Blitz und Donner (Spiel)
Blitz und Donner (englischer Originaltitel Hera and Zeus) ist ein Kartenspiel des amerikanischen Spieleautors Richard Borg für zwei Personen. Das Spiel erschien im Jahr 2000 beim Verlag Kosmos Spiele und wurde in der Serie Spiele für Zwei veröffentlicht, zeitgleich erschien es auf Englisch bei Rio Grande Games in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2001 wurde das Spiel in der englischen Version für den International Gamers Award in der Kategorie für 2-Spieler-Strategiespiele nominiert. Thema und AusstattungBei dem Spiel handelt sich um ein Duell-Kartenspiel, bei dem die beiden Mitspieler durch den taktischen Einsatz der jeweils ihrer Gottheit Hera oder Zeus zugehörigen Kartensatz versuchen, die Karten des Gegners zu besiegen und dadurch jeweils eine der Ziel- bzw. Gefangenenkarten, „Argus“ oder „Io“, im Deck des Gegners zu finden.[1] Das Spielmaterial besteht neben der Spieleanleitung aus:[1]
Der Kartensatz der beiden Spieler besteht jeweils aus 43 Karten. Die meisten dieser Karten sind mit einem Wert von 0 bis 7 beschriftet, der ihre Stärke anzeigt. In einem Kampf ohne Sonderfunktionen gewinnen dabei immer die Karten mit den höheren Werten. Auf manchen Karten gibt es zusätzlich eine Auszeichnung als mythische Karte, für diese Karten gelten besondere Regeln. Einige Karten sind nur mit einem solchen Symbol gekennzeichnet, die sie als nur einmal spielbare Sonderkarten kennzeichnen.[1] SpielweiseZur Spielvorbereitung wählt jeder der beiden Spieler aus, ob er Hera oder Zeus spielt, und bekommt den entsprechenden Kartensatz sowie den entsprechenden Holzmarker und jeweils eine Übersichtskarte zu den Eigenschaften und der Anzahl der einzelnen Karten. Jeder Spieler mischt seinen Kartensatz und zieht 9 Handkarten, den Rest legt er als verdeckten Nachziehstapel (Talon) vor sich ab.[1] Im Spiel bildet jeder der beiden Spieler nach und nach eine Tischauslage aus verdeckten Karten, die aus maximal vier hintereinander liegenden Gruppen von jeweils 3 nebeneinander liegenden Karten besteht. In jeder der drei Reihen können später also jeweils eine bis vier Karten liegen. Zudem gibt es einen Ablagestapel für abgelegte und besiegte Karten pro Spieler.[1]
Zu Beginn des Spiels wählt jeder Spieler drei seiner Handkarten aus und legt diese verdeckt als erste Kartengruppe so in die Auslage, dass sich die jeweils drei Karten gegenüberliegen. Die Spieler kommen dann abwechselnd an die Reihe und können pro Zug so viele Aktionen ausführen, wie sie Reihen ausliegen haben (zu Beginn drei, da sie drei nebeneinander liegende Karten haben). Eine Ausnahme dazu bilden die Karten „Hera“ und „Zeus“, die eine weitere Aktion ermöglichen. Als Aktionen kann der Spieler eine Karte nachziehen, eine Karte auslegen, eine gegnerische Karte herausfordern oder eine mythische Karte einsetzen; dabei darf er die Aktionen in beliebiger Reihenfolge und dieselbe Aktion auch mehrmals ausführen, er muss allerdings alle Aktionspunkte verbrauchen. Hat ein Spieler zu Beginn seines Zuges keine Karte ausliegen, bekommt er keine Aktionspunkte und hat das Spiel sofort verloren.