Die Berner Oberland-Bahnen AG (BOB) mit Sitz in Interlaken ist eine am 2. November 1888 gegründete, aber erst im Rahmen der finanziellen Sanierung nach dem Zweiten Weltkrieg ins Handelsregister eingetragene[1]SchweizerSchmalspurbahn-Gesellschaft im Berner Oberland. Sie betreibt[2]
die von Wilderswil ausgehende Schynige Platte-Bahn (SPB), eine reine Zahnradbahn in 80-cm-Spur, die am 14. Juni 1893 eröffnet und mit Kaufvertrag vom 5. Februar 1895[3] von den BOB übernommen wurde.
Beide Bahnen sind seit 1914 mit 1500 Volt Gleichstrom elektrifiziert.
Im Jahre 2000 gründeten die BOB (Anteil 33 %) zusammen mit der Jungfraubahn Holding (JBH, Anteil 67 %) die Jungfraubahnen Management AG als gemeinsame Betriebsgesellschaft.
Seit der Übernahme der Schynige Platte-Bahn (SPB) im Jahre 1895 führen die Berner Oberland-Bahnen eine getrennte Statistik für ihre beiden Bahnstrecken.[4] Im Gegensatz zur im touristischen Bereich tätigen SPB erhalten die Berner Oberland-Bahnen für die Strecke der Berner Oberland-Bahn Abgeltungen der öffentlichen Hand.[5]
Das Aktienkapital der Berner Oberland-Bahnen AG ist eingeteilt in 123'410 Inhaberaktien zu nominal 100 Franken. Weil die BOB im öffentlichen Verkehr tätig sind, haben Bund und Kanton eine Aktienmehrheit erworben.[2] Bedeutende Beteiligungen an der Berner Oberland-Bahnen AG halten:
Schweizerische Eidgenossenschaft, 36 %
Kanton Bern, 34 %
Rolly Fly SA Holding, Chur, 11 % (im Eigentum von Rolf Georg, seinerseits Eigentümer der Georg Verkehrsorganisation)
Jungfraubahn Holding AG, Interlaken, 8 %
2017 zählte die Berner Oberland-Bahn 3,243 Millionen und die Schynige Platte-Bahn rund 240'000 Passagiere. Damit erzielte das Unternehmen insgesamt einen Betriebsertrag von 40,015 Millionen Franken.[6] In den Jahren 2020 und 2021 ist der Umsatz infolge der Corona-Pandemie massiv zusammengebrochen.[7]
Literatur
Hans Häsler: Die Berner-Oberland-Bahnen. Minirex AG, Luzern, ISBN 3-907014-04-9.
↑Thomas Frey und Hans-Ulrich Schiedt: Berner Oberlandbahnen. In: bahndaten.ch, Daten zu den Schweizer Eisenbahnen 1847–1920. Via Storia, Zentrum für Verkehrsgeschichte der Universität Bern, abgerufen am 7. Oktober 2018.