Der 1934 in Pittsburgh geborene Künstler und Musiker machte 1956 seinen Abschluss als Bachelor of Music an der University of Michigan. Bereits 1951 wurde ein Solokonzert des Kontrabassisten im Fernsehen übertragen. Als Afroamerikaner konnte er zunächst keinen Platz in einem Symphonieorchester der USA finden und ging nach Kanada, wo er in den Symphonieorchestern von Halifax und Ottawa spielte. In Europa wurde er Mitglied des Orchesters der 7. US-Armee. Im Jahre 1960 zog er nach Köln und widmete sich dort der zeitgenössischen Musikszene. Bis 1962 trat Patterson neben Köln unter anderem in Wien, Venedig und Paris auf.
Nachdem er 1962 mit George Maciunas die Wiesbadener Festspiele Neuester Musik, später bekannt als das erste Fluxus-Festival, im städtischen MuseumWiesbaden organisiert hatte, wurde der erste Fluxus-bezogene Zeitungsartikel von Emmett Williams in der Zeitschrift The Stars and Stripes veröffentlicht. Im selben Jahr verlegte Patterson seinen Wohnsitz nach Paris, wo er unter anderem das Buch Methods and Processselbst publizierte und durch die Zusammenarbeit mit Robert FilliouPuzzle poems in Fillious Galerie Légitime veröffentlichte. 1963 übersiedelte er nach New York und zog sich von der avantgardistischen Kunst zurück, um ein „bürgerliches Leben“ zu führen.
Sein Wirken in den folgenden zwei Jahrzehnten umfasste die Leitung des Orchesters Symphony of the New World, die Geschäftsführung des Institutes kultureller Beziehungen in New York sowie das Management für Entwicklung der Negro Ensemble Company und die Leitung der Pro Musica foundation Inc. Sein künstlerisches Schaffen trat gelegentlich anhand von Performances in Erscheinung. In den Jahren 1982 und 1983 nahm er an der Biennale von São Paulo teil und seine Werke wurden in diversen Ausstellungen der Silverman-Sammlung in den Vereinigten Staaten präsentiert. 1988 eröffnete Patterson seine erste Einzelausstellung, An Ordinary Life mit neuen Assemblagen und Installationen in der Emily Harvey Gallery, New York. Seine in Bezug auf Politik und Gesellschaft ironischen und hintersinnigen Werke sind stetiger Bestandteil von Fluxus-Festivals und Gruppenausstellungen.
1996: Ben Patterson, Museum For The Sub Conscious, Namibia, 1996
2003: Fluxus in Düsseldorf 1962/63, Kunsthalle Düsseldorf
2006: Fremd bin ich eingezogen, Kunsthalle Fridericianum, Kassel
2007: Vertigo, MAMbo Bologna
2008/2009: FLUXUS EAST, Kunsthallen Nikolaj, Kopenhagen, Bunkier Stzuki, Krakau, Contemporary Art Center, Vilnius, Künstlerhaus Bethanien, Berlin, Ludwig Museum Budapest
2012: Thing/Thought, Museum of Modern Art, New York
2012: Ben Patterson, Museum For The Sub Conscious, Wiesbaden, 2012[2]
2012/2013: Fluxus! >Antikunst< ist auch Kunst[3], Staatsgalerie Stuttgart, 1. Dezember 2012 – 28. April 2013
2014: Dr. Ben's Fluxus Medicin Show (80th Birthday Tour), Genua, Brno, Berlin, Zagreb, Zürich, Köln, Amsterdam, Tokyo, Blois, Schwerin, Krakau, Wiesbaden, Nassauischer Kunstverein
2017: documenta 14, Athen & Kassel. When Elephants Fight, It Is The Frogs That Suffer—A Sonic Graffiti.[4] Byzantine & Christian Museum Athen.[5]
2018: Kunstfestspiele Herrenhausen. Benjamin Patterson: When Elephants Fight, It Is The Frogs That Suffer—A Sonic Graffiti. Hannover-Herrenhausen, Berggarten – Paradies, 19.5.-3.6.2018.[6]
2019: Art Institute Chicago. Benjamin Patterson: When Elephants Fight, It Is The Frogs That Suffer—A Sonic Graffiti.[7]
2019:... do not be afraid of long silences!, museum FLUXUS+, Potsdam
2022: Savvy Contemporary & Maerz Musik Berliner Festspiele IN WHAT CENTURY WILL THE EARTH ́S NORTH AND SOUTH POLES CHANGE POLARITIES? ON, OF, FOR, WITH BEN PATTERSON, Berlin 20.3.-17.4.2022
2023: SEQUENCES REAL TIME ART FESTIVAL - Reykjavik. Benjamin Patterson: When Elephants Fight, It Is The Frogs That Suffer—A Sonic Graffiti.[8]
Nassauischer Kunstverein Wiesbaden / Elke Gruhn (Hrsg.): Ben Patterson Analog. Fotografien von Elfi Kreiter. Mit Texten von Carina Heuckmann und Lila Agoritsa Kapsioti. Wiesbaden 2009.
Valerie Cassel Olivier: Ben Patterson: In the State of Fluxus. Contemporary Arts Museum Houston 2010.
Benedikt Stegmayer: Ben Patterson – event scores. Verlag für zeitgenössische Kunst und Theorie, Berlin 2012, ISBN 978-3-944295-02-2.
Nassauischer Kunstverein Wiesbaden / Elke Gruhn (Hrsg.): Benjamin Patterson Living Fluxus. Texte von Valerie Cassel Oliver, Bertrand Clavez, Charles Gaines, Elke Gruhn, Jon Hendricks, George E. Lewis, Fred Moten, Benjamin Patterson, Marcia Reed, Harry Ruhé, Sara Stehr. Mit einem Grußwort von US-Generalkonsul Kevin C. Milas. Koenig Books Ltd, London/Köln, Wiesbaden 2014. ISBN 978-3-86335-381-0