Die Gemeinde liegt zentral im Schwarzwald-Baar-Kreis und grenzt im Norden und Westen an Villingen-Schwenningen, im Süden an Donaueschingen und im Osten an Bad Dürrheim.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Brigachtal besteht aus den drei Ortsteilen Kirchdorf, Klengen und Überauchen. Die Ortsteile sind räumlich identisch mit den ehemaligen Gemeinden gleichen Namens und ihre offizielle Benennung erfolgt durch den Namen selbst.[2] Zu den beiden Ortsteilen Kirchdorf und Überauchen gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer und zum Ortsteil Klengen gehören das Dorf Klengen, der Weiler Beckhofen und die Häuser Ankenbuck.[3] Der 793 erwähnte Ort Eiginhova war der ursprüngliche Name des heutigen Kirchdorf, welches erst um das Jahr 1200 auf Grund seiner Funktion als zentrales Kirchdorf für die umliegenden Ortschaften der Urmark Klengen seinen heutigen Namen erhielt.[4]
Gegründet wurde die Gemeinde im Rahmen der Verwaltungsreform in Baden-Württemberg am 1. Oktober 1974 aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Kirchdorf, Klengen und Überauchen.[6] Den Namen bekam sie von der Brigach, die durch die Gemeinde fließt.
Auf dem Staatlichen Hofgut Ankenbuck war in der Zeit der Weimarer Republik ein Arbeitslager für Jugendliche errichtet worden. Zu Beginn der NS-Zeit von 1933 bis 1934 wurde dort ein frühes Konzentrationslager für politische Häftlinge eingerichtet, die als Hitler-Gegner dort interniert wurden. Dorthin kamen auch der Mannheimer KPD-Landtagsabgeordnete Georg Lechleiter, der 1942 ermordet wurde, sowie der Freiburger SPD-Reichstagsabgeordnete Stefan Meier, der 1944 im KZ Mauthausen sein Leben verlor. Die Häftlinge wurden zu Feld- und Straßenarbeiten eingesetzt.[7]
Der Gemeinderat besteht in Brigachtal aus 14 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderätinnen und -räten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis:
1991–2010: Georg Lettner, verstorben am 26. September 2010 (CDU)
seit Januar 2011: Michael Schmitt (CDU), er wurde im Dezember 2010 im ersten Wahlgang gewählt.[8] Am 28. Oktober 2018 wurde er mit 90,9 % der abgegebenen Stimmen wiedergewählt.[9]
Wappenbegründung: Am 1. Oktober 1974 wurden Kirchdorf, Klengen und Überauchen zur Gemeinde Brigachtal zusammengeschlossen. Alle drei Ortsteile hatten eigene Wappen. Kirchdorf führte das „redende“ Bild einer Kirche in seinem 1903 angenommenen Wappen. Das Wappen von Klengen wurde erst 1960 verliehen und trug mit Tanne und Ähren dem landwirtschaftlichen Charakter des Ortes Rechnung. Der Krummstab im 1902 beschafften Wappen von Überauchen weist auf ehemaligen Besitz mehrerer Klöster im Dorf hin. Als Wappen für die neue Gemeinde Brigachtal wählte man den silbernen Schräglinksbalken als Symbol für die Brigach und das grüne Feld für die ländliche Umgebung. Der Bär ist das Wappentier des Klosters St. Gallen. Es hatte Besitz in Kirchdorf und Klengen. Wappen und Flagge wurden am 27. Februar 1976 vom Landratsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises verliehen.
Brigachtal liegt an der Schwarzwaldbahn von Konstanz nach Offenburg und weiter Richtung Karlsruhe. Seit der Umsetzung des Ringzug-Konzepts 2003 ist die Gemeinde wieder an einen attraktiven Öffentlichen Nahverkehr angeschlossen. Der Ringzug verbindet seitdem die Haltepunkte Brigachtal-Klengen und Brigachtal-Kirchdorf untereinander und werktags mindestens stündlich mit Villingen, Donaueschingen und Bräunlingen. Die Gemeinde gehört dem Verkehrsverbund Schwarzwald-Baar an.
Alte Pfarrkirche St. Martin, z. T. hochmittelalterlich.
Museen
Im ehemaligen Schulhaus von Überauchen ist ein Heimatmuseum eingerichtet.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Johann Baptist Krebs (* 12. April 1774 in Überauchen; † 2. Oktober 1851 in Stuttgart), Opernsänger, Opernregisseur, Gesangspädagoge, Freimaurer und Schriftsteller
Literatur
Das Brigachtal im frühen Mittelalter. In: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart (Hrsg.): Archäologische Informationen aus Baden-Württemberg. Band67. Weinstadt 2013, ISBN 978-3-942227-14-8.
↑Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 598–599
↑Thomas H. T. Wieners: Cheneinga marca & capella sancti Martini. Die Urmark Klengen und die Urkirche Kirchdorf im Spiegel der frühmittelalterlichen Urkundenüberlieferung des Klosters St. Gallen, in: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart (Hrsg.): Das Brigachtal im frühen Mittelalter (= Archäologische Informationen aus Baden-Württemberg, Bd. 67), Weinstadt 2013, S. 95–131, hier S. 97f. u. 102.