Prag/Tschechoslowakei: StaatspräsidentVáclav Havel stellt sein Amt circa sieben Wochen nach seiner gescheiterten Wiederwahl durch die Föderalversammlung zur Verfügung. Es gibt zunächst keinen Nachfolger.[9]
Rostock/Deutschland: Bei Ausschreitungen vor der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber in Mecklenburg-Vorpommern im Stadtteil Lichtenhagen liefern sich rund 1.000, meist jugendliche Rechtsradikale Straßenschlachten mit der Polizei. Bei den z. T. bürgerkriegsähnlichen Krawallen gehen die Randalierer mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern gegen die Sicherheitskräfte vor. Mehr als 110 Beamte werden verletzt, einige schwer. Die Rechtsradikalen, die aus dem ganzen Bundesgebiet anreisten, dringen in das Erdgeschoss des Wohnheims ein und stecken unter dem Beifall von rund 2.000 Schaulustigen Wohnungen in Brand. Die Polizei nimmt 60 Personen fest.[13]
Goedemoed/Südafrika: Im Gefängnis der Stadt Goedemoed im Oranje-Freistaat erschießt der Polizeibeamte Lehlohonolo Hasebeng, gegen den wegen der Vergewaltigung einer Tochter eines Kollegen ermittelt wurde, acht Menschen und verletzt vier weitere. Unter den Opfern sind keine Insassen der Haftanstalt. Im weiteren Verlauf des Ereignisses begeht Hasebeng Suizid.[16]
Freitag, 28. August 1992
Genf/Schweiz: Die Hohe Flüchtlingskommissarin der Vereinten Nationen (UN) Sadako Ogata berichtet den Vertretern der UN-Mitgliedstaaten von weltweit steigenden Flüchtlingszahlen. Stark betroffene Gruppen sind Afghanen, Bürger der Nachfolgestaaten der SFR Jugoslawien und die Bewohner der Länder am Horn von Afrika. Ogata schlägt die Ansiedlung in „Drittländern“ vor, wenn der Schutz einer Minderheit durch den Einsatz internationaler Organisationen nicht herbeizuführen sei. Im Fall Jugoslawien gibt sie die Zahl der Flüchtlinge mit aktuell circa 600.000 Personen an.[17]