[1] Entscheidet sich ein Spieler für das Nachziehen einer Karte, nimmt er eine Karte vom Nachziehstapel und fügt diese seinen Handkarten zu. Jeder Spieler darf immer maximal 12 Karten auf der Hand haben. Will er eine Karte auslegen, wählt er eine Handkarte aus und legt diese verdeckt in einer Reihe entweder vor, hinter oder zwischen seinen bereits ausliegenden Karten ab. Möchte er die Karte auf den Platz einer bereits ausliegenden Karte legen, wird diese gemeinsam mit weiteren dahinterliegenden um jeweils einen Platz nach hinten geschoben; dabei darf die Maximalanzahl von vier Karten in einer Reihe nicht überschritten werden. Alternativ darf er auch eine neue Reihe beginnt, unabhängig davon, ob die anderen Reihen bereits gefüllt sind. Einmal liegende Karten können jedoch nur durch die Auslage neuer Karten verschoben werden und bleiben ansonsten liegen. Eine Ausnahme bietet die Karte des Dionysus, der einen Kartentausch ermöglicht. Alle verdeckt ausliegenden Karten darf sich der Spieler jederzeit ansehen.[1] Eine Herausforderung dürfen die Spieler erst ab der zweiten Runde als Aktion ausführen. Dabei kann ein Spieler immer dann eine Karte herausfordern, wenn sie einer eigenen Karte in der ersten Gruppe direkt gegenüberliegt. Um eine Herausforderung zu starten, schiebt der Spieler die eigene Karte leicht vor, dreht sie um und gibt damit den Stärkewert der Karte bekannt. Der Gegner dreht ebenfalls seine Karte um und zeigt den Stärkewert sowie eventuell vorhandene mythische Eigenschaften der Karte. Im Regelfall gewinnt der Spieler mit dem höheren Stärkewert das Duell und der Gegner muss seine Karte auf den Ablagestapel legen, die dahinterliegende Karte rückt in die erste Gruppe nach. Die Gewinnerkarte bleibt in dem Fall offen liegen und kann abhängig von den verfügbaren Aktionen weitere Herausforderungen gegen nachrückende Karten aussprechen. Sind die Stärkewerte identisch, gibt es keinen Sieger und beide Karten werden abgelegt. Handelt es sich bei einer beteiligten Karte um eine Karte mit mythischen Eigenschaften oder wird als Aktion eine Karte mit mythischen Fähigkeiten ausgespielt, wird diese entsprechend dieser Eigenschaften behandelt. Die beteiligten Karten der beiden Parteien sind:[1]
Das Spiel endet, wenn ein Spieler in der Auslage die jeweilige Zielkarte der gegnerischen Partei mit einer Karte mit einem Kampfwert von 1 bis 7 herausfordert und damit identifiziert. Alternativ gewinnt dein Spieler, wenn er die gegnerische Zielkarte bei einem Pgasus-Angriff aus der gegnerischen Kartenhand zieht. Das Spiel endet ebenfalls,
In all diesen Fällen verliert der Spieler, der keine Aktionen mehr durchführen kann oder seine Zielkarte verloren hat.[1] Entwicklung und RezeptionDas Spiel Blitz und Donner wurde von dem amerikanischen Spieleautor Richard Borg entwickelt und 2000 parallel von Rio Grande Games in den Vereinigten Staaten und von Kosmos Spiele in Deutschland zur Nürnberger Spielwarenmesse in der Serie Spiele für Zwei veröffentlicht. Im folgenden Jahr erschien es bei dem niederländischen Verlag 999 Games unter dem Namen Zeus en Hera und bei dem griechischen Kaissa Chess & Games als Ήρα και Δίας.[2] Im Jahr 2001 wurde das Spiel in der englischen Version für den International Gamers Award in der Kategorie für 2-Spieler-Strategiespiele nominiert, unterlag jedoch gegen das Spiel Battle Cry desselben Autors.[3] Im Jahr 2016 veröffentlichte Borg bei Filosofia Éditions und bei Z-Man Games das Spiel Thunder & Lightning auf Französisch und Englisch. Dabei handelt es sich um einen Abkömmling des Spiels Blitz und Donner, bei dem statt Hera und Zeus die germanischen Götter Thor und Loki gegeneinander antreten. Das Spiel wird nach der gleichen Spielmechanik gespielt, beinhaltet jedoch mehr Karten und damit mehr Sonderoptionen.[4] Belege
Weblinks
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