Bahnstrecke Lod–Chadera Mizrach

Die Neue Ostbahn oder Bahnstrecke Lod–Chadera Mizrach (hebräisch הַמְּסִלָּה הַמִּזְרָחִית הַחֲדָשָׁה ha-Məsillah ha-Mizrachīt ha-Chadaschah, deutsch ‚die Neue Ostbahn‘) ist eine in Bau befindliche Bahnstrecke in Israel. Sie folgt zwischen den Bahnhöfen Chadera Mizrach (Chadera Ost) und Lod (Lydda) der Trasse der alten Ostbahn, wird aber keine niveaugleichen Bahnübergänge mehr haben.

Neue Ostbahn Chadera–Lod
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Staat: Israel
Kilometer: Zählung ab Haifa Mizrach
Strecke
Küstenbahn der Hauptlinie
via Haifa von Naharija
Bahnhof
44,7 Caesarea-Pardes Channah
Abzweig geradeaus und nach rechts
48,5 Bahnstrecke Naharija–Beʾer Scheva
via Tel Aviv nach Beʾer Scheva
ehemaliger Bahnhof
49,5 Chadera Mizrach seit 1920
nur Güter, ab 2026 auch Personen
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
Abzweig Granot Zentralgenossenschaft
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
50 Chaderah (Fluss)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
≈58 Achituv-Emeq Chefer ab 2026
Achituv 1948–1968
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
≈59 vom Holzeinschlag im Walde ʿIron
in Kafr Qara 1915–1918
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
59,5 Ometz
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Qaqun 1937–1948
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
≈61,7 Jikkon
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
≈62,2 Bachan
Abzweig geradeaus und nach links (Strecke außer Betrieb)Strecke von rechts (außer Betrieb)
Grüne Linie trennt alte Trasse
Strecke (außer Betrieb)Grenze (Strecke außer Betrieb)
Grüne Linie
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
64,7 Nablus (Fluss)
Strecke (außer Betrieb)Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
66,3 Militärbahn von Maṣʿūdiyya
Strecke (außer Betrieb)Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
66,8 Tulkarm
Strecke (außer Betrieb)Grenze (Strecke außer Betrieb)
Grüne Linie
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
68,4 Teʾenim
Strecke nach links (außer Betrieb)Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
Ende der Umgehung
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
69,5 Schomron-Tayyibe ab 2026 neu
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
72,5 Avrech
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
74,5 Alexander
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
76 Tira-Kochav Jaʾir–Zur Jigʾal
ab 2026
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
80 Ejal 1948–1968
Qalqiliya 1915–1948, dann
trennte die Grüne Linie Bhf. und Ort
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
81 Kfar Saba Zafon ab 2026 neu
Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)Strecke (außer Betrieb)
Kfar Saba 1961–1993, ab 1968 nur Güter
Abzweig quer und nach links (Strecke außer Betrieb)Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)
nach Kfar Saba; ← Scharonbahn ab 2026
Strecke mit Straßenbrücke (Strecke außer Betrieb)
Kvisch 
Abzweig ehemals geradeaus und von rechts
Scharonbahn von Herzlia
Brücke über Wasserlauf
Qanah
Bahnhof
90 Rosch ha-ʿAjin Zafon seit 2003
Abzweig geradeaus und nach rechts
Jarqonbahn nach Tel Aviv
Brücke über Wasserlauf
Rabbah
Abzweig geradeaus und von rechts
Jarqonbahn von Tel Aviv
ehemaliger Bahnhof
91 Rosch ha-ʿAjin Darom ab 2026
Ras el-ʿAin 1915–1948
Rosch ha-ʿAjin 1948–93 / 2000–03
Brücke über Wasserlauf
Schiloh (Wadi Amuriyya)
Brücke über Wasserlauf
Masor
ehemaliger Bahnhof
96 Elʿad ab 2026
ehemaliger Bahnhof
Rinnatia 1948–1993
Rantiya 1933–1948
Abzweig geradeaus und ehemals von links
von Steinbrüchen bei Tirat Jehuda
Brücke über Wasserlauf
Jehud
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
103,3 von der US ATC-Basis[1] 1942–1947
ehemaliger Bahnhof
104 Teʿufah ab 2026
Abzweig geradeaus und ehemals von links
104 von der Nachschubbasis bei Beit Nabālā
1918–1949 bis al-Lubban
ehemaliger Bahnhof
104,5 Kafr Dschinnis 1915–1933
Brücke über Wasserlauf
105,6 Natuf
Strecke mit Straßenbrücke
Haupt-Landesstraße 1
Kreuzung geradeaus unten
Schnellstrecke Tel Aviv–Jerusalem
Abzweig geradeaus und von rechts
von der Schnellstrecke aus Tel Aviv
Brücke über Wasserlauf
107,4 Ajjalon
ehemaliger Bahnhof
107,5 Lod Zafon ab 2026
Abzweig geradeaus und von rechts
110 J&J-Linie von Jaffa/Tel Aviv
Bahnhof
111 Lod seit 1891
Abzweig geradeaus und nach rechts
Sinai-Bahn nach Aschqelon
bis 1948 weiter nach al-Qantara
Strecke
J&J-Linie nach Jerusalem-Malcha und
Bahn nach Ramat Chovav bis 1927 nach
Beʾer Scheva, bis 1917 nach al-Qusayma

