Am 23. Juni 1963 wurde De La Beckwith wegen Mordes an Medgar Evers verhaftet. Nach zwei Verhandlungen, deren Geschworene alle weiß und männlich waren, wurde durch die Grand Jury die Eröffnung einer öffentlichen Anklage abgelehnt. Hierdurch konnte er nicht rechtskräftig verurteilt, aber auch nicht freigesprochen werden. Das Verfahren war nach deutschen Begriffen eingestellt. Im Vergleich wäre hierzu Paragraph 170 der deutschen Strafprozessordnung heranzuziehen, was einen Mangel an Beweisen bedeutet[1]. Im Jahr 1994, also drei Jahrzehnte nach dem Mord wurde De La Beckwith aufgrund neuer Beweise erneut vor Gericht gestellt. Diese neuen Beweise bezogen sich darauf, dass er sich nach den ersten beiden Verfahren so sicher fühlte, dass er vor anderen den Mord gestand. Diesmal entsprach die Grand Jury der Eröffnung der öffentlichen Anklage. Die Grand Jury war diesmal sowohl mit Weißen als auch von Afroamerikanern besetzt. Während der Verhandlung wurde Evers Leiche für eine Autopsie exhumiert. Sie war in einem sehr guten Zustand, da sie mumifiziert war. De La Beckwith wurde am 5. Februar 1994, mehr als 30 Jahre nach dem Mord, zu lebenslanger Haft verurteilt. Er legte Berufung ein, die jedoch erfolglos blieb. Am 21. Januar 2001 starb er im Universitätsklinikum des Mississippi Medical Center in Jackson, Mississippi an Herzversagen.[2][3]
In der Kunst
Der 1996 erschienene Film Das Attentat erzählt die Geschichte des dritten Prozesses. De La Beckwith wird von James Woods dargestellt.
2001 veröffentlichte Bobby DeLaughter ein Buch über den Prozess mit dem Titel Never Too Late: A Prosecutor’s Story of Justice in the Medger Evers Trial.
Evers’ Ermordung wird erwähnt in dem Film The Help, wo sie für Panik unter den schwarzen Hausmädchen sorgt, aber manche auch motiviert, jetzt erst recht für ihre Rechte zu kämpfen.
Quellen
Brown, Jennie: Medgar Evers, Melrose Square Pub. Co., Los Angeles 1994
Scott, R. W.: Glory in Conflict: A Saga of Byron De La Beckwith, Camark Press, Camden 1991
Vollers, Maryanne: Ghosts of Mississippi: The Murder of Medgar Evers, The Trials of Byron de la Beckwith, and the Haunting of the New South, Boston 1995