Barbara Schmitz (Philosophin)Barbara Schmitz (* 7. Juli 1968 in Karlshafen) ist eine deutsche Philosophin. Sie ist Privatdozentin an der Universität Basel. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Ethik, Politische Philosophie und Sprachphilosophie. LebenNach ihrem Abitur 1988 an der Schule Birklehof studierte Schmitz Philosophie, Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Sprachwissenschaft an den Universitäten Tübingen, Freiburg i. Br. und Tromsø. Sie promovierte 2000 mit einer Arbeit über Ludwig Wittgenstein in Freiburg i.Br. Von 2001 bis 2007 war sie wissenschaftliche Assistentin für Praktische Philosophie an der Universität Basel, von 2007 bis 2010 Mitarbeiterin und Koordinatorin im Forschungsprojekt „Menschliches Leben“. 2010 habilitierte sie sich mit der Schrift Bedürfnisse und Gerechtigkeit. Nach Forschungsaufenthalten an der Universität Oxford, Nuffield College und am University Center for Human Values Princeton ist sie Privatdozentin für Philosophie an der Universität Basel. Sie arbeitet zudem als freie Autorin und Gymnasiallehrerin in Basel. Barbara Schmitz ist Mutter einer Tochter. RezeptionSeit Erscheinen ihres Buchs, einem Essay, Was ist ein lebenswertes Leben? Philosophische und biographische Zugänge war sie bei verschiedenen Medien als Interviewpartnerin zu Gast, darunter ZDF Aspekte[1] und Süddeutsche Zeitung.[2] In der Hörfunksendung Radiogeschichten des Ö1 las Elisabeth Findeis aus dem Buch.[3] In dem Essay, der die in der Philosophie vernachlässigte Frage aufgreift, was ein lebenswertes Leben ist, stütze sie sich nicht nur auf philosophische Theorien und Konzepte, sondern bringt auch persönliche Erfahrungen und von anderen Betroffenen ein. „Die Erfahrungen von Menschen mit Behinderung, Krankheit und Suizidgedanken will sie stärker in die Reflexion einbeziehen“, so Niklas Eisenbruch in der Süddeutschen Zeitung.[4] Die Aufgabe der Philosophie sehe sie darin, „einseitige Denkmuster und Bilder vom lebenswerten Leben zu entlarven. Ein lebenswertes Leben zu ermöglichen sei letztlich eine gesellschaftliche Aufgabe“, berichtet Simone Miller in Deutschlandfunk Kultur.[5] Der Rezensent René Börrnert befand, Schmitz schreibe „ehrlich und authentisch“. Die Lektüre biete „private Einblicke in die Gedanken einer Privatperson, die ihr Leben mit einem behinderten Kind und den Freitod der eigenen Schwester zu begreifen und zu erklären versucht“. Als Philosophin reflektiere Schmitz ethische Aspekte dieses Lebens.[6] Ulrike Baureithel stellt im Tagesspiegel fest: „über die informierte Expertise und Analyse hinaus berührt ihr Buch durch ihr reflektiertes Angefasstsein“.[7] Kritisch eingewandt wurde von Maxime Pasker in Spektrum der Wissenschaft, dass Barbara Schmitz vor allem Theorien vorstelle, „die ihren eigenen Standpunkt stützen“. Beispielsweise berücksichtige sie den Antinatalismus nicht, der dem Leben „einen inhärenten, intrinsischen Wert“ abspricht. Im Zusammenhang mit Suizid falle es ihr schwer zu rechtfertigen, warum Menschen „den Wert ihres Lebens nicht erkennen können und den Freitod wählen dürfen“.[8] Der Rezensent Lars Klinnert bemerkt, dass die „transparente und instruktive Verwicklung in die philosophischen Gedankengänge der Autorin nicht zuletzt ein vorbildliches Beispiel bietet für die öffentlichkeitsgemäße Kommunikation wissenschaftlicher Methoden, Argumente und Erkenntnisse, wie sie gerade seit der Corona-Pandemie verstärkt eingefordert wird“.[9] Zur Begründung, warum das Buch auf die Shortlist des Tractatus-Preises gewählt wurde, schreibt Michael Krüger: „Es ist staunenswert (und beglückend), wie sie in ihrem schmalen Buch uns (ohne jede Sentimentalität und ohne Kitsch) erklärt, was das Leben des Kindes – und damit auch ihr Leben – lebenswert macht. Wohlgemerkt: dies ist kein Buch nur für Betroffene, sondern für alle, die etwas über Menschenwürde wissen wollen. Ein kleines großes Buch.“[10] Werke
Auszeichnungen
Medien
WeblinksEinzelnachweise
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