Haussknecht war von Beruf Apotheker und war als Gehilfe seit 1857 in Bremgarten, Kanton Aargau, und Aigle, Kanton Waadt tätig. Er befasste sich mit der Flora der Schweizer Alpen und lernte so Pierre Edmond Boissier kennen.
Haussknecht studierte an der Universität Breslau Botanik und Pharmazie. 1864 beendete er das Studium mit der Staatsprüfung. Anschließend führte er von 1864 bis 1869 eine Reise über Ostanatolien, Kurdistan und Luristan durch Persien und zum Persischen Golf. Er entdeckte und kartographierte Altertümer und legte botanische Sammlungen an.
Am 18. Oktober 1896 gründete er das Herbarium Haussknecht, dessen Gründungsgebäude sich in der Karl-Haußknecht-Straße 7 in Weimar befindet. Das Herbarium Haussknecht war zunächst in Weimar beheimatet und ist heute Teil des Instituts für spezielle Botanik der Universität Jena.
Die Pflanzengattung HaussknechtiaBoiss. in der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) ist ebenso zu seinen Ehren benannt worden[3][4] wie die Zeitschrift Haussknechtia, die als Publikationsorgan für Mitteilungen der Thüringischen Botanischen Gesellschaft dient.
Vorbericht über Prof. C. Haussknecht’s orientalische Reisen / nebst Erläuterungen von Prof. Dr. H. Kiepert. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde Bd. 17 (1882).
Monographie der Gattung Epilobium. G. Fischer, Jena 1884.
Über die Abstammung des Saathabers. In: Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft für Thüringen zu Jena Bd. 3 (1885), S. 231–242.
Mittlerweile sind auch die handschriftlichen Tagebücher der Reisen, die Carl Haussknecht zwischen 1865 und 1869 in das Osmanische Reich und nach Persien führten, ediert:
Christine Kämpfer, Stefan Knost, Kristin Victor u. a. (Hrsg.): Die Reisetagebücher des Botanikers Carl Haussknecht. Band 1: Osmanisches Reich, 1865–1867. University of Bamberg Press, Bamberg 2024. Link zum Digitalisat
Christine Kämpfer, Stefan Knost, Kristin Victor u. a. (Hrsg.): Die Reisetagebücher des Botanikers Carl Haussknecht. Band 2: Persien, 1867–1869. University of Bamberg Press, Bamberg 2024. Link zum Digitalisat
Literatur
Christian Faludi: Eloisa Köhler, Friedrich Stier und die Stiftung Herbarium Haussknecht in der Weimarer Republik. In: Zeitschrift für thüringische Geschichte, 73 (2019), S. 265–274.
Matthias Gründig: Der Schah in der Schachtel. Soziale Bildpraktiken im Zeitalter der Carte de visite. Marburg: Jonas Verlag 2016. ISBN 978-3-89445-530-9 (Studie zur fotografischen Sammlung Carl Haussknechts mit einem vollständigen Wiederabdruck dieser Sammlung im Katalogteil des Buches)
Elisabeth Müller, Kristin Victor (Hg.): Blatt auf Blatt. Einzigartige Geschichten aus dem Herbarium Haussknecht. Weimar: VDG 2016. ISBN 978-3-89739-873-3
Jürgen Pusch, Klaus-Jörg Barthel, Wolfgang Heinrich (Hg.): Die Botaniker Thüringens, Jena 2015, (Haussknechtia Beiheft 18), S. 203–205. ISSN0863-6451
Kristin Victor (Hg.): Carl Haussknecht. Ein Leben für die Botanik, Jena 2013, (Beiträge aus den Sammlungen der Universität Jena, Band 2). ISBN 978-3-00-044408-1.
↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1]