Kummer begann seine künstlerischen Studien 1826 bis 1829 an der Dresdner Akademie bei Carl August Richter. Seit 1829 war er im Atelier von J. Ch. Clausen Dahl. Im Jahr 1831 oder 1832 unternahm er bis 1833, ausgestattet mit einem Stipendium der Regierung, eine erste Reise nach Italien. 1834 kam er gemeinsam mit Carl Küchler erneut nach Italien und unternahm 1835 von Rom aus einen Ausflug nach Ungarn. 1837 kam er nach Dresden zurück und unternahm später weitere Bildungsreisen, die ihn nach Dalmatien, Kroatien und Montenegro führten. Er besuchte die Länder der Alpen. Er begleitete 1859 den Prinzen Georg von Sachsen auf dessen Brautfahrt nach Portugal.[1] Er kam auch nach Schottland (1851) und Ägypten (1868). Von diesen Reisen brachte er reiches Studienmaterial mit, das er zu wirkungsvollen Bildern verarbeitete. Größere Gemälde von ihm findet man in der Dresdener Galerie und im Städtischen Museum zu Leipzig. Der Sächsische Kunstverein erwarb mehrere seiner Bilder und ließ sie für die Vervielfältigung in der Bilderchronik stechen, so unter anderem die Gemälde Abend auf Capri, Hohlweg bei Pozzouli und Hafen von Gaeta.
Kummer war an der Gründung der Deutschen Kunstgenossenschaft beteiligt und war Vorstand der Hermann-Stiftung, die durch jährliche Preisausschreiben und Stipendien sächsische Künstler unterstützte. Er wurde 1859 zum Professor ernannt. Eines seiner letzten Werke war ein Bildnis vom Einsturz des Kruzifixes auf der Dresdner Elbbrücke, das er aus eigener Erinnerung anfertigte. Dieses Unglück, zu dem es durch das Hochwasser am 31. März 1845 kam und bei dem die alte Augustusbrücke in Dresden stark beschädigt wurde, haben auch andere Künstler in Bildnissen festgehalten. Auf einem der Pfeiler befand sich ein großes 1670 von Andreas Herold gegossenes Kruzifix.
Kummer war Patenkind und Schüler Caspar David Friedrichs und hielt die Grabrede auf dessen Beerdigung.[2] Er selbst wurde nach seinem Tod auf dem Dresdner Trinitatisfriedhof beigesetzt. Seine Grabporträtplatte wurde vom Dresdner Bildhauer Gustav Broßmann (1830–1897) gestaltet.
Familie
Kummer heiratete Auguste (geborene Neisse, 1821–1904), mit der er fünf Kinder hatte:
Anna Kummer (1844–1925) ⚭ 1865 mit Hugo Grahl (1834–1905), Agrarwissenschaftler
Helene Bertha Kummer (1845–1930) ⚭ 1864 mit Albert Eugen Friedrich Denso (1830–1904), Konsul seit 1868[3]
Louise Kummer (1846–1925) ⚭ Max Wohlfahrt († vor 1890), Postrat
Kummer, Karl Robert. In: Friedrich von Boetticher:Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1 /2, Bogen 31–61: Heideck–Mayer, Louis. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1895, S. 787 –788 (Textarchiv – Internet Archive).
Elisabeth Nüdling: Carl Robert Kummer (1810–1889). Ein Dresdner Landschaftsmaler zwischen Romantik und Realismus. Michael Imhof Verlag, Petersberg (Hessen) 2008, ISBN 978-3-86568-320-5.
Matthias Lehmann: Die Malerfamilie Robert Kummer und August Grahl in Dresden. H. W. Fichter, Frankfurt 2010, ISBN 978-3-9814935-0-4.
↑Kummer, Karl Robert. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band2: Gaab–Lezla. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S.407 (Textarchiv – Internet Archive).
↑Norbert Wolf: Caspar David Friedrich, 1774–1940. Taschen, Köln 2003, S. 92.
↑Ernennung zu Deutschen Bundeskonsuln. Vom 27. August 1868. In: Bundesgesetzblatt des Norddeutschen Bundes. Band 1868, Nr. 28, S. 479–480 (Volltext [Wikisource])
↑Kummer, Robert. In: Wolfgang Balzer, Marianne Prause: Deutsche Landschaftsmalerei 1800–1914. Nationalgalerie Berlin, 14. Sept. bis 13. Okt. 1957. Lucas-Cranach Kommission beim Ministerium für Kultur, Berlin 1957, urn:nbn:de:bsz:14-db-id5147839236, S. 65 (digital.slub-dresden.de).
↑Friedrich Müller: † Kummer, Robert. In: Die Künstler aller Zeiten und Völker Oder Leben und Werke der berühmtesten Baumeister, Bildhauer, Maler, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen etc. Von den frühesten Kunstepochen bis zur Gegenwart nach den besten Quellen bearb. Nachträge seit 1857 neuere Forschungen über ältere Künstler, sowie alphabetische Übersicht. Ebner & Seubert, Stuttgart 1870, S.250 (Textarchiv – Internet Archive).