AtlanAtlan da Gonozal ist einer der Hauptcharaktere in der Science-Fiction-Serie Perry Rhodan, der 1962 in Band 50[1] in die Handlung eingeführt wurde. Die Figur entwickelte sich erfolgreich und erhielt 1969 eine eigene Serie. Mit einigen Unterbrechungen wurde diese in mehreren Auflagen als Heftroman herausgegeben. Später folgten Bücher, Taschenbücher und Taschenheft-Romane. Die Figur AtlanAtlan da Gonozal (bedeutet ‚Atlan aus dem Hause/aus dem Geschlecht derer von Gonozal‘) gehört dem weitläufig mit den Menschen verwandten Volk der Arkoniden an, dessen Heimatplanet die Welt Arkon im Sternhaufen M13 ist. Sein Geburtsname ist „Mascaren“. Dank eines ihm verliehenen Zellaktivators ist er relativ unsterblich, was bedeutet, dass er nur durch Gewaltanwendung sterben kann, während seine Alterung gestoppt wurde und Krankheiten und Gifte ihm nichts anhaben können. Der Zellaktivator ist ein technisches Gerät, das den Träger durch „Zellschwingungsstrahlung“ regeneriert. Mit rund 13.400 Jahren ist Atlan der älteste der sogenannten Zellaktivatorträger in der Perry-Rhodan-Serie und auch der älteste Arkonide überhaupt. Mit den unterschiedlichsten Gefährtinnen zeugte er zahlreiche Nachkommen. Er ist 1,87 m groß und athletisch gebaut. Wie bei allen Arkoniden ist sein Haar weißblond, seine Augen sind jedoch nicht so rötlich wie bei Arkoniden üblich. Atlan stammt aus dem Geschlecht der Gonozal, das mehrere arkonidische Imperatoren gestellt hat. Eine seiner arkonidischen Eigenarten ist ein eigenständiger und streng logisch arbeitender Gehirnsektor – der so genannte Extrasinn. Dieser Logiksektor wird nach langem und umfangreichem Studium durch ein spezielles Verfahren aktiviert und dient der streng logischen Auswertung der Wahrnehmungen. Er kommuniziert in geistigen Selbstgesprächen mit Atlan und bedient sich dabei zuweilen ausgesucht sarkastischer Bemerkungen. GeschichteIm Lauf seines langen Lebens ist der junge Atlan zunächst auf der Flucht vor dem Mörder seines Vaters, der sich zum neuen Imperator des Großen Imperiums der Arkoniden macht. Dessen Häscher versuchen, des rechtmäßigen Thronfolgers habhaft zu werden. Nach dem Sieg tritt der Kristallprinz Atlan in die Raumflotte ein und kommandiert ein eigenes Geschwader. Im Krieg gegen das Volk der Methanatmer lässt Atlan auf dem abgelegenen und unbedeutenden Planeten Erde einen kleinen Inselkontinent zum Stützpunkt ausbauen. Zu Ehren ihres Kommandanten tauft die Besatzung den Kontinent auf den Namen Atlantis. Während des Abwehrkampfes gegen andere fremdrassige Intelligenzen wird die Erdachse geringfügig verschoben. Es kommt zu tektonischen Bewegungen und Flutwellen, in deren Folge Atlantis im Meer versinkt. Um Atlans Leben zu retten, enthebt ihn die Besatzung seines Flaggschiffes des Kommandos und setzt ihn auf Atlantis aus, bevor sie in einen letzten aussichtslosen Kampfeinsatz aufbricht. Atlan zieht sich daraufhin in eine Überlebensstation zurück, die mit Atlantis im Meer versank, und begibt sich in biologischen Tiefschlaf. In regelmäßigen Abständen lässt er sich von seinem Roboter Rico wecken, um zu sehen, wie sich die steinzeitliche Menschheit entwickelt, und gibt erste zivilisatorische Anstöße. Später wird er in unregelmäßigen Abständen auf Veranlassung der Superintelligenz ES geweckt und wehrt als Paladin der Menschheit zahlreiche Gefahren von ihr ab, bevor er sich wieder in seine Fluchtkuppel zurückzieht. Auf seiner langen Wanderung über