Bahnstrecke Haßfurt–Hofheim
Die Bahnstrecke Haßfurt–Hofheim war eine eingleisige, 15,49 Kilometer lange Nebenbahn von Haßfurt nach Hofheim in Unterfranken. Im Volksmund wurde sie auch Hofheimerle genannt. Die Strecke wurde 1995 stillgelegt und abschnittsweise zum Bahntrassenradweg umgebaut, der Teil des Radwegs Haßfurt–Meiningen ist.[1] Geschichte![]() ![]() ![]() Am 1. August 1852 erreichte die Eisenbahn mit der Ludwigs-West-Bahn Haßfurt. Erst vierzig Jahre später, am 15. März 1892, eröffneten die Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen die Sekundärbahn nach Hofheim.[2] Grundlage hierfür war ein Staatsvertrag zwischen dem Königreich Bayern und dem Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha, der eine Mitfinanzierung durch die sächsische Enklave Königsberg und eine entsprechende Linienführung sicherstellte. Deshalb war die Trassierung nicht direkt von Haßfurt nach Hofheim entlang der Nassach ausgeführt worden, sondern es wurde ein Umweg über Königsberg mit einer aufwändigeren Trassierung gewählt.[2] Im Jahr 1965 entstand mit einem neuen Schulzentrum der Haltepunkt Haßfurt Gymnasium, was lange für hohe Fahrgastzahlen sorgte. Am 24. September 1994 wurde der Güterverkehr, am 31. Juli 1995 der Personenzugverkehr eingestellt und die Strecke zum 1. Dezember 1995 stillgelegt. Der Rückbau war im Januar 1997 abgeschlossen.[2] Das ehemalige Stationsgebäude in Hofheim beherbergt seit 1976 ein kleines Eisenbahnmuseum[3] zur Streckengeschichte und der Eisenbahn allgemein. VerkehrAnfangs fuhren auf der Strecke zwei bzw. ab 1. Mai 1892 drei Personenzugpaare pro Tag. Bis 1906/07 waren Bayerische D VII eingesetzt:
Bis 1947 waren Bayerische D XI (von der Deutschen Reichsbahn als Baureihe 984–5 übernommen) im Einsatz und schließlich bis 1959 als letzte Dampflokomotiven die Baureihen 9810 und später 9811. Ab Dezember 1959 wurde der Schienenbus im Personenzugverkehr zum Regelfahrzeug. Im Jahr 1976 gab es an Werktagen acht Zugpaare, die ungefähr 24 Minuten Fahrzeit hatten. Im Güterverkehr konnten die Baureihe 86 sowie Diesellokomotiven der Baureihen V 100 und V 80 beobachtet werden. Die letzte Fahrt mit einer Dampflokomotive wurde 1987 anlässlich des 95-jährigen Bestehens der Strecke mit einer Lokomotive der Baureihe 50 durchgeführt. Gleisanschlüsse
Nicht realisierte Vorschläge für VerlängerungenRecht großzügig wirken aus heutiger Sicht ursprüngliche Überlegungen zur Anbindung von Hofheim an eine Magistrale Coburg-Haßfurt/Schweinfurt oder Schlüchtern-Münnerstadt-Haßfurt. Auch eine Verbindung von Bamberg über Ebern und Maroldsweisach nach Neustadt (Saale)/Heustreu wurde ins Gespräch gebracht. 1899 gab es ernsthafte Bestrebungen die Bahnstrecke zu verlängern. Ein Eisenbahn-Kommitee Ermershausen-Burgpreppach wandte sich mit Unterstützung des Distrikrates Hofheim am 13. November 1899 an die Generaldirektion der Königlich Bayerischen Staatsbahnen für die Projektierung einer Verlängerung ab Hofheim über Goßmannsdorf und Manau zum einen nach Ermershausen und zum anderen nach Burgpreppach. Als Begründung wurde im Wesentlichen ein beachtliches zu erwartendes Güteraufkommen genannt. Der Staat teilte Anfang März 1900 mit, diese Verlängerung nicht durchzuführen. Er habe jedoch keine Einwände gegen eine Verwirklichung durch ein privates Unternehmen. Unfälle
Trivia
Literatur
WeblinksCommons: Bahnstrecke Haßfurt–Hofheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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