Beluga F-Serie
Die F-Serie ist eine Klasse von Mehrzweckschiffen der ehemaligen Bremer Schwergutreederei Beluga Shipping. GeschichteDer Schiffsentwurf wurde von der Werft Volharding Shipyards in Westerbroek als Mehrzweck-Schwergutfrachtschiff mit achtern angeordnetem Deckshaus und drei Laderäumen ausgelegt. Der Bau der Schiffe erfolgte auf drei verschiedenen chinesischen Werften. Die Bezeichnung der Schiffsserie ergibt sich aus den Schiffsnamen, die während des Betriebs durch die Beluga-Reederei aus einem vorangestellten „Beluga“ und einem nachfolgenden mit dem Buchstaben „F“ beginnenden Begriff bestanden. Die Serie ist in drei Varianten mit den Bezeichnungen E-240, E-300 und E-360 unterteilt, aus deren nachgestellter Zahl sich die Krankapazität der Schiffe im gekoppelten Betrieb ergibt. Nach dem Zusammenbruch der Beluga-Gruppe wurden die Schiffe der F-Serie veräußert und werden inzwischen in verschiedenen anderen Reedereien betrieben. Bei der Schwergutreederei Hansa Heavy Lift, die aus der Beluga-Reederei hervorging behielten die von Beluga übernommenen Schiffe dieser Serie die Bezeichnung F-Serie.[1] Die an die Reederei Spliethoff verkauften Schiffe bilden dort einen Teil des H-Typs. Die Schiffe der vorher gebauten Beluga E-Serie, der BBC Campana-Klasse, BBC Maine-Klasse und BBC Carolina-Klasse zählen zum selben Schiffsentwurf, verfügen aber zum Teil über eine abweichende Krankapazität. Die Schiffe werden in der Hauptsache in der weltweiten Fahrt für den Transport von Schwergut, Massenstückgut, kleineren Projektladungen oder Containern eingesetzt. NordostpassageIm Jahr 2009 nutzten zwei Schiffe der Serie, die Beluga Fraternity und Beluga Foresight, auf ihrer Reise von Wladiwostok über den sibirischen Hafen Nowy Port nach Europa die Nordostpassage. Es war die erste Reise westlicher Handelsschiffe seit der Fahrt des finnischen Tankers Uikku im Jahr 1997. Kaperung der Beluga FortuneAm 23. Oktober 2010 befand sich die Beluga Fortune etwa 1200 Seemeilen östlich des Hafens Mombasa auf einer Reise von den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Richards Bay, als es von somalischen Piraten überfallen und gekapert wurde. Das Schiff setzte um 07.08 Uhr (MESZ) einen Notruf ab, die zwölfköpfige Besatzung stoppte das Schiff und verschanzte sich anschließend in einem Sicherheitsraum. Einige Stunden später traf die britische Fregatte HMS Montrose beim überfallenen Frachter ein, woraufhin die Piraten flohen und die Beluga Fortune ihre Reise nach Richards Bay fortsetzten konnte.[2] TechnikDer Rauminhalt der drei Laderäume beträgt insgesamt 15.952 m3, bei Mitnahme der herausnehmbaren Zwischendeckselemente verbleibt ein Rauminhalt von 14.856 m3. Die Tankdecke ist für Belastungen von 16 Tonnen/m2 ausgelegt und für den Ladungsumschlag mit Greifern verstärkt. Die versetzbaren Zwischendecks können mit vier Tonnen/m2 belastet werden, die Lukendeckel mit 1,75 Tonnen/m2. Die Containerkapazität beträgt 673 TEU. Die Schiffe sind mit zwei an Backbord angebrachten elektrohydraulischen NMF-Schiffskränen ausgerüstet, deren Hubvermögen variantenabhängig jeweils 120, 150 oder 180 Tonnen beträgt. Im gekoppelten Betrieb können daher variantenabhängig Kolli von bis zu 240, 300 oder 360 Tonnen bewegt werden. Die Laderäume der Schiffe werden mit hydraulisch bedienten Faltlukendeckeln verschlossen. Der Antrieb der Schiffe besteht aus einem Viertakt-Dieselmotor des Typs MaK 6M43 mit 5400 kW Leistung, der über ein Untersetzungsgetriebe auf einen Verstellpropeller und einen Wellengenerator mit 875 kVA Leistung wirkt. Die Schiffe erreichen eine Geschwindigkeit von etwa 15 Knoten. Weiterhin stehen drei Hilfsdiesel mit jeweils 493 kVA Leistung und ein Notdiesel mit 124kVA Leistung zur Verfügung. Die An- und Ablegemanöver werden durch ein Bugstrahlruder unterstützt. Die Schiffe
Einzelnachweise
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