Bis(hydroxylammonium)sulfat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Hydroxylammoniumsalze und Sulfate.
Gewinnung und Darstellung
Bis(hydroxylammonium)sulfat kann durch Säure-Base-Reaktion von Hydroxylamin mit Schwefelsäure gewonnen werden.
![{\displaystyle \mathrm {2\ NH_{2}OH+H_{2}SO_{4}\longrightarrow (NH_{3}OH)_{2}SO_{4}} }](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/0e84e56dd7cee8a95ee32e108cee4ed47fcc8b1f)
Eigenschaften
Bis(hydroxylammonium)sulfat ist ein farbloser bzw. weißer, wasserlöslicher und hygroskopischer Feststoff. Er ist bei erhöhter Temperatur instabil und seine wässrige Lösung reagiert sauer.[1]
Verwendung
Bis(hydroxylammonium)sulfat wird als Reduktionsmittel in der Photographie und in der Färberei, Enthaarungsmittel für Häute und zur Reinigung von Aldehyden und Ketonen verwendet.[1]
Sicherheitshinweise
Bis(hydroxylammonium)sulfat ist ein explosionsgefährlicher Feststoff. Er reagiert bei Schlag oder Reibung, Erwärmung oder andere Zündquellen mit raschem Zerfall, wobei Schwefeloxide, Stickoxide, Hydroxylamin, Ammoniak und Stickstoff entstehen.[1]
![{\displaystyle \mathrm {2\ (NH_{3}OH)_{2}SO_{4}\longrightarrow 2\ SO_{3}+N_{2}O+2\ NH_{3}+5\ H_{2}O} }](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/4ac53de57b8aa0e8c4e3ae2eb1242c0771260687)
In Deutschland ist Hydroxylammoniumsulfat entsprechend den Regelungen des Sprengstoffgesetzes als explosionsgefährlicher Stoff der Stoffgruppe C eingestuft.[4]
Weblinks
- International Chemical Safety Card 0898
- Patentanmeldung EP0945401A2: Verfahren zur Herstellung von Hydroxylammoniumsulfat. Angemeldet am 11. März 1999, veröffentlicht am 29. September 1999, Anmelder: Domo Caproleuna GmbH, Erfinder: Manfred Kretschmar, Norbert Leetsch.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i Eintrag zu Bis(hydroxylammonium)sulfat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 9. Januar 2019. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Eintrag zu Bis(hydroxylammonium) sulphate im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ Toxikologische Bewertung von Hydroxylamin und seine Salze (PDF) bei der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI), abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Bekanntmachung der gemäß § 2 SprengG von der BAM seit 1987 neu getroffenen Feststellungen pdf-Link.