Die modernen, politischen Bezirke der Habsburgermonarchie wurden 1868 im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung geschaffen.[1]
1911 wurde auf dem Gebiet des Bezirks Schlan die Schaffung des Gerichtsbezirk Kralup an der Moldau bestimmt, der aus Teilen des Gerichtsbezirks Welwarn gebildet wurde.[3]
Das Bezirksgericht Kralup nahm dabei am 1. März 1912 seine Tätigkeit auf.[4]
Per 15. November 1913 wurden schließlich die Gerichtsbezirke Kralup und Welwarn aus dem Bezirk Schlan ausgeschieden, wobei sie in der Folge den Bezirk Kralup an der Moldau bildeten.[5]
Im Bezirk Schlan lebten 1869 75.910 Personen, wobei der Bezirk ein Gebiet von 13,3 Quadratmeilen und 103 Gemeinden umfasste.[6]
1900 beherbergte der Bezirk 79.081 Menschen, die auf einer Fläche von 978,59 km² bzw. in 134 Gemeinden lebten.[7]
Der Bezirk Schlan umfasste 1910 eine Fläche von 766,28 km² und beherbergte eine Bevölkerung von 118.937 Personen. Von den Einwohnern hatten 1910 118.477 Tschechisch[8] und 172 Deutsch als Umgangssprache angegeben. Weiters lebten im Bezirk 288 Anderssprachige oder Staatsfremde. Zum Bezirk gehörten vier Gerichtsbezirke mit insgesamt 129 Gemeinden bzw. 157 Katastralgemeinden.[9]
Nach der Abspaltung des Bezirks Kralup reduzierte sich der Bezirk Schlan auf eine Fläche von 549,41 km² und eine Bevölkerung von 86.720 Personen (nach dem Stand der Volkszählung 1910).[10]
↑Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868, die Durchführung des Gesetzes vom 19. Mai 1868 (Reichs-Gesetz-Blatt Nr. 44) in Böhmen, Dalmatien, Oesterreich unter und ob der Enns, Steiermark, Kärnthen, Bukowina, Mähren, Schlesien, Tirol und Vorarlberg, Istrien, Görz und Gradiska betreffend.
↑C. kr. místodržetelství (Hrsg.): Seznam míst v kralovství Českém. Užívajíc při tom výsledkův sčítání lidu ode dne 31. prosince 1869, sestavených od c. kr. statistické ústřední komise. Prag 1872, S. 11
↑C.k. místodržitelství (Hrsg.): Seznam míst v Království českém. K rozkazu c. k. místodržitelství na základě úřadních udání sestaven. Prag 1907, S. 636
↑In der Volkszählung wurden Personen mit böhmischer, mährischer und slowakischer Umgangssprache zusammengefasst
↑C.k. místodržitelství (Hrsg.): Seznam míst v království Českém. Sestaven na základě úředních dat k rozkazu c.k. místodržitelství. Prag 1913, S. 735
↑k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Böhmen. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1915, S. 482
Literatur
k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Böhmen. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1915