Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1972 die Gemeinde Gunzesried mit über 1000 Einwohnern in die Gemeinde Blaichach eingegliedert.[6] 1978 kam es zur Bildung der aus den Gemeinden Blaichach und Burgberg im Allgäu bestehenden Verwaltungsgemeinschaft Blaichach, die aber 1980 wieder aufgelöst wurde. Von 1990 bis 1996 wurde der Ortskern saniert, so erfolgte die Umgestaltung des Kirchplatzes, die Integration des alten Friedhofs in den Neuen Friedhof sowie der Bau einer Ortsumfahrung.
Einwohnerentwicklung
Von 1988 bis 2008 wuchs Blaichach um 599 Einwohner bzw. um 12 %. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 4993 auf 5811 um 818 Einwohner bzw. um 16,4 %.
Jahr
1939
1950
1961
1970
1987
1991
1995
2000
2005
2010
2015
Einwohner
2898
4010
3803
4828
4970
5287
5280
5554
5573
5629
5751
Politik
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist Christof Endreß (Wählergemeinschaft Blaichach-Bihlerdorf-Gunzesried). Dieser trat am 1. Mai 2014 die Nachfolge von Otto Steiger (2002–2014) an, der nicht mehr kandidierte. Endreß wurde am 15. März 2020 als gemeinsamer Bewerber von CSU, Grüne, SPD, FW und PW mit 87,84 % für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.
Blasonierung: „In Silber über zwei schräg gekreuzten grünen Eichenblättern eine dreilatzige rote Fahne, der nebeneinander drei schräg gestellte goldene Quadrate aufgelegt sind.“[8]
Wappenbegründung: Vorlage des Gemeindewappens ist ein Wappen, das sich auf dem Taufstein in der alten Kirche von Blaichach befindet. Es zeigt die dreilatzige Fahne der Grafen von Montfort in einer seltenen Variante: mit drei auf der Spitze stehenden Vierecken. Diese Vierecke sind auch auf dem 1483 gemalten Flügelaltar in Langenargen zu sehen, auf dem das Wappen zusammen mit dem Stifterpaar Hugo von Montfort-Rothenfels und seiner Frau Elisabeth von Werdenberg dargestellt ist. Das Montfortsche Wappens weist auf die Herrschaft der Grafen im Ort und steht für die vielen Adelshäuser und Klöster, die die Geschichte des Ortes geprägt haben. Die Grafen bauten 1494 eine Zollbrücke über die Iller. Die wichtige Salzstraße von Oberjoch nach Lindau verlief nun direkt an Blaichach vorbei. Die Eichen stehen redend für den Ortsnamen. Blaichach wird 1275 erstmals als Bilaicha erwähnt, man deutete diese Bezeichnung als „bei den Eichen“. Der Ort ist aber eher nach dem gleichnamigen vorbeifließenden Bach benannt. Bis 1451 hieß der Fluss Blaichach. Heute wird er im Oberlauf Au-Bach genannt, im Unterlauf Schwarzenbach. Bleiche bedeutet weiße, hell schimmernde Ach.
2019 gab es in der Gemeinde 2134 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 2716 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 582 Personen größer als die der Einpendler. 74 Einwohner waren arbeitslos. 2016 gab es 42 landwirtschaftliche Betriebe.
Das Wirtschaftsforum Blaichach ist ein Zusammenschluss von Blaichacher Unternehmen. Es verfolgt verschiedene Ziele, um die Attraktivität der Gemeinde Blaichach zu steigern.
Verkehr
Der Bahnhof Blaichach liegt an der Bahnstrecke Immenstadt–Oberstdorf. Die 1901 erbaute Hohe Brücke über die Gunzesrieder Ach westlich des Gemeindeteils Gunzesried war eine der ältesten Stahlbetonbrücken Deutschlands. Sie wurde gegen den Widerstand der Denkmalpflege durch einen Neubau ersetzt. Durch das Gemeindegebiet verlaufen auf dem gleichen Streckenverlauf die ca. 475 Kilometer lange Radrunde Allgäu sowie der Iller-Radweg.
Bildung
Neben einem Kindergarten unterhält die Gemeinde eine Volksschule mit integrierter Grundschule und Mittelschule. Die Schüler der Mittelschule kommen hauptsächlich aus Blaichach und Gunzesried, aber auch aus der anliegenden Gemeinde Burgberg und teilweise aus Sonthofen.
Pfarrkirche Blaichach von Südwesten
Gunzesried von Osten
Gunzesrieder Tal
Hörnergruppe und Ostertal
Seifriedsberg
Grathöflealpe am Steineberg
Persönlichkeiten
Johann Althaus (1798–1876), Sennermeister und Agrarreformer im Allgäu
Peter Jaeckel (1914–1996), Archäologe, wuchs in Gunzesried auf
Ossi Reichert (* 25. Dezember 1925; † 16. Juli 2006), Skirennläuferin und Olympiasiegerin
Karl Läufle (* 1. August 1929; † 20. August 2009), Altbürgermeister, Gemeindearchivar und Träger des Bundesverdienstkreuzes[9]
↑Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 23. November 2021.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
↑Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 120
↑Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.571.