Geschichte

Das Gros des Streckenverlaufs (Abschnitt Lod bis nahe Chaderas) erstellten 1915 deutsche und osmanische Soldaten der Mittelmächte unter Leitung des Bahningenieurs Heinrich August Meißner für die Osmanische Militärbahn in Palästina, um den Nachschub zur Sinai- und Palästinafront im Ersten Weltkrieg besorgen zu können. Dieser Abschnitt war zunächst in der Spurweite 1050 mm erbaut, wie die nördlicheren Strecken (Samariabahn), an die er in Silat eẓ-Ẓahr anschloss.

Diese Strecke verlief in gehörigem Abstand außer Schussweite östlich der Küste (daher Ostbahn), dafür aber durch minder gängiges Gelände, da die britische Marine den gesamten Küstenabschnitt der Levante dominierte und unter Geschützfeuer nehmen konnte. Die osmanische Militärbahn Maṣʿūdiyya–Sinai erreichte über den neuen Bahnknoten Maṣʿūdiyya, dann zwischen Lod und Wadi Sarar einen Abschnitt der 1892 eröffneten J&J-Linie Jaffa–Jerusalem einbeziehend, schließlich die ägyptische Sinai-Halbinsel.

Osmanische Bahnbrücke über den Avrech, 2016

Im Zuge der britischen Eroberung des Landes 1917/1918 errichteten die Britischen Militärbahnen in Palästina vom Sultanat Ägypten ausgehend ihr eigenes Bahnnetz in Normalspur (1435 mm) und übernahmen teils eingenommene osmanische Strecken, indem sie sie umspurten.

Die Militärbahnen verbreiterten die Militärbahn Maṣʿūdiyya–Sinai zwischen Beʾer Scheva im Süden und Tulkarm im Norden auf Normalspur und verlängerten sie durch die Scharonebene, wo sie die Trasse der zwecks Holzgewinnung errichteten Nebenstrecke in die Wälder nahe Chaderas nutzten, dann nordwärts auf neuer Trasse am Küstensaum entlang weiter nach Haifa, wohin am 1. November 1920 der Bahnbetrieb aufgenommen wurde. Damit gehörte die Ostbahn zur Stammstrecke der Palestine Railways vom ägyptischen El Qantara nach Haifa. Seit dem Arabischen Aufstand (1936–1939) sicherte britisches Militär wichtige Bahninfrastruktur, um sich häufende Anschläge zu verhüten, wozu in der Folge Pillboxes zum Schutz der Wachen errichtet wurden.

