Die Geschichte Burghasungens ist eng mit dem Kloster Hasungen verbunden, in dessen Gründungsurkunde im Jahr 1074 der Ort erstmals erwähnt wird. Doch in der Vita Haimeradi, der Lebensbeschreibung des heiligen Heimerad, der im Jahr 1016 auf dem Burghasunger Berg die Unterhaltung einer kleinen Kapelle übernommen hatte, wird bereits von Einwohnern gesprochen, die der Heilige um Erlaubnis zur Bewirtschaftung der Kapelle befragt. Im 11. Jahrhundert wurde das Benediktinerkloster über dem Grab Heimerads gegründet. Das Kloster existierte bis zur Reformation, die 1527 durch Philipp den Großmütigen in Hessen-Kassel eingeführt wurde. Bis dahin war das Kloster eine Wallfahrtsstätte zu dem als Heiligen verehrten Heimerad. Nach Einführung der Reformation verfiel das Kloster zur Ruine und wurde im Dreißigjährigen Krieg mehrfach geplündert. Bevor im Jahr 1800 eine neue Kirche eingeweiht wurde, benutzten die Burghasunger die letzte verbliebene Klosterkirche. 1876 schlug ein Blitz in den noch erhaltenen Klosterturm und zerstörte diesen. Seitdem sind nur noch wenige Steinreste vorhanden, aus denen eine Mauer vom Umriss der Westseite des Turmes rekonstruiert wurde.
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011 in Burghasungen 948 Einwohner. Darunter waren 21 (2,2 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 138 Einwohner unter 18 Jahren, 345 zwischen 18 und 49, 237 zwischen 50 und 64 und 228 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 396 Haushalten. Davon waren 108 Singlehaushalte, 114 Paare ohne Kinder und 135 Paare mit Kindern, sowie 30 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 69 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 282 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: bis 1970: Historisches Ortslexikon[1]; Stadt Zierenberg[2]; Zensus 2011[9]
Burghasungen verfügt über ein auf dem alten Feuerwehrhaus errichtetes Heimatmuseum zur Geschichte des Dorfes und des Klosters Hasungen sowie eine FreilichtbühneBergbühne Burghasungen[10] an der Westflanke des Burghasunger Bergs. Sehenswert sind die Reste der Klosterruine und die evangelische Dorfkirche von 1800 mit historischem Grabstein, dem Grabmal des Siegfried von Eppstein, 25. Abt des Klosters Fulda (1058–1060) und Erzbischof von Mainz (1060–1084).
Wirtschaft und Infrastruktur
Öffentliche Einrichtungen
Burghasungen verfügt unter anderem über ein Dorfgemeinschaftshaus mit Bücherei und einen Kindergarten.
↑Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.6, S.248, Abs. 2 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2MB]).
↑Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 71.