Burgdorfer Aue

Burgdorfer Aue
Burgdorfer Aue bei Hülptingsen

Burgdorfer Aue bei Hülptingsen

Daten
Gewässerkennzahl DE: 48544
Lage Deutschland, Niedersachsen
Flusssystem Weser
Abfluss über Fuhsekanal → Aller → Weser → Nordsee
Quelle westlich von Equord
52° 17′ 21″ N, 10° 5′ 39″ O
Quellhöhe 73 m ü. NHN
Mündung mittels Fuhsekanal bei Hambühren in die AllerKoordinaten: 52° 38′ 33″ N, 9° 59′ 31″ O
52° 38′ 33″ N, 9° 59′ 31″ O
Mündungshöhe 33 m ü. NHN 
(Aue 40 m ü. NHN,
Neue Aue 39 m ü. NHN)
Höhenunterschied 40 m
Sohlgefälle 0,84 ‰
Länge 47,8 km[1] 
(mit Fuhsekanal: 59,94 km)
Einzugsgebiet 464,1 km²[2] (mit Fuhsekanal)
Abfluss am Pegel Aligse[3]
AEo: 180 km²
Lage: 31,7 km oberhalb der Mündung
NNQ (22. Juni 2014)
MNQ 1985/2015
MQ 1985/2015
Mq 1985/2015
MHQ 1985/2015
HHQ (3. Januar 2003)
106 l/s
200 l/s
1,11 m³/s
6,2 l/(s km²)
14,3 m³/s
26,5 m³/s
Abfluss[4] an der Mündung
AEo: 464,1 km²
MNQ
MQ
Mq
280 l/s
2,1 m³/s
4,5 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Schanze, Billerbach, Reubeeke, Lehrter Bach, Blöckengraben, Bruchgraben, Röddenser Bach, Hainholzbach, Hechtgraben
Rechte Nebenflüsse Bekumer Graben, Kleine Aue, Lerchenriethe, Immenser-Arpker Graben, Gümmekanal, Alte Aue, Seebeck
Mittelstädte Lehrte, Burgdorf
Gemeinden Hohenhameln, Uetze, Nienhagen
Schiffbarkeit nein
Wurde durch den Bau des Fuhsekanals vom Flusssystem der Fuhse getrennt
Karte

Die Burgdorfer Aue ist ein linker Nebenfluss des Fuhsekanal, welcher in die Aller in Niedersachsen mündet. Der Name bezieht sich auf die Stadt Burgdorf nordöstlich von Hannover. Bis ins 18. Jahrhundert war die Burgdorfer Aue ein linker Nebenfluss der Fuhse.

Geographie

Verlauf

Burgdorfer Aue bei Steinwedel
Kanalartig ausgebauter Abschnitt der Alten Aue bei Nienhagen kurz vor der Mündung

Die Burgdorfer Aue entsteht durch den Zusammenfluss mehrerer Entwässerungsgräben nördlich von Hohenhameln. Sie trägt ihren Namen ab Equord im Landkreis Peine. Nördlich von Mehrum wird sie in einem Düker unter dem Mittellandkanal hindurchgeleitet und verläuft dann in nordwestlicher Richtung, zwischen dem Hämeler Wald im Osten und der Stadt Lehrte im Westen. Hier mündet von links der Lehrter Bach. In fortan nördlicher Fließrichtung passiert der Fluss Steinwedel und durchquert in zwei Armen die Stadt Burgdorf. Nördlich von Obershagen verzweigt sich die Burgdorfer Aue heutzutage in die weiter nordöstlich fließende Alte Aue (rechts, GKZ: 48542) und die nach Norden gerichtete Neue Aue (links, GKZ: 48544). Beide münden in den Fuhsekanal (GKZ: 4854).

Die Neue Aue führt bei niedrigen bis mittleren Wasserständen die Hauptwassermenge, aber die Verzweigung ist so gestaltet, dass ihr Durchfluss eine Obergrenze hat. Bei Hochwasser fließt also das meiste durch die Alte Aue. Diese nimmt nach 1,8 km von rechts die Thöse auf und wird ab hier nur Aue genannt. An der (früheren) Mündung der Aue von links in die Fuhse im Norden von Nienhagen zweigt heute der Fuhsekanal nach links von derselben ab. Wegen einer eingebauten Schwelle (lange Zeit gab es hier sogar ein Wehr) gelangt heute bei Niedrigwasser kein Wasser aus der Fuhse selber in den Kanal. Das Wasser der Aue hingegen nimmt er normalerweise vollständig auf. Dreieinhalb Kilometer stromabwärts bei Westercelle nimmt der Kanal die Neue Aue auf.

