Bahnstrecke Darmstadt–Worms
Die Bahnstrecke Darmstadt–Worms ist eine ehemals durchgehende, normalspurige Eisenbahnstrecke in Südhessen durch das Hessische Ried und wurde daher auch als Riedbahn bezeichnet. Der Abschnitt zwischen Darmstadt und Riedstadt-Goddelau ist heute weitestgehend stillgelegt, der Abschnitt bis Biblis ist heute als Teil der Bahnstrecke Mannheim–Frankfurt (heutige Riedbahn) von großer Bedeutung für den Schienenpersonenfernverkehr und Schienengüterverkehr, während der letzte Abschnitt nach Worms Schienenpersonennahverkehr und Schienengüterverkehr aufweist. GeschichteDie Riedbahn wurde von der Hessischen Ludwigsbahn von Darmstadt zu dem Worms am Rhein gegenüber liegenden Bahnhof Rosengarten gebaut, um die Stadt von dort über das Trajekt Worms–Rosengarten mit der Landeshauptstadt des Großherzogtums Hessen zu verbinden. Elektrifiziert wurde die Strecke zwischen Riedstadt-Goddelau (damals: Goddelau-Erfelden) und Worms 1964.[3] In die „Generalsanierung“ der Riedbahn im 2. Halbjahr 2024 war auch der Bahnhof Hofheim einbezogen. Bisherige H/V-Signale wurden durch Ks-Signale ersetzt. Dabei wurde ein Gleiswechselbetrieb sowohl aus und in Richtung Biblis als auch Worms eingerichtet. Der Abschnitt zwischen Biblis und Hofheim sollte 2024[4] mit ETCS ausgerüstet und somit dichtere Zugfolgen ermöglicht werden. Dies ist inzwischen für das 2. Halbjahr 2025 geplant. BedienungDarmstadt – Riedstadt-GoddelauAuf dem größtenteils stillgelegten Teilstück zwischen Darmstadt Hbf und Riedstadt-Goddelau liegt noch bis ins Industriegebiet von Weiterstadt-Riedbahn ein Gleisanschluss, welcher sporadisch vom Güterverkehr genutzt wird. Riedstadt-Goddelau – BiblisAuf dem mittleren Abschnitt zwischen Riedstadt-Goddelau und Biblis verkehren im Schienenpersonenfernverkehr fast alle Intercity-Express- und Intercity-Züge zwischen dem Eisenbahnknoten Frankfurt am Main im Norden (mit den Bahnhöfen Frankfurt (Main) Hbf, Frankfurt (Main) Süd und Frankfurt am Main Flughafen) und dem Eisenbahnknoten Mannheim Hbf im Süden. Daneben verkehren nur zwei Linien des Schienenpersonennahverkehrs, der Regional-Express RE 70 von Frankfurt (Main) Hbf über Groß Gerau-Dornberg, Riedstadt-Goddelau, Biblis und Lampertheim nach Mannheim Hbf und die S-Bahn S 9 von Groß-Rohrheim über Biblis, Lampertheim und Mannheim nach Karlsruhe. Biblis – WormsDer südliche Abschnitt wird ausschließlich im Schienenpersonennahverkehr bedient. Die gesamte Strecke wird von der Regionalbahn-Linie RB 62 von Biblis–Worms Hbf bedient. Obwohl die Strecke vollständig elektrifiziert ist, kommen überwiegend Dieseltriebwagen zum Einsatz. Der Abschnitt Hofheim (Ried)–Worms Hbf wird zudem von der über die Nibelungenbahn von Bensheim kommende Linie RB 63 befahren. Auf der Strecke fahren täglich etwa fünf Güterzüge, 13 Regionalbahnen mit Elektrotriebwagen, 56 mit Dieseltriebwagen und zwei Regionalexpresse.[5] Außerdem wird dieser südliche Abschnitt als Umleitung bei Betriebsstörungen zwischen Biblis und Mannheim genutzt. BetriebsstellenWorms HauptbahnhofDer Wormser Hauptbahnhof ist der wichtigste Bahnhof der Nibelungenbahn. Als wichtigste Zwischenstation der Bahnstrecke Mainz–Ludwigshafen sowie Ausgangspunkt der Strecken nach Alzey/Bingen, Biblis und Bensheim ist der Bahnhof ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt. Früher war der Hauptbahnhof außerdem Ausgangspunkt der Strecken nach Viernheim/Weinheim, Grünstadt und Gundheim. Worms BrückeDer Haltepunkt Worms Brücke ging mit der Eröffnung der Rheinbrücke am 30. November 1900 in Betrieb, damals unter der Bezeichnung Worms-Rhein.[6] In den ersten Jahrzehnten seines Bestehens war er auch mit Personal besetzt.[7] 1902 wurde er zum Bahnhof 3. Klasse heraufgestuft.[8] Zum 1. Dezember 1926 wurde der Haltepunkt für den Gepäck- und Expressgutverkehr geöffnet.[9] Nach der Sprengung der Rheinbrücke Worms am 20. März 1945 wurde der Haltepunkt nicht mehr bedient und erst nach Eröffnung des Brückenneubaus 1948 als „nicht selbständiger Haltepunkt“ 1949 wieder in Betrieb genommen.[10] Er war neben dem Hauptbahnhof und dem Bahnhof Pfeddersheim eine von zuletzt drei Bahnstationen in Worms. Ursprünglich war er wegen des Pendlerverkehrs zum Hafen Worms und dem ihn umgebenden Gewerbegebiet angelegt worden. Die Bedienung des Haltepunkts wurde zum 14. Dezember 2014 wegen zu geringer Reisendenzahlen eingestellt. Zuletzt sei er nur noch von vier Fahrgästen pro Tag genutzt worden.[11] Die Bahnsteige und Zugänge sind baulich noch erhalten (Stand: 2020). RosengartenDer Bahnhof Rosengarten war von 1869 bis 1900 der Endpunkt der Ried- und Nibelungenbahn am Trajekt Worms–Rosengarten, da die Rheinbrücke noch nicht fertiggestellt war. Hofheim (Ried)Der Bahnhof Hofheim (Ried) ist der Bahnhof des Lampertheimer Ortsteils Hofheim. Im Bahnhof verzweigen sich die Strecken nach Biblis (Riedbahn) und Bensheim (Nibelungenbahn). BiblisIm Bahnhof Biblis trifft die Strecke auf die Riedbahn aus Mannheim. Es gibt dort eine Anschlussbahn zum Kernkraftwerk Biblis. GriesheimDer Bahnhof in Griesheim wurde 1934 von „Griesheim b Darmst“ in „Griesheim (b Darmst)“ umbezeichnet.[12] Weblinks
Literatur
Einzelnachweise
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