Bernhard HeisingBernhard Heising (* 23. August 1865 in Wiedenbrück; † 29. Dezember 1903 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer. LebenBernhard Heising, Bildhauer, wurde in Wiedenbrück (Westfalen) als zweiter Sohn der Eheleute Wilhelm Heising (Blaufärber) und Elisabeth Schwarzer geboren. Nach dem Besuch der Volksschule lernte er mit vierzehn Jahren die Bildhauerei bei heimischen Künstlern wie Christoph Siebe (1849–1912) und Anton Mormann (1851–1940). Er wurde von 1884 bis 1886 in Münster Mitarbeiter des Künstlers Heinrich Fleige (1840–1890). Von dort ging Heising nach Berlin, bevor er 1887 als Werkstudent nach Freising ging. Ab Herbst 1889 besuchte er die Münchener Kunstakademie. Wilhelm von Rümann (1850–1906) wurde sein bevorzugter Lehrer. Als Nicht-Bayer blieben ihm trotz bester Zeugnisse jegliche Stipendien versagt, deshalb ging er im Herbst 1891 nach Berlin. Besondere Förderung erfuhr er durch Gerhard Janensch (1860–1933) und durch Anton von Werner (1843–1915), den Direktor der Unterrichtsanstalt Akademische Hochschule für bildende Künste, kurz „Bauakademie“ genannt (einer Abteilung der Königlichen Akademie der Künste, gegründet 1696). Im Frühjahr 1896 gewann er mit seiner Großplastik Heimkehr des verlorenen Sohnes den Wettbewerb zur Zweihundertjahrfeier der Akademie. Im Herbst bereiste er mit dem Preisgeld (3.300 Goldmark) für ein knappes Jahr Italien, verweilte in Florenz, Rom, Neapel und Sizilien und gründete, im August 1897 nach Berlin zurückgekehrt, in Wilmersdorf seine Werkstatt. Neben dem Schaffen eigener Werke arbeitete er auch für Reinhold Begas (1831–1911), welcher seine Kunst sehr schätzte. Daher vertraute er seiner Meisterschaft in der Personendarstellung Einzelaufgaben beim Bismarckdenkmal und bei der Siegesallee an, wie er auch Heisings guten Freund August Gaul (gebändigter Tiger) und Ludwig Cauer (Brunnengruppen) um ihre helfende Hand gebeten hat. Trotz verschiedener Kunstauffassung blieb er Bernhard Heising stets freundschaftlich verbunden. Im Frühjahr 1898 brachte Heising einen weiblichen Bronzekopf, „Roma“, auf die Große Berliner Ausstellung. Der am 2. Mai 1898 gegründeten Berliner Secession trat er sogleich bei und steuerte eigene Werke zu ihren Ausstellungen bei, „Lotse“ (1902), „Wächter“ (1903). Für den Westfälischen Bauernverein schuf er 1902 das überlebensgroße Bronzestandbild seines Gründers, des Burghard Freiherr von Schorlemer-Alst, das vor dem Landeshaus in Münster aufgestellt wurde, jedoch im Zweiten Weltkrieg verloren ging. (Das Gipsmodell zur Ausschreibung mit über 20 Bewerbern ist als Leihgabe im Besitz des Wiedenbrücker Schule Museum.) Für seine Vaterstadt Wiedenbrück, heute Rheda-Wiedenbrück, im Auftrag des ehemaligen dortigen Landrats Ernst Osterrath (1851–1925), konnte er 1903 das Bronzestandbild „Betender Arbeiter“, auch „Betender Landmann“ genannt (siehe Rheda-Wiedenbrück 4.7: Skulpturen, Sehenswürdigkeiten), trotz einer schweren Lungenkrankheit noch fertigstellen, musste jedoch der Enthüllungsfeier auf dem Wiedenbrücker Marktplatz am 1. November 1903 fernbleiben und verstarb am 29. Dezember 1903 im Hedwigskrankenhaus zu Berlin-Friedenau. Er wurde am 1. Januar 1904 auf dem Friedhof der St. Matthias-Gemeinde, Röblingstraße 32, beigesetzt. Bernhard Heising hinterließ seine Ehefrau Helene, geborene Sittler (1866–1941), und zwei künstlerisch begabte Söhne, Wilhelm (1897–1980) und Fritz (1899–1918). Fritz fiel kurz vor Kriegsende am 30. September 1918 bei Cambrai in Frankreich. WerkkatalogBeim verheerenden Bombenangriff auf Münster in Westfalen wurde am 3. Oktober 1944 auch das Haus seines Bruders Johannes Heising in der Georgstraße Nr. 6 völlig zerstört. So gingen Dokumente, Urkunden, Aufzeichnungen, Entwürfe, Skizzen in Flammen auf, auch das große Modell des „Schorlemers“ konnte nicht gerettet werden. Gipsmodelle, die vorher von seinem Sohn Wilhelm in Sicherheit gebracht werden konnten, sind im Folgenden aufgeführt. Sie befinden sich zum großen Teil zusammen mit Bronzeabgüssen als Leihgabe im Wiedenbrücker Schule Museum. 1. Großbronzen
2. Plastiken
3. Reliefs
4. Modelleder Bewerbungen für die Ausschreibungen.
5. Werk in Stein
6. Werke in Holz
7. Zeichnungen
8. Verschollen, nur in der Literatur erwähnt
9. ManuskriptIn fünf Heften:
AuszeichnungenAuf der Pariser Weltausstellung 1900 erhielt Heising die Große Silberne Medaille zuerkannt. 1901 gewährte ihm die Dresdner Kunstausstellung die Goldene Plakette. Literatur und Quellen
WeblinksCommons: Bernhard Heising – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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