Pludra schrieb Erzählungen und Romane für Kinder und Jugendliche. Mit einer Gesamtauflage von mehr als fünf Millionen Exemplaren gilt er als erfolgreichster Jugendbuchautor der DDR-Literatur; teilweise erschienen seine Bücher auch in westdeutschen Lizenzausgaben. Mehrere seiner Bücher wurden verfilmt.
Pludra war der Sohn eines Metallgussformers. Sein Heimatort Mückenberg, heute als Lauchhammer-West Ortsteil der Stadt Lauchhammer, lag im äußersten Osten der preußischen Provinz Sachsen (ab 1945 Sachsen-Anhalt) an der Grenze zur Niederlausitz (Provinz Brandenburg). Er besuchte die Schule bis zur Mittleren Reife. Im Jahr 1942 ging er zur Handelsmarine, wo er auf dem SegelschulschiffPadua als Schiffsjunge eine Matrosenausbildung absolvierte. Nach seiner Matrosenprüfung heuerte Pludra 1944 auf dem Erzfrachter Ditmar Koel an. Während einer Fahrt im großen Geleitzug nach Norwegen wurde das Schiff von einem Torpedo getroffen und sank. Pludra kam mit dem Leben davon, aber kurz danach wurden seine Haare schneeweiß.[2][3]
Pludra brach sein Studium ab und war von 1950 bis 1952 Redakteur bei der Zeitung Der Rundfunk in Ost-Berlin. Nachdem er 1951 ein vom Ministerium für Volksbildung der DDR veranstaltetes Preisausschreiben zur Förderung der sozialistischen Kinderliteratur gewonnen hatte, war Pludra ab 1952 als freier Schriftsteller tätig.
Das Lesezentrum der Pädagogischen Hochschule Heidelberg widmete Pludra einen großen Teil des Hefts 17 von Lesezeichen (2006). Darin findet sich eine ausführliche Bibliographie der Primär- und Sekundärliteratur, einschließlich Zeitungsartikeln und Reden.[5]
Benno Pludra lebte von 1970 bis zu seinem Tod 2014 mit seiner Familie in Potsdam-Nedlitz. Er hinterließ zwei Söhne und drei Enkelkinder.[2] Pludra wurde auf dem Neuen Friedhof in Potsdam beigesetzt.
Werk
Eigene Werke
Ein Mädchen, fünf Jungen und sechs Traktoren. Berlin 1951.
Gustel, Tapp und die andern. Zeichnungen Ernst Jazdzewski (= Bunte Bären-Bücher., Band 2). Kinderbuchverlag, Berlin 1953, Sekundärausgabe: Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main / Leipzig 2014, DNB105011633XVolltext online Digitalisat der 3. Auflage 1955, kostenfrei, 158 Seiten in Viewer.[6]
mit Regine Röder: Das Fräulein Weißmann saß im Garten. Berlin 1989.
Zum Fluß hinunter, wo die Schiffe ziehn. Berlin 1989.
Aloa-hé. Berlin 1989.
Siebenstorch. Berlin 1991.
Schreiben für Kinder: Ganz hinten sollte Hoffnung sein. Rede in der Frankfurter Universität am 9. Juli 1993; mit Werkverzeichnis und Literatur zum kinderliterarischen Werk von Benno Pludra (= Jahresgabe des Freundeskreis des Instituts für Jugendbuchforschung Frankfurt am Main, 1993). Freundeskreis des Instituts für Jugendbuchforschung, Frankfurt am Main 1993, DNB944785255.
Fünf in der Tonne. Berlin 1994.
Leinen los für Wunderfloh. Berlin 1994.
Die Märchen. Berlin 1994.
Der Hund des Kapitäns. (= Benno Pludra Bibliothek). KinderbuchverlagBerlin 1999, ISBN 3-358-02178-5.
Jakob heimatlos. (= Benno Pludra Bibliothek). Kinderbuchverlag, Berlin 1999, ISBN 3-358-02182-3.
Übersetzungen
Hisako Teraoka: Der Regenknabe und andere Erzählungen. Berlin 1983.
Hanna Hormann: Menschenbild und Perspektive im epischen Schaffen Benno Pludras dargestellt an „Lütt Matten und die weiße Muschel“, „Die Reise nach Sundevit“ und „Tambari“. Zentrum für Kinderliteratur, Berlin 1975, DNB208261117 (Dissertation A Universität Greifswald 1971, 325, LXXI Seiten).
Heinz Kuhnert: Attraktivität und Wirkung. Das Kinderbuch im Urteil der Leser (= Resultate. Band 8). Kinderbuchverlag, Berlin 1983, DNB840964900.
↑Benno Pludra: Wenn die Heringe ziehn ... (Mit dem Logger ROS 119 Patriot vom Fischkombinat auf Fangreise in 1953 in die Nordsee, mit 32 Fotos von Herbert Blunck – ein Erlebnisbericht). Verlag Tribüne, Berlin 1955, DNB453803318.