Die Burg Holtrop ist eine abgegangene niederrheinische Wasserburg in der früheren Gemeinde Niederaußem (heute Bergheim). Sie war Namensgeberin des Ortsteils Holtrop und wurde mit dem Weiler im Zuge der Erweiterung des Tagebaus Fortuna-Garsdorf im Jahr 1958 abgerissen.
Erste Siedlungsspuren im Bereich der Burg datieren aus der Zeit zwischen 850 und 900 nach Christus. Im Jahr 1196 wurde erstmals der Name des Geschlechts derer von Holtrop urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit gab es bereits Gebäude aus Stein, welche im 13. Jahrhundert um einen Torturm ergänzt wurden. 1479 ging die Burg in den Besitz der Familie von Nesselrode zu Landscheid über. Mit der Heirat von Phillipina von Nesselrode und Edmund von Reuschenberg zu Setterich wechselte die Burg Anfang des 16. Jahrhunderts erneut ihren Besitzer. Nachdem der Besitz innerhalb der Familie von Reuschenberg mehrfach weitervererbt wurde, verkaufte schließlich Johann von Reuschenberg zu Overbach 1628 den freiadeligen Sitz zu Holtrop mit Haus und Hof an Adam von Siegenhoven gen. Anstel.[1]
Sowohl die Burg, als auch die dazugehörigen Höfe wurden im Laufe der Zeit mehrfach stark beschädigt, so legte 1534 ein Mann aus Bergheim Feuer und im Jahr 1542 zerstörten die Truppen Kaiser Karls V. den Wohnturm. Um 1600 brannte darüber hinaus „Hispanisches Kriegsvolk“ den Hof Holtop nieder.[2]
1727 brannte das Haus nieder und wurde anschließend im Barockstil wiedererrichtet. Im 19. Jahrhundert wurden Teile des Schlosses abgerissen. Im Jahre 1958 mussten schließlich die verbliebenen Reste der Anlage dem Braunkohle-Tagebau weichen und wurden ebenfalls abgerissen.
Sage
Eine Sage befasst sich ebenfalls mit der Burg Holtrop. Der Verfasser ist unbekannt, der Duktus lässt aber auf eine Entstehung nach 1800 schließen.
Wilhelm Piepers: Burg Holtrop. Tausend Jahre Baugeschichte einer niederrheinischen Wasserburg. (Bergheimer Beiträge zur Erforschung der mittleren Erftlandschaft, Heft 1). Jos. Neunzig, Bedburg-Erft 1960, OCLC44773876.
Einzelnachweise
↑Jobst Kloft (Bearb.): Inventar des Urkundenarchivs der Fürsten von Hatzfeldt-Wildenburg zu Schönstein/Sieg. Band 5: Regesten Nr. 2251 bis 3507, 1607–1852. (Inventare nichtstaatlicher Archive, Bd. 31). Koblenz 1988, ISBN 3-922018-61-0, S. 76.
↑Thomas Fröschl (Hrsg.): Reichsversammlungen 1556–1662. Der Reichsdeputationstag zu Worms 1586. (Deutsche Reichstagsakten). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1994, ISBN 3-525-35280-8, S. 262.