Nebenflüsse

Diagramm der größten Zuflüsse

Umwelt- und Naturschutz

Das Wasser der Burgdorfer Aue weist durchgehend die Güteklasse II–III: „kritisch belastet“ auf.[5][6]

Im März 2016 meldete die Jägerschaft Burgdorf die Rückkehr des Bibers in die Burgdorfer Aue, was als Anzeichen für gute Wasserqualität gewertet wird.[7]

Gemäß einer Verordnung des früheren Kommunalverbands Großraum Hannover (heute Region Hannover) von 1969 sind weite Teile der Burgdorfer Aue zwischen Lehrte und Burgdorf mit einer Größe von 751,7 ha zum Landschaftsschutzgebiet erklärt worden.[8]

Die Burgdorfer Aue wird als Angelgewässer genutzt. Vorkommende Fischarten sind Aal, Rutte, Hecht, Wels, Barsch, Schleie, Bachforelle und Weißfische.[9]

Kunst im Verlauf der Burgdorfer Aue

Im Rahmen des Projekts Gartenregion 2009 der Region Hannover[10] wurde der Verlauf der Burgdorfer Aue mit sechs Skulpturen, so genannten „Landmarken“, versehen. Dazu haben Künstler aus der Region Kunstwerke mit Bezug zum jeweiligen Standort geschaffen, die über eine Länge von rund vierzig Kilometern verteilt sind. Zwei der Skulpturen befinden sich in Sehnde-Dolgen, weitere stehen in Lehrte, in Burgdorf am Pferdemarkt, in Uetze-Obershagen und bei Ehlershausen.[11] Standorte und Benennung beziehen sich auf die Höhenlage des Gewässers, wobei sich alle fünf Höhen-Meter eine Skulptur befindet. Deren flussabwärts zunehmenden Abstände illustrieren das typischerweise abnehmende Gefälle zum Unterlauf hin.[12]

Literatur

  • Matthias Blazek und Wolfgang Evers: „Die Wasserverhältnisse – Als das Moor noch unter Wasser stand“, in: Dörfer im Schatten der Müggenburg. Adelheidsdorf 1997, S. 99ff.
  • Reinhard Scheelje und Heinz Neumann: Geschichte der Stadt Burgdorf und ihrer Ortsteile von den Anfängen bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Burgdorf 1992.
Commons: Burgdorfer Aue – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://ra.osmsurround.org/analyzeRelation?relationId=9265507
  2. Gewässergütebericht Fuhse-Wietze 2003 Schriftenreihe, Band 9, des früheren NLWK – Text als PDF abrufbar.
  3. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Weser-Ems 2015. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, S. 184, abgerufen am 7. März 2021 (PDF, deutsch, 6395 kB).
  4. Pegelwert Aligse, vermehrt um den Gebietsabfluss des 221 km² umfassenden Resteinzugsgebietes, angenähert aus dem maßgeblichen Zwischeneinzugsgebiet der Pegel Celle, Wathlingen, Aligse, Feuerschützenborstel, Wieckenberg und Marklendorf (4,2 l/s km²).
  5. Gewässergütekarte Aue-Mündung.
  6. Gewässergütekarte Burgdorfer Aue.
  7. Jägerschaft Burgdorf
  8. In der Verordnung ist Folgendes festgelegt: „In dem geschützten Gebiet sind Handlungen verboten, die geeignet sind, die Landschaft zu verunstalten, die Natur zu schädigen oder den Naturgenuss zu beeinträchtigen.“
  9. Sportfischerei-Verein Burgdorf e. V. Aue (Memento vom 14. November 2016 im Internet Archive)
  10. Hannover.de: Sechs „Landmarken“ stehen ab 15. August in der Burgdorfer Aue, PDF-Datei (1200 kB).
  11. Marktspiegel/Lehrter Nachrichten vom 22. August 2009, S. 1f.: Gartenregion ist jetzt auch in der Natur angekommen.
  12. Hannover.de: Karte Radtour Landmarken Burgdorfer Aue, PDF-Datei (Memento vom 2. Oktober 2013 im Internet Archive) (1318 kB).