Osmanische Bahnbrücke über den Alexander mit britischer Pillbox, 2016

1954 wurde die Strecke am Küstensaum auch nach Süden bis Tel Aviv-Jaffa verlängert (Küstenbahn von der libanesischen Grenze bis zum Anschluss an die Strecke Jaffa–Jerusalem, heute bedient von der Hauptlinie Naharija–Beʾer Scheva). Zwischen Lod an der J&J-Linie und dem Anschluss an die Küstenbahn kurz hinter Chadera Mizrach bezeichnet man die Bahnstrecke als Ostbahn (hebräisch הַמְּסִלָּה הַמִּזְרָחִית ha-Məsillah ha-Mizrachīt) bzw. nach dem kreuzungsfreien Ausbau als Neue Ostbahn.

Neue und alte Bahnbrücke über den Qanah, 2016

Der Abschnitt der Militärbahn Maṣʿūdiyya–Sinai zwischen Tulkarm und Maṣʿūdiyya sowie die Samariabahn behielten ihre schmale Spurweite und stellten den Verkehr Ende der 1930er Jahre mangels Frachtaufkommens ein, das mit dem Ausbau der Straßen zunehmend auf den Lastverkehr entfiel. Als Folge des Krieges um Israels Unabhängigkeit 1948/1949 zerschnitt die Grüne Linie die Ostbahn, da der Streckenabschnitt um und in Tulkarm nun zu Jordanien gehörte. Die israelische Staatsbahn Rakkevet Israel übernahm die Palestine Railways und verband 1949 durch eine Umgehung Tulkarms auf israelischem Gebiet beide Stränge der Ostbahn wieder.

Kfar Saba: Packhaus mit Personenabfertigung, Oktober 1961

Die Stadt Kfar Saba und die RI finanzierten 1960/1961 gemeinsam den Bau einer Stichstrecke ab Sdej Chemed ins neue Gewerbegebiet am östlichen Stadtrand, wo ein neues Zitruspackhaus mit Personenabfertigung eröffnet worden war. Der Reiseverkehr wurde 1968 eingestellt, der Güterverkehr ging bis in die 1990er weiter. Zwischen den Bahnhöfen Chadera Mizrach und Rosch ha-ʿAjin wurde der Verkehr 1968 ganz eingestellt, Gleisanlagen entfernt und Trassen ab 1969 teils überbaut. Ab Anschluss der Jarqonbahn südwärts dient die Ostbahn als Güterumgehungsbahn für die stark befahrene Strecke im Ajjalontal im Stadtgebiet Tel Avivs.

Stand von Planung und Bau

Der Bau der Strecke soll 2,5 Mrd. Euro kosten. Geplant ist eine 65 km lange Strecke mit neuen oder erneuerten Haltepunkten und Bahnhöfen, einschließlich einer Erweiterung des Güterbahnhofs Chadera Mizrach um einen Personenbahnhof. Die übrigen sind: Achituv-Emeq Chefer (1948–1968: Achituv), Schomron-Tayyibe (neu), Tira-Kochav Jaʾir–Zur Jigʾal (neu), Kfar Saba Zafon (neu), Elʿad, Teʿufah (Airport City; neu) und Lod Zafon (neu). Die Bahnhöfe Rosch ha-ʿAjin Zafon (2003 eröffnet) und Rosch ha-ʿAjin Darom (wieder ab 2026; 1915–1993 und 2000–2003: Rosch ha-ʿAjin) sollen im Zuge des Neubaus ausgebaut werden. Die Strecke wird 30 kreuzungsfreie Straßenüber- und -unterquerungen erhalten.[2]

Nachdem die erforderlichen Enteignungsverfahren für die betroffenen Grundstücke abgeschlossen waren, konnte am 11. Juni 2019 mit dem Bau des nördlichen Abschnitts begonnen werden, der entlang der Haupt-Nationalstraße 6 verläuft. Den Kontrakt für die Bauarbeiten hat die Baugesellschaft Solel Boneh gewonnen.[2]

Einzelnachweise

  1. Basis des US Air Transport Command, wo via Ägypten oder den Iraq angelieferte zerlegte Flugzeuge zusammengebaut wurden, um vom Flughafen Lydda nach Libyen und dem Italienischen Dodekanes auszuschwärmen.
  2. a b “Building on the Eastern Line to Start”, in: HaRakevet, Nr. 126 (September 2019), S. 4

 

Prefix: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

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