Bronchiektasie
Als Bronchiektasen bezeichnet man in der Medizin irreversible sackförmige oder zylindrische Ausweitungen bzw. Erweiterungen der mittelgroßen Atemwege (Bronchien). Dieser Zustand wird auch Bronchiektasie genannt. Begleitet werden diese Ausweitungen von einer chronischen nekrös eiternden bakteriellen Infektion der Bronchialwand. Eine Erweiterung von Bronchiolen wird als Bronchiolektasie[1] bezeichnet. ÄtiologieEs gibt eine angeborene und eine erworbene Form der Bronchiektasen.
Auch unbegrenztes Vorkommen wird beobachtet, meist in Zusammenhang mit anderen Defekten (beispielsweise beim Kartagener-Syndrom, der zystischen Fibrose oder nekrotisierenden und eiternden Pneumonien).
MorphologieDie deutlichsten Veränderungen treten in den Lungenunterlappen auf. Die bronchialen Ausdehnungen sind
Dabei sind die Lumina häufig mit Eiter gefüllt. Lichtmikroskopisch zeigt sich eine intensive Ansammlung von neutrophilen Granulozyten, Lymphozyten und mononuklearen Zellen in der Bronchialwand. Des Weiteren sind in der bronchialen Mukosa extensive Gebiete der Ulzeration zu erkennen; dazu kann eine Plattenepithelmetaplasie im nichtgeschwürigen (Epithel) auftreten. Hinzu kommt eine peribronchiale Fibrose. KlinikLeitsymptome sind Husten und großvolumiger Auswurf („maulvolle Expektoration“ oder „maulvolles Sputum“ genannt), der süßlich-fade oder faulig riecht und sich im Glas typischerweise in drei Schichten („Drei-Schichten-Sputum“) absetzt: schaumige Oberschicht, schleimige Mittelschicht und zäher Bodensatz mit Eiter. Typisch sind Trommelschlegelfinger. KomplikationenAls Komplikationen sind Lungenentzündungen, Pilzansiedlungen in der Lunge und bakterielle Absiedlungen in anderen Organen bekannt. Auch Bluthusten (Hämoptyse) kann auftreten. Langfristig kann sich ein Cor pulmonale entwickeln. Auch kann ein circulus vitiosus auftreten: Sobald die Bronchien erst ausgeweitet sind, neigen sie dazu, einen Teil des Sekretionen zurückzuhalten, welcher dann als Nidus für eine andauernde Infektion dient. Sollte eine Ausdehnung perforiert werden, kann dies zu einem Empyem des Thorax führen. DiagnoseDie Krankheit wird festgestellt durch das Erscheinungsbild und durch weitere diagnostische Maßnahmen[5]
TherapieIm Mittelpunkt steht die Physiotherapie zur Sekretmobilisierung, die auch durchgeführt wird, wenn beschwerdefreie Intervalle bestehen. Dazu gehört auch die tägliche „Bronchialtoilette“ (Abhusten des Schleims in Knie-Ellenbogen-Lage). Medikamentös kommt in Frage:
In geeigneten Fällen können Bronchiektasen auch chirurgisch entfernt werden (einseitiger Befall, ungenügendes Ansprechen auf konservative Therapie, bedrohliche Hämoptysen). Siehe auchLiteratur
Einzelnachweise
WeblinksCommons: Bronchiektasie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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