Die Vorkommen des Strontianits im südlichen Münsterland wurden ab 1875 in größerem Maße erschlossen, weil man entdeckt hatte, dass das Mineral hilfreich ist bei der Restentzuckerung der Melasse in der Zuckerproduktion. Ferner eignet es sich auch zur Produktion von Feuerwerk und Leuchtspurmunition. Im Kreis Warendorf wurde unter anderem in Drensteinfurt, Vorhelm und auch in Sendenhorst gefördert. Der Boom endete 1893, als Strontianit durch das billigere Coelestin aus Vorkommen in England und Sizilien ersetzt wurde.[1][2][3][4]
Allein in Drensteinfurt gab es 183 Gruben.[5] In Ahlen gab es ab 1880 mehr als 20 kleine Schachtanlagen um Ahlen.[6]
Die Gruben hatten oft mehrere Sohlen. Den tiefsten Schacht hatte die Grube Alwine in Ahlen-Vorhelm mit 110 m.[7]
Die Zeche Westfalen in Ahlen förderte Steinkohle von 1913 bis 2000. Einige Teile der Anlage stehen heute unter Denkmalschutz.
↑isa: Strontianit. Das Gold des Münsterlandes. Thementag auf dem Hof Dabbelt. In: Westfälischer Anzeiger. Westfälischer Anzeiger Verlagsgesellschaft (Hamm), 24. Juni 2012 (wa.de [abgerufen am 26. Oktober 2012]).
↑Martin Gesing: Der Strontianitbergbau im Münsterland. Quellen und Forschungen zur Geschichte des Kreises Warendorf, Warendorf 1995, ISBN 3-920836-13-8.