Australian Imperial ForceDie Australian Imperial Force (AIF) war eine australische Armee im Ersten und Zweiten Weltkrieg zum Einsatz in Übersee. Nach dem Defence Act von 1903 war es nur Freiwilligen erlaubt, außerhalb der australischen Hoheitsgebiete zu kämpfen, weshalb die AIF eine Freiwilligenarmee (Volunteer Army) war. 1st AIFAIF wurde als Freiwilligenarmee nach der Kriegserklärung Englands an Deutschland am 15. August 1914 aufgestellt und blieb dies auch im Gegensatz zur britischen Armee, die die Wehrpflicht einführte. Die AIF wurde 1914 als „die“ AIF gesehen und bezeichnet. Der Zusatz „1st“ wurde erst im Zweiten Weltkrieg eingeführt, um die Unterscheidung von der neuen Truppe deutlich zu machen. Im Ersten Weltkrieg kämpften 331.814 Soldaten der AIF für Großbritannien, deren Dominion Australien war. Dies waren 13 % der männlichen weißen Bevölkerung Australiens. Darüber hinaus dienten 2.100 Frauen hauptsächlich als Krankenschwestern in der AIF. Anfangs war nur eine Infanteriedivision und eine leichte Kavalleriebrigade geplant. Insgesamt wollte Australien 20.000 Männer inklusive aller notwendigen Unterstützungskräfte stellen. Es wurden dann aber 5 Infanteriedivisionen aufgestellt, von denen jede Division 3 Brigaden mit je 4 Bataillonen zu je 1.000 Mann hatte. Die australische Armee hatte anders als die britische Armee keine Regimenter, sondern nummerierte ihre Bataillone von 1 bis 60. Jedes Bataillon wurde aus einer bestimmten geografischen Region rekrutiert, sodass sich im Laufe des Krieges eine Identität der einzelnen Einheiten entwickelte. Die AIF wurde am Suezkanal, in der Schlacht von Gallipoli, in Gaza und an der Westfront eingesetzt. 64 % der Soldaten wurden verwundet und 18 % starben.[1] Australier erhielten zahlreiche Auszeichnungen im Ersten Weltkrieg. Allein 64 Soldaten erhielten das Viktoria-Kreuz, die höchste Auszeichnung für Tapferkeit in Streitkräften des Vereinigten Königreichs und des Commonwealth. Nach dem Krieg befanden sich 92.000 Soldaten in Frankreich, 60.000 in England, 17.000 im Nahen Osten, sowie Krankenschwestern in Saloniki und Indien. Am 21. April 1921 wurde die 1st AIF aufgelöst. Die 1st Australian Imperial Force bestand aus:
2nd AIFIm Zweiten Weltkrieg wurde am 15. September 1939 die 2nd AIF aufgestellt. Premierminister Robert Menzies plante, eine Infanteriedivision mit 20.000 Männern aufzustellen und dazu Hilfstruppen, soweit sie die allein auf Freiwillige angewiesene Truppe stellen konnte. Am 15. November 1939 wurde die Wehrpflicht für die Heimatschutztruppen mit Wirkung vom 1. April 1940 eingeführt. Alle ledigen Männer zwischen 20 und 35 Jahren waren damit dienstverpflichtet. Nach der Niederlage Frankreichs im Sommer 1940 wuchs die Zahl der Freiwilligen so stark, dass sich noch zwei weitere Divisionen aufstellen ließen. Die 2nd AIF hatte zu Beginn nur eine unzureichende Bewaffnung, die aus Waffen der 1st AIF bestand. Es dauerte eine Zeit, bis die australische Industrie ihre Produktion auf die für eine zeitgemäße Armee notwendigen Waffen umgestellt hatte, denn die britische Industrie war mit der Ausstattung der eigenen Armee ausgelastet. Nach dem Ausbruch des Krieges im Pazifik wurden erfahrene Soldaten aus den Reihen der 2nd AIF zu den Heimatschutzeinheiten als Verstärkung versetzt und Heimatschutzeinheiten mit mehr als 75 % AIF-Soldaten durften sich darauf hin ebenfalls als Australian Imperial Forces bezeichnen. Im November 1944 waren 423.000 Soldaten (davon 307.000 AIF) und 25.000 Frauen in der australischen Armee.[2] Australische Truppen kämpften im Nahen Osten, Nordafrika und Griechenland, sowie im Pazifik und Süd-Ost Asien. 20 Soldaten der 2nd AIF erhielten im Zweiten Weltkrieg das Viktoria-Kreuz, die höchste Auszeichnung in der Armee des Vereinigten Königreichs und des Commonwealth'. Die 2nd AIF war zusammen mit der Permanent Military Force (PMF) und Citizen Military Force (CMF) Teil der Australian Military Forces (AMF).[3] Sie wurde am 30. Juni 1947 aufgelöst und das verbliebene Personal in die Australian Army überführt. Die 2nd Australian Imperial Force bestand aus:
Weblinks
Einzelnachweise
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