Langenhoven wurde auf der Farm Hoeko geboren, am Fuß der Swartberge. Seine Mutter Rachel starb fünf Tage nach seiner Geburt, so dass er bei seiner Tante und Onkel aufwuchs.[1] Er studierte an der Universität Stellenbosch, erwarb 1895 einen Bachelor of Arts und erhielt 1899 an der University of Good Hope Cape Town einen Bachelor in Jura. Fortan arbeitete er als Anwalt in Kapstadt und ab 1901 in Oudtshoorn.[1] 1897 heiratete er die Witwe Lenie van Velden, 1901 wurden sie Eltern einer Tochter, Engela.
1912 trat Langenhoven eine Stelle als Redakteur bei der Oudtshoorner niederländischsprachigen Zeitung Het Zuid-Westen an. 1914 wurde er Mitglied des Provinzialrat der Kapprovinz, wo er zunächst der von Louis Botha und Jan Christiaan Smuts geführten South African Party angehörte, die er jedoch im Jahr darauf verließ. Außerdem war er 1915 Gründungsmitglied der afrikaanssprachigen Zeitung Die Burger, für die er unter dem Namen Sagmoedige Neelsie (etwa: „Sanfter Neelsie“) schrieb.[1] Als Kandidat der Nasionale Party wurde er 1920 in die Nationalversammlung gewählt, wo er den Wahlkreis von Oudtshorn vertrat. Den Sitz verlor er jedoch schon bei der Neuwahl im folgenden Jahr wieder. Stattdessen wurde er in den südafrikanischen Senat gewählt, dem er bis zu seinem Tod angehörte. Er setzte sich dort für die Anerkennung von Afrikaans anstelle von Niederländisch als Amtssprache ein, was er 1927 auch erreichte.
Langenhoven verfasste 1918 den Text zu Die Stem van Suid-Afrika, die 1937 neben God Save the King gemeinsame und 1957 alleinige Nationalhymne Südafrikas wurde. Teile des Textes sind auch in der seit 1997 gültigen Nationalhymne Südafrikas enthalten.[2]
Langenhoven verfasste zahlreiche weitere Werke, darunter Gedichtsammlungen, Geistergeschichten und den Science-Fiction-Roman Loeloeraai. 1926 veröffentlichte er mit Donker Spore den ersten Detektivroman auf Afrikaans. Er übersetzte Werke wie die Rubāyat von Omar Chayyām ins Afrikaans, schuf Sprichwörter und schrieb ein humoristisches Liebesgedicht auf seinen Hund. In zahlreichen Geschichten erscheint der fiktive Elefant Herrie, dessen Namen er in einen Stein an der N12 eingravierte – der Stein ist heute Nationaldenkmal.[3] Langenhoven galt als humorvoller Nonkonformist und war für seine Schlagfertigkeit bekannt.[4]
Langenhoven starb 1932 in seinem Haus in Oudtshoorn an Herzversagen.[5] Er wurde auf seinem Grundstück beerdigt.[6]
Werke
Romane/Prosa
1911: Stukkies en brokkies. eine Sammlung von Gedichten, Erzählungen und Essays
Erweiterte Ausgabe 1913: Ons weg deur die wêreld
1912: Afrikaanse verjaardag-boekie
1921: Sonde met die bure
1921: Doppers en Filistyne
1923: Loeloeraai
1924: Die Lig van verre dae
1925: Herrie op die óu tremspóór
1926: Donker Spore
1927: Skaduwees van Nasaret
’n Fragment uit ’n onuitgeebare boek
Lied van die harlekyn
Pessimisme en optimisme
Aussprüche
Spreuke Van Langenhoven (herausgegeben von J. P. Scannell)
Beste Spreuke Van Langenhoven
Dramen
1921: Vrouetrou
1931: Petronella
Farcen
1909: Die familiesak
1909: Die troubelofte
1920: Die onmoontlike tweeling
1925: Die laaste van die takhare
1927: Die kinderparlement
Kinderbücher und Geistergeschichten
1922: Die eensame hoop
1924: Geeste op aarde
1925: Brolloks en Bittergal
1926: Mof en sy mense
1927: Die Krismiskinders
1928: Die boekie sonder naam
1930: Die wandelende geraamte
1931: Verhaaltjies
Kootjie Totjie (illustriert von Marjorie van Heerden)
Das Studentenzentrum der Universität Stellenbosch ist nach ihm benannt; es wird gelegentlich auch als Die Neelsie bezeichnet.
Der südafrikanische Filmemacher Manie van Rensburg drehte 1983 auf der Basis von Langenhovens Werk die komödiantische Fernsehserie Sagmoedige Neelsie.
Zu seinem 100. Geburtstag wurden von der südafrikanischen Post mehrere Sondermarken herausgegeben.
Das ab 1901 von Langenhoven genutzte Wohnhaus in Oudtshoorn, Arbeidsgenot (etwa: „Arbeitsgenuss“) genannt, ist heute ein Museum.
Nelson Mandela las während seiner Haft 1964 das Langenhoven-Werk Skaduwees van Nasaret (etwa: Schatten von Nazaret) über die Verurteilung Jesu zum Tode, das ihn tief berührte.[8]
André Brink lässt in seinem Roman Sandkastele (deutsch: Sandburgen) der zur Zeit der Wahlen 1994 spielt, einen Schwarzen zum Liebhaber eines Buches von Langenhoven werden, während die weiße Protagonistin Langenhoven als antiquiert ablehnt – eine ironische Umkehrung der Verhältnisse zur Zeit der Apartheid.