org/details/verschiedenenmet00albe/page/8/mode/2up?q=%22Carl+Suck%22 : „Gegen Ende 1868 führte Max Gemoser, Steindrucker in München, den Lichtdruck auf lithographischen Steinen […] unter der Bezeichnung „Photo-Lithographie“ aus. […] Etwas später erfolgte auch die Ertheilung des Unterrichtes im Atelier zu Berlin, wo sich unter den Schülern (Anfangs 1870) Hofphotograph Carl Suck in Berlin, Emil Werner und W. Woller befanden, …“
↑W. A. Just, Rathgeber für den Positivprocess auf Albuminpapier : Besprechung der beim Albumin-Copirverfahren vorkommenden chemischen Vorgänge und photographisch-chemischen Arbeiten vom wissenschaftlichen und ökonomischen Standpunkt (1888) [BP76-1], Zweite vermehrte und verbesserte Auflage, Juli 1888, S. 38, https://archive.org/details/1888Rathgeber_positivprocess-BP76-1/page/n53/mode/2up
↑The British journal of photography, 25. September 1891, S. 614, https://archive.org/details/britishjournalof38unse/page/614/mode/2up : „Among the many inventions and improvements in photography which owe their origin to the deceased gentleman may be mentioned the “swallow-tail” connexion for camera and stand.“
↑Berliner Adreßbuch, Ausgabe 1882, S. 1003, https://digital.zlb.de/viewer/image/34115512_1882/1099/ : „Carl Suck. Hof-Photograph, W Unter den Linden 24, III. 8-4. 2. Gesch.: O Rosenthalerstr. 45. IV. Inh. Carl Suck“. Diese zweite Geschäftsstelle wird in den Berliner Adressbüchern des Jahres 1881 noch nicht und des Jahres 1883 nicht mehr erwähnt.
↑Henning Bender, „Portraits by Heinrich Tønnies“, ab S. 92, in: The Frozen image : Scandinavian photography, Minneapolis, Walker Art Center; mit einführenden Essays von Martin Friedman, New York, Abbeville Press, 1982, S. 96, https://archive.org/details/frozenimagescand0000unse/page/96/mode/2up?q=%22Carl+Suck%22ISBN 0-89659-311-8 , ISBN 0-89659-312-6 (paperback): „Tønnies […] in style he remained several years ahead of his Scandinavian colleagues because of his direct connections with Berlin, through Carl Suck, photographer to the Imperial German Court, with whom he had studied, …“