Balde (mundartlich e da Baalde) ist ein Ortsteil von Erndtebrück im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen.
Das Dorf hat etwa 300 Einwohner.
Geographie
Lage
Balde liegt fast zentral im Wittgensteiner Land. Ein kleiner Teil im Süden des Ortes erstreckt sich am Steinigen Kopf (634 m) über die Lahn-Eder-Wasserscheide, die zugleich die Wasserscheide Rhein-Weser bildet.
Von hier kann man bei klarer Witterung genau im Süden den Großen Feldberg im Taunus in 84 km Entfernung (Luftlinie) erblicken.
Im Norden des Ortes verläuft der 51. nördliche Breitengrad.
Nachbarorte
Geschichte
Die ersten urkundlichen Zeugnisse weisen auf das Jahr 1538, wo der Ort im Zusammenhang mit dem Kirchspiel Weidenhausen genannt wird.[2] Der Ort gehörte in dieser Zeit zum Hause Berleburg. Anfang des 16. Jahrhunderts war Balde eine Wüstung. 1571 erfolgte die Anlage eines Eisenhammers, da in den Bergen rund um Balde neue Eisenfunde gemacht wurden. 1578 kommen noch Hammerhütten hinzu.
Balde gehörte seit 1781 zur Schulzerei Berghausen. 1819 kommt es zum Wechsel in den Schulzereibezirk Dotzlar. Zur Gemeinde Balde gehörten Leimstruth, Melbach und Rohrbach.
Der Ort gehört seit der Gebietsreform, die am 1. Januar 1975 in Kraft trat, zur Gemeinde Erndtebrück und war bis zur Eingemeindung eine selbstständige Gemeinde im damaligen Kreis Wittgenstein.[3]
Einwohnerentwicklung
- 1624: 025 Einwohner in 04 Häusern
- 1819: 082 Einwohner in 10 Häusern
- 1854: 192 Einwohner in 23 Häusern
- 1900: 103 Einwohner
- 1961: 303 Einwohner[3]
- 1970: 344 Einwohner[3]
- 1974: 334 Einwohner[4]
- 1992: 328 Einwohner[5]
- 1995: 323 Einwohner
- 1997: 335 Einwohner
- 2000: 326 Einwohner
- 2002: 334 Einwohner
- 2005: 315 Einwohner
- 2007: 316 Einwohner
- 2010: 300 Einwohner
- 2012: 295 Einwohner
- 2018: 253 Einwohner
- 2020: 250 Einwohner
- 2022: 232 Einwohner
Söhne und Töchter des Ortes
Literatur
- Günther Wrede: Territorialgeschichte der Grafschaft Wittgenstein. N. G. Elwertsche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1927.
- Bernd Geier: Kirchliches Leben in Balde, Melbach und Leimstruth. In: Wittgenstein. Blätter des Wittgensteiner Heimatvereins, 2012, Heft 3, S. 104 ff.
- Werner Wied: Beiträge zur Geschichte der Alt-Bauernhöfe in Balde, Melbach und Rohrbach. In: Erndtebrück – ein Heimatbuch des obersten Edertales, herausgegeben von Werner Wied, Erndtebrück 1977, Band II., S. 474 ff.
Einzelnachweise
- ↑ Einwohnerstatistik der Gemeinde Erndtebrück. (PDF; 1,36 MB) Gemeinde Erndtebrück, abgerufen am 28. Juli 2023.
- ↑ Günther Wrede: Territorialgeschichte der Grafschaft Wittgenstein. N. G. Elwertsche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1927, S. 128.
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 337 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 139.
- ↑ Einwohnerzahlen der Gemeinde Erndtebrück und ihrer Ortsteile von 1992 bis 2012: Den Download Einwohnerstatistik der Gemeinde Ernstebrück seit 1992 anklicken! (Memento vom 11. September 2014 im Internet Archive)