Bahnstrecke Leipzig-Plagwitz–Leipzig-Lindenau
Die Bahnstrecke Leipzig-Plagwitz–Leipzig-Lindenau war eine nur dem Güterverkehr dienende Nebenbahn in Sachsen. Die Strecke ist seit 2004 stillgelegt und zum Teil abgebaut, nur ein kurzer Abschnitt wird noch als Anschlussbahn für die Techne Kirow GmbH genutzt. GeschichteDie Strecke wurde offiziell am 1. April 1906 mit Inbetriebnahme der Ladestelle Leutzsch-Lindenau als Güterbahn PX eröffnet.[2] Zuvor existierte sie bereits als Stammgleis PX und schloss unter anderem das Mörtelwerk der Leipziger Westend-Baugesellschaft und die Kiesgruben in Lindenau an den Bahnhof Plagwitz an. Zum 1. Januar 1918 wurde die Strecke durch die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen zu einer eigenständigen Strecke Plagwitz-Lindenau Sächs. Stb–Leutzsch-Lindenau erhoben. Im sächsischen Streckenbezeichnungsschema führte sie fortan das Kürzel LX,[3] später PLLL, ab 1. Juni 1922 PLi.[4] Ab 1938 entstand auf Flächen, die vorher durch die Leipziger Westend-Baugesellschaft für den Sand- und Kiesabbau genutzt wurden, der Leipziger Hafen im Zuge des projektierten Elster-Saale-Kanals. Gleichzeitig entstand ein Anschlussgleis zum geplanten Hafenbahnhof. Wegen des Zweiten Weltkrieges wurden die Anlagen bis 1943 nur teilweise fertiggestellt, der dazugehörige Hafenbahnhof kam nicht mehr zur Ausführung. Bis Anfang der 1990er Jahre war der größte Teil der Strecke in Betrieb. Die Stilllegung der meisten Betriebe infolge der politischen Wende in der DDR ließ das Ladungsaufkommen auf der Strecke stark zurückgehen. Als letzter Anschließer, der jedoch auf den Eisenbahntransport angewiesen war, verblieb Kirow Leipzig. Mit dem Abbau der Anlagen des Industriebahnhofes Plagwitz, des ehemals sächsischen Bahnhofsteiles, hätte die Strecke ihre Verbindung zum Eisenbahnnetz verloren. Als sinnvollste Lösung erwies sich die Einrichtung einer Ausweichanschlussstelle im Streckengleis Plagwitz–Miltitzer Allee. Nach Fertigstellung der Ausweichanschlussstelle Brünner Straße wurde die Strecke bis auf ein kurzes, als Ausziehgleis genutztes Stück unter der Brücke Antonienstraße stillgelegt. Bis 2006 wurde sie einschließlich der Stahlbrückenüberbauten über die Diezmannstraße und den Bahnhof Plagwitz abgebaut.[5] Vor dem Umbau der Luisenbrücke (Lützner Straße) wurden der liegengebliebene Oberbau im Baubereich ebenfalls entfernt.[6] Gleisreste sind an mehreren Stellen erhalten. Nach der Wiedereröffnung wurde mit der Verlängerung des Karl-Heine-Kanals begonnen und ein weiterer Teil der Trasse beseitigt. Nach einem konzeptionellen Stadtteilplan Leipziger Westen der Stadt Leipzig war es vorgesehen, die folgenden ca. 800 m parallel zum Hafenbecken auf 800 mm Spurweite umzubauen und die Museumsfeldbahn Leipzig-Lindenau so bis zur Luisenbrücke zu verlängern. Als Bauvorleistung wurde im Sommer 2014 in die neue Erschließungsstraße „Hafentor“ zum neuen Wohngebiet am Hafen ein schmalspuriger Überweg eingebaut.[7] StreckenbeschreibungVerlaufDie Strecke, die sich an die ehemalige Strecke von Connewitz anschloss, begann am Bahnhof Leipzig-Plagwitz Industriebahnhof (vormals: Plagwitz-Lindenau Sächs. Stb) und erschloss das Industriegebiet Lindenau im Westen Leipzigs. Sie führte zunächst nach Süden, um dann in einem 180°-Bogen mit einem Bogenradius von etwa 200 Metern nach Norden einzuschwenken. Dabei überquerte sie auf Höhe der Schwartzestraße den Bahnhof Leipzig-Plagwitz mittels mehrerer Fachwerkbogen- und Vollwandträgerbrücken. In ihrem weiteren Verlauf nach Norden unterquerte sie die Bahnstrecke nach Grünau und lief dann parallel zum Karl-Heine-Kanal bis zur Lützner Straße. Danach schwenkte sie nach Nordwesten und führt dabei nah am Lindenauer Hafen vorbei. Nach einem Bogen Richtung Norden erreichte sie ihren nominalen Endpunkt, die Ladestelle Lindenau an der heutigen Merseburger Straße. AnschlussbahnenAktueller Anschluss
Historische Anschlüsse
Historische Anschlüsse via Industriegleise PXVI–PXX
Bilder
Literatur
WeblinksCommons: Bahnstrecke Leipzig-Plagwitz–Leipzig-Lindenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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