Auf der Reeperbahn nachts um halb eins (1929)
Auf der Reeperbahn nachts um halb eins ist eine deutsche Action-Stummfilmkomödie aus dem Jahre 1929 mit Lydia Potechina und Eddie Polo in den Hauptrollen. HandlungDie dralle Katalanin Donna Ramona Raffkaela ist eine gewiefte Geschäftsfrau, die ganz genau weiß, was sie will und nicht bereit ist, sich von windigen Geschäftspartnern übers Ohr hauen zu lassen. Als Präsidentin der KSK, der „Katalonischen Schweinezsülze-Kompagnie“, erhofft sie, in Deutschland mit ihrem fleischlichen Produkt das große Geschäft zu machen. Als die spanische Matrone in Hamburg-St. Pauli anlandet, hat sie auch ihr Werbeschwein, den dicken Romeo, dabei, ein mit zahlreichen Auszeichnungen dekoriertes, wahres Prachtschwein. Mit ihrem Werbeleiter Caesar Verkannto, der ganz gegen ihren Willen ein Auge auf Ramonas mitgereiste Tochter Eleonora geworfen hat, gerät sie rasch aneinander, und somit liegen er und die Señora bald über Kreuz. Da Schwein Romeo derart wichtig und wertvoll für Donna Raffkaela ist, dass diese es stets an ihrer Seite mit sich führt, sogar in ihrem Hamburger Domizil, dem Hotel Esplanade, entführt der verkannte Verkannto nun selbiges kurzerhand. Donna Ramona ist in heller Aufregung. Doch auch das Hamburg der Vor-Hans-Albers-Zeit hat seinen kernigen, tollkühnen Burschen, einen fäusteschwingenden und jedes Hindernis schwungvoll überspringenden Tausendsassa, der jedes Problem handfest zu lösen weiß. Er heißt Heini Box und springt für die stolze Spanierin sogleich in die Bresche. Heini durchforstet St. Pauli, wo gerade ein Brillantendiebstahl vonstattengeht, fegt über die sündige Meile, die titelgebende Reeperbahn, springt in einen Schornstein einer Barkasse und räumt prügelnd in einer schummrigen Hafenkneipe auf. Schließlich befreit Heini den fetten Romeo aus den Klauen des Schurken und darf zum Dank schließlich Eleonora zum Altar führen. HintergrundDie Außenaufnahmen dieses Films entstanden Januar und Februar 1929 in Hamburg (Hafen, St. Pauli-Lokal „Trichter“, Reeperbahn, Volksfest Dom) sowie in den Jofa-Ateliers in Berlin. Die Uraufführung waren am 12. April 1929 in mehreren Hamburger Kinos sowie in Berlins Schauburg. Die Produktionsleitung hatte Max W. Kimmich, die Bauten entwarf Otto Moldenhauer. Rudolf Fichtner war Aufnahmeleiter. Für den Schauspieler und Regisseur Fred Stranz, der gut zehn Jahre zuvor den bayerischen Western mit aus der Taufe gehoben hatte[1][2], war dieser Film seine filmische Abschiedsvorstellung. Beim Tonfilm war er nicht mehr aktiv. Kritiken
– Hamburger Anzeiger, Nr. 86, vom 13. April 1929
– Georg Herzberg: Film-Kurier. Berlin Nr. 88 vom 13. April 1929 Weblinks
Einzelnachweise
|
Portal di Ensiklopedia Dunia