Bahnstrecke Burnham Junction–Belfast
Die Bahnstrecke Burnham Junction–Belfast (bis 1926 Belfast Branch) ist eine Eisenbahnstrecke in Maine (Vereinigte Staaten). Sie ist rund 53 Kilometer lang. Die normalspurige Strecke gehört dem Staat Maine. Derzeit findet kein Zugverkehr statt. GeschichteUm die Hafenstadt Belfast an das Eisenbahnnetz anzubinden und so die Verschiffung von Holz zu ermöglichen, wurde 1867 die Belfast and Moosehead Lake Railroad gegründet. Von den zwei zur Auswahl stehenden Verknüpfungspunkten bei Burnham und bei Kendall’s Mills wählte man Burnham, da an den Orten, die an der dorthin projektierten Strecke liegen, ein höheres Beförderungsaufkommen zu erwarten war. Die 53,2 Kilometer lange normalspurige Strecke wurde am 23. Dezember 1870 fertiggestellt und am 10. Mai 1871 offiziell eröffnet. Die Maine Central Railroad führte von Anfang an den Betrieb und hatte die Strecke gepachtet. Am 2. Januar 1926 lief der Pachtvertrag aus und die Betriebsführung auf der durch mangelnde Unterhaltung seitens der Maine Central Railroad maroden Strecke ging an die Belfast&Moosehead Lake. Neben Passagieren wurden hauptsächlich Futtermittel und Holz nach Belfast und Fischerei- und Geflügelprodukte nach Burnham Junction transportiert. Im Dezember 1948 verkehrte der letzte dampfbetriebene Zug. Bereits seit 1946 waren GE 70-ton-Dieselloks auf der Strecke im Einsatz. Als bereits auf den meisten Nebenstrecken Nordamerikas der Personenverkehr eingestellt war, verkehrte erst am 9. März 1960 der letzte Personenzug nach Belfast. Auch der Transport von Post endete an diesem Tag. An der Stelle des Personenbahnhofs in Belfast errichtete die B&ML 1961 eine eigene Futtermühle. Das einzige schwerere Unglück auf der Strecke ereignete sich im April 1977 bei Streckenkilometer 51,1 in der Nähe von Belfast, als ein Getreidezug entgleiste und fünf Wagen in den Passagassawaukeag River stürzten. Ab 1987 verkehrten auf der Strecke Ausflugszüge für Touristen. Am 9. Juni 2005 endete der Güterverkehr und die verbliebenen Fahrzeuge wurden an den neu gegründeten Verein Belfast & Moosehead Lake Railroad Preservation Society verkauft. Die Bahnstrecke selbst erwarb der Bundesstaat Maine. Am 5. Februar 2008 kündigte der Verein an, den Betrieb einzustellen und das Rollmaterial zu verkaufen[3]. PersonenverkehrDer Fahrplan vom 28. September 1913[4] sah drei werktägliche Personenzugpaare vor, die zwischen Burnham Junction und Belfast verkehrten und Anschluss von und nach Waterville und Portland hatten. Die Reisezeit betrug 75 Minuten. Nach dem Fahrplan vom 24. September 1933[5] gab es damals einen werktäglichen gemischten Zug sowie einen täglichen Personenzug pro Richtung. Die Reisezeit betrug 85 bis 115 Minuten, hatte sich also im Vergleich zu 1913 deutlich erhöht. Grund dürfte die schlechte Gleislage sein, die die B&ML noch aus den Zeiten der Vernachlässigung ihrer Strecke durch die Maine Central hatte. Dieses Fahrplanmuster wurde bis zur Einstellung des Personenverkehrs 1960 beibehalten. AnhangEinzelnachweise
Literatur
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