Bergatreute
Bergatreute ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Landkreis Ravensburg in Deutschland. GeographieBergatreute liegt in Oberschwaben, am Ostrand des Altdorfer Walds auf einer Höhe von 505 bis 660 m ü. NHN in unmittelbarer Nähe der Heilbäder Bad Waldsee und Bad Wurzach. Die Kreisstadt Ravensburg liegt rund 15 Kilometer (Luftlinie) südwestlich. GemeindegliederungNeben dem Hauptort Bergatreute besteht die Gemeinde aus den Ortsteilen Bolanden, Gwigg und Witschwende sowie aus den Weilern Engenreute, Engetweiler, Furt, Gambach, Giesenweiler, Oberstocken, Tal und Unterstocken. Hinzu kommen die Einzelsiedlungen und Gehöfte Dobelmühle, Eckhäusle, Forst, Furtmühle, Giras, Klösterle, Löffelmühle, Mühlholz, Neuforst, Riedhof, Siegenwieden, Sommers und Talmühle. NachbargemeindenDie folgenden Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Bergatreute (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden): Bad Waldsee, Wolfegg, Schlier, Baienfurt und Baindt. GeschichteMittelalterliche OrtsgeschichteDer Name Bergatreute lässt auf eine Besiedlung im ersten nachchristlichen Jahrtausend schließen. Der Name dürfte von einem Berengar heißenden Sippenoberhaupt herrühren, der in einer Rodung eine Siedlung gründete. Eine erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1147 als „Berngartruti“ benennt Bergatreute als Eigentum der Abtei Weingarten.[2] Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Schwaben. Seit 1268 gehörte das Dorf zur Landvogtei Schwaben, die 1486 an Vorderösterreich fiel. Größter Grundherr am Ort war die Abtei Weingarten. Zugehörigkeiten in der NeuzeitIm Rahmen des Preßburger Friedens kam das Gebiet 1805 an Württemberg. Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegründeten Königreich Württemberg wurde Bergatreute dem Oberamt Waldsee zugeordnet. Der Oberamt Waldsee gehörte der Ort durchgehend bis 1806 bis 1934, danach Kreis Waldsee von 1934 bis 1938 umbenannt, an. Mit der größeren Kreisreform von 1938 kam Bergatreute zum Landkreis Ravensburg. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort Teil der französischen Besatzungszone und erfuhr somit die Zuordnung zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. Einwohnerentwicklung
(Quelle unter[3]) ReligionenBergatreute ist wie das gesamte Umland römisch-katholisch geprägt. Eine Pfarrkirche ist seit 1143 nachweisbar. Die Gemeinde ist Sitz der Pfarrei St. Philippus und Jakobus in Bergatreute, die zur Seelsorgeeinheit Oberes Achtal gehört. Früher gehörte die Kirchengemeinde zum Dekanat Waldsee, das 2008 im Dekanat Allgäu-Oberschwaben der Diözese Rottenburg-Stuttgart aufging. Die evangelischen Christen in Bergatreute sind Mitglieder der Kirchengemeinde Alttann, die zum Kirchenbezirk Ravensburg der Württembergischen Landeskirche gehört. PolitikGemeinderatDem Gemeinderat gehören seit der Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 zwölf Mitglieder an:[4] Schultheißen
Bürgermeister
Wappen
PartnerschaftenBergatreute unterhält seit 1992 partnerschaftliche Beziehungen zu der Gemeinde Leubnitz (Vogtland) in Sachsen. Kultur und SehenswürdigkeitenBergatreute liegt an folgenden touristischen Straßen und Wanderwegen:
BauwerkeWahrzeichen und kunstgeschichtlich bedeutendstes Bauwerk von Bergatreute ist die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Philippus und Jacobus. Der Bau der barocken Kirche wurde 1730 vollendet, nachdem die vorherige Pfarrkirche für die Aufnahme der Wallfahrer zum wundertätigen Gnadenbild „Maria vom Blut“ nicht mehr ausreichte. Dieses Gnadenbild wird seit 1686 in Bergatreute gezeigt; es ist eine Kopie des Gnadenbilds von Re im Piemont. Auf dem Gemeindegebiet stehen sechs römisch-katholische Kapellen, die auch als „Bergatreuter Kapellenkranz“ bekannt sind:
Weiterhin befindet sich in Bergatreute mit dem Gasthaus Adler ein Zeugnis des Postwesens in Oberschwaben. Ab 1530 verkehrte der vorderösterreichische Kurs von Innsbruck über Füssen, Bergatreute, Markdorf, Stockach, Neustadt (Schwarzwald), Freiburg, ins Elsass nach Ensisheim. Das Denkmal war zudem Sitz des vorderösterreichischen Regierungskollegiums. Wirtschaft und InfrastrukturVerkehrBergatreute liegt an der L 314 (Baienfurt–Bad Wurzach–Aitrach). Die Stadt ist mit einigen Buslinien unter anderem mit Bad Waldsee, Weingarten und Ravensburg verbunden und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund an. BildungIn Bergatreute gibt es eine Gemeinschaftsschule und zwei Kindergärten, erstens den Kindergarten Mariä-Heimsuchung mit drei Regelgruppen und einer betreuten Spielgruppe ab dem zweiten Lebensjahr und den Kindergarten Wunderland mit zwei Regelgruppen. Beide Kindergärten werden von der katholischen Kirchengemeinde St. Philippus und Jakobus in Bergatreute geleitet.[10] Neu ist die kommunale Großtagespflegestelle für Kleinkinder, in der bis zu 12 Kinder ab 1 Jahr von geschulten Tagesmüttern, teilweise mit pädagogischer Ausbildung betreut werden. Auch für die Berufsanfänger gibt es ein spezielles Angebot in der Gemeinde. Eine Berufseinstiegs- und Karrierebegleitung unterstützt bei der Berufsorientierung, bei allen anfallenden Formalitäten bei Bewerbungen und bei Problemen während der Ausbildung. SportDer Sportverein Bergatreute bietet Freizeitaktivitäten im Bereich Fußball, Tischtennis und Breitensport. Ebenso gibt es den Tennisclub TC 99 Bergatreute e. V. sowie die Sportschützen- und Kyffhäuserkameradschaft. Bürger der Gemeinde
Trivia
Literatur
WeblinksCommons: Bergatreute – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Navigationsleiste Jakobsweg „Variante zur Oberschwäbischer Jakobsweg“
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