Audacht MorainnAudacht Morainn [Sammlung von Lehrsprüchen in altirischer Sprache, die nach stilistischen Vergleichen vermutlich im 7. oder 8. Jahrhundert verfasst wurde. Sie sollen von dem sagenhaften Richter Morann zur Belehrung seines Ziehsohnes, des irischen Königs Feradach Find Fechtnach, verfasst worden sein. Nach der Sage trug Morann einen Kragen (id, sín) um seinen Hals, der sich immer zusammenzog, wenn er ein ungerechtes Urteil fällen wollte. In einer anderen Version trug der Angeklagte den Kragen, der dann über Schuld oder Unschuld entschied.[1] Den Hauptpunkt von Audacht Morainn bildet die fír flathemon, die „Gerechtigkeit des Herrschers“.[2][3] ] („Moranns Vermächtnis/Testament“) ist der Name einerDie Metrik (Verslehre) der zahlreichen Sentenzen ist eine rhythmisch variierende Prosa mit der Verwendung von Alliteration (Anlautgleichheit). Eine Auswahl:
Fir flathemonDie Gerechtigkeit des Herrschers war eine der wichtigsten Aufgaben des Königs, weil dadurch Wohlstand und Glück seines Reiches gewährleistet waren. Begangenes Unrecht (gáu flathemon) galt als Ursache jeglichen Unglückes des Königs und seiner Untertanen, der König konnte dafür abgesetzt und – eventuell sogar mit dem Tode – bestraft werden. Diese gáu flathemon wurde in den altirischen Rechtstexten mit dem groben Terminus cacc for enech („Scheiße auf sein Gesicht/seine Ehre“) benannt.[2] Ähnliche Regeln sind aus Indien (ṛta, dharma), Griechenland (dikē) und Ägypten (maat) bekannt.[5] Literatur
Siehe auch
Einzelnachweise
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