Brand (Ibsen)Brand ist ein Drama von Henrik Ibsen von 1866. HandlungDer junge Vikar Brand zieht durch ein Gebirge. Dort trifft er seinen Schulkameraden Einar und dessen Verlobte Agnes, deren Lebensweise er ablehnt. Als Nächstes begegnet er dem verrückten Zigeunermädchen Gerd. Er steigt in sein Heimatdorf ins Tal zurück. Dort herrscht eine Hungersnot, die er für eine Strafe Gottes für mangelnde Frömmigkeit hält. Die Dorfbewohner bitten ihn, als Pfarrer bei ihnen zu bleiben, was er tut. Durch die gefährliche Fahrt über einen Fjord kann er einem Sterbenden den letzten Trost spenden. Agnes ist von seinem Glauben und Engagement so beeindruckt, dass sie seine Frau wird. Die beiden bekommen einen Sohn Alf. Brand verweigert seiner sterbenden Mutter die letzten Sakramente, weil sie nicht bereit ist, seinen radikalen Glaubensforderungen zu entsprechen. Der junge Sohn Alf verträgt das rauhe Klima nicht und der Familie wird geraten, an einen milderen Ort zu ziehen. Brand lehnt dies ab. Der Junge stirbt. Die Frau verwindet dessen Tod nicht und stirbt auch. Brand lässt eine große Kirche im Dorf bauen. Bei der Einweihung fordert er die Dorfbewohner auf, ihm in das Gebirge zu folgen, um dort Gott zu suchen. Diese lehnen das ab und Brand zieht allein in die Berge. Dort hat er eine Vision seiner verstorbenen Frau Agnes, die ihm rät, wieder zurück in das Dorf zu gehen. Er hält dies für eine Versuchung und zieht weiter. Brand begegnet wieder dem Zigeunermädchen Gerd, die ihn für den leibhaftigen Christus hält. Brand schießt auf einen vermeintlichen Habicht, von dem sich Gerd verfolgt fühlt. Eine dadurch ausgelöste Schneelawine begräbt die beiden unter sich.[1] Henrik Ibsen stellt einen radikalen jungen Geistlichen dar, der konsequent seinem Glauben folgen will. Die Halbheiten seiner Mitmenschen lehnt er ab.
GeschichteHenrik Ibsen verfasste um 1864 ein längeres Versepos Brand.[3] Daraus entwickelte er 1865 eine Bühnenfassung, die ebenfalls in Versreimen gehalten ist. Dieses ist eines der ersten Werke, die er nach seiner Ausreise aus Norwegen in Rom abschloss. 1866 erschien das Werk im Druck. 1867 wurden erstmals einige Szenen von Schauspielern des Christiana-Theaters in Oslo in kulturellen Programmen gespielt. 1885 gab es die erste vollständige Aufführung im Nya Teatern in Stockholm. Die erste deutsche Inszenierung gab es im Schillertheater in Charlottenburg 1898. Das Drama gehört zu den seltener gespielten Theaterstücken Ibsens. Bisher gab es über 350 Vorstellungen weltweit.[4] Der Regisseur Roger Vontobel brachte am 12. Oktober 2019 eine Bühnenfassung von Brand (in der Neuübersetzung von Hinrich Schmidt-Henkel) am Schauspiel Frankfurt zur Uraufführung. Die dreistündige Inszenierung untersucht die Phänomenologie der „religiösen Eiferer“.[5] Textausgaben
Historische Hörspielbearbeitung
Literatur
WeblinksCommons: Brand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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