BartholomäusfriedhofDer Bartholomäusfriedhof in Göttingen ist ein historischer Friedhof, der die Gräber einiger bedeutender Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaft, darunter Gottfried August Bürger und Georg Christoph Lichtenberg, beherbergt. Lage und AllgemeinesDer Friedhof liegt nördlich der Göttinger Altstadt, zwischen der Weender Landstraße und dem Maschmühlenweg, gegenüber dem Geisteswissenschaftlichen Zentrum der Georg-August-Universität. Die als Denkmal klassifizierte Grünanlage hat eine Fläche von etwa 18.200 m². GeschichteFrüher befanden sich die Göttinger Friedhöfe direkt an den Kirchen in der Innenstadt. Im Zeitalter der Aufklärung wurde dieses als unhygienisch betrachtet und man verlagerte die Begräbnisstätten aus der Stadt heraus. So entstand 1747 an der Stelle des ehemaligen St.-Bartholomäus-Leprosenhospitals außerhalb der Stadtmauern der „Neue Friedhof“. Zunächst wurde dieser als Armenfriedhof betrachtet. In den folgenden Jahren ließen sich jedoch auch prominente und wohlbegüterte Personen dort beerdigen, vor allem Angehörige der Universität. So entstanden teilweise prächtige Grabbauten. 1840 musste der Friedhof erweitert werden und erhielt seine heutige Größe. Durch die zunehmende Bebauung außerhalb der Stadttore wurde auch das Areal um den Bartholomäusfriedhof besiedelt und verhinderte weitere Vergrößerungen. Mit der Eröffnung des neuen Stadtfriedhofes im Jahr 1881 wurde der Bartholomäusfriedhof als Begräbnisstätte abgelöst und zwei Jahre später geschlossen. Während des Zweiten Weltkriegs und danach hatte der Friedhof schweren Schaden genommen und „mangels einer Umwehrung waren seine Flächen durch Abstellen von Fahrzeugen und Gespannen verwüstet worden“.[1] Die würdige Wiederherstellung und „gärtnerische Umgestaltung“[1] wurde bald nach Kriegsende vorgenommen. In diesen Zusammenhang zählen die markanten Einfriedungsmauern aus Werkstein an der Weender Landstraße und am Maschmühlenweg, die ursprünglich nicht zum Bartholomäusfriedhof gehörten, sondern in den 1950er Jahren unter Leitung von Stadtbaurat Karl Grabenhorst von der 82er-Kaserne am Geismartor mit einem „Gittertor“ hierher versetzt wurden.[1] ErhaltungszustandDer langsame Verfall des Friedhofs begann bereits kurz nach seiner Schließung 1883. 1944 wurde ein Teil des Areals bei einem Luftangriff auf den Maschmühlenweg beschädigt. Zu Kriegsende wies der Friedhof noch 420 Grabstätten auf. Der eigentliche Verfall geschah in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Durch jahrzehntelange Vernachlässigung gerieten die Denkmäler auf dem Friedhof in einen bedauernswerten Zustand, in dem sie sich größtenteils noch immer befinden. Ein Großteil der Inschriften ist nicht mehr zu lesen, viele Grabmale, teils von bedeutenden Personen, wurden vernichtet, sodass bei einer erneuten Bestandsaufnahme zu Beginn des 21. Jahrhunderts nur noch 185 erhaltene Grabmale gezählt werden konnten. Erst 2005 begann man mit der Sanierung der wichtigsten Ruhestätten, der Rest ist jedoch weiterhin dem Verfall preisgegeben. Im Jahr 2017 wurden an einigen Grabsteinen Restaurierungsarbeiten vorgenommen, um dem Verfall entgegenzuwirken. PersönlichkeitenFolgende bekannte Persönlichkeiten wurden auf dem Bartholomäusfriedhof bestattet:
Siehe auchLiteratur
WeblinksCommons: Bartholomäusfriedhof, Göttingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 51° 32′ 27,5″ N, 9° 55′ 54,5″ O |
Portal di Ensiklopedia Dunia