Meist stand im Mittelpunkt der Gespräche die Kunst und die Diskussionen über Freiluftmalerei nahmen einen großen Raum ein. Ebenso war der jährliche Pariser Salon und die Salonjury Thema heftiger Diskussionen. Weiterhin fanden die Pariser Weltausstellung von 1867 und die dort ausgestellten japanischen Holzschnitte großes Interesse im Kreis um Manet. Claude Monet erinnerte sich später an diese Debatten: „Nichts war interessanter als diese Wortgefechte. Sie schärften unseren Geist, erfüllten uns mit Begeisterung, die wochenlang anhielt, bis eine Idee endgültige Form gewann. Wir verließen das Lokal mit gestärktem Willen, klaren Gedanken und gehobener Stimmung.“[1]
Nach einer ebenso knappen wie kritischen Ausstellungskritik über zwei Werke Manets im Paris-Journal, war es im Café Guerbois, dass Manet den mit ihm befreundeten Kunstkritiker Duranty ohrfeigte. Daraufhin kam es am 23. Februar 1870 im Wald von Saint-Germain zum Degenduell. Duranty und Manet blieben auch nach diesem Duell Freunde. Eine andere Freundschaft im Café Guerbois entstand zwischen Claude Monet und Georges Clemenceau.
Von Manet entstand 1869 die Zeichnung mit einer Caféhausszene des Guerbois. 1873 folgte das Gemälde Le Bon Bock, auf dem der Lithograf Émile Bellot im Café Guerbois dargestellt ist. Ab etwa 1876 wechselten die Künstler ins Café de la Nouvelle Athènes und das Guerbois kam aus der Mode. Das Café existiert heute nicht mehr.
Einzelnachweise
↑Claude Monet in Le Temps vom 27. November 1900 zit. nach John Rewald: Die Geschichte des Impressionismus. 1986, S. 128.