die Erde fördert er die irdische kulturelle und technologische Entwicklung bis ins 20. Jahrhundert (beschrieben in den so genannten „Zeitabenteuer“-Romanen, siehe Abschnitt Bücher), um irgendwann einmal mit einem Raumschiff nach Arkon zurückkehren zu können. Als nach dem historischen Mondflug Perry Rhodans und dessen Landung auf feindlichem Hoheitsgebiet im Jahre 1971 der Dritte Weltkrieg auszubrechen droht, sieht Atlan das Ende der menschlichen Zivilisation nahen. Resigniert zieht er sich wieder in seine Fluchtkuppel zurück und verschläft so ironischerweise den Aufbruch der Menschheit ins All. Als er im Jahre 2040 wieder erwacht und plant, aus den verstrahlten Resten der Menschheit von Neuem eine Zivilisation zu bilden, sieht er sich einer völlig neuen Situation gegenüber. Nach anfänglichen Missverständnissen kommt es zur Einigung und Freundschaft mit Perry Rhodan. Nach der Umprogrammierung des Robotregenten, der die mittlerweile degenerierten Arkoniden diktatorisch regiert, amtiert Atlan als Imperator Gonozal VIII. Er versucht, die lethargischen Arkoniden wieder zu neuer Größe zu führen, scheitert dabei allerdings. Die Arkoniden lehnen seine Regierungsweise ab und beschäftigen sich lieber mit eigenen Interessen. Es kommt zu zahlreichen Mordanschlägen auf den zunehmend als Ärgernis empfundenen Imperator, der mit Hilfe der als primitive Emporkömmlinge betrachteten Terraner regiert und wenig Verständnis für die althergebrachten Traditionen des von Standesdünkeln und Motivationslosigkeit geprägten Volkes zeigt. Amtsmüde geworden, übergibt Atlan das Große Imperium an Perry Rhodan, der es mit dem terranischen Solaren Imperium zum Vereinten Imperium fusioniert. Atlan gründet daraufhin die USO, eine Art Geheimdienstorganisation zum Schutz des Vereinten Imperiums. Für die Preisgabe des Großen Imperiums an die Terraner erklären die Arkoniden Atlan auf Lebenszeit zur persona non grata. Nach weiteren Abenteuern wird er später ein sogenannter Ritter der Tiefe, Mitglied eines Wächterordens, dessen Aufgabe die Wahrung der kosmischen Ordnung ist, und reist, insbesondere an Bord des Raumschiffes SOL, durch das Universum. Atlan-SerieDie Atlan-Serie erscheint bzw. erschien in unterschiedlichen Formen:
Atlan-HeftserieAufgrund seiner Beliebtheit in der Perry-Rhodan-Fangemeinde seit seiner Einführung 1962 wurde ihm 1969 eine eigene Heftserie gewidmet, die ursprünglich unter dem Titel Atlan - Im Auftrag der Menschheit publiziert wurde. Bis zur Einstellung 1988 erschienen bei Moewig bzw. Pabel-Moewig 850 Heftromane. Ab 1998 gab es wieder zwei Miniserien mit jeweils zwölf Romanen. Seit der dritten dieser Miniserien erschien die Atlan-Heftserie wieder vierzehntäglich mit einer fortlaufenden Nummerierung. Mit dem 60. Heft wurde diese Serie im August 2006 eingestellt. Die Zyklen der Atlan-Heftserie
Die Zyklen „Obsidian“ bis „Flammenstaub“ sind von 2004 bis 2006 in ununterbrochener Folge mit 60 Heften erschienen.[2] Bücher (Hardcover)Die Erlebnisse des Arkoniden in der Geschichte der Menschheit (Überarbeitung der Atlan-Zeitabenteuer aus den Perry-Rhodan-Planetenromanen), als Imperator von Arkon (mit neuem Lesematerial) sowie in seiner bewegten Jugend (Überarbeitung des „Held-von-Arkon“-Zyklus aus der Heftromanserie) wurden in den so genannten Blaubänden in Zyklen zusammengefasst.[3]
HörbücherSeit Januar 2008 erscheinen die Blaubände auch als Hörbuch. Als erstes ist der Band „An der Wiege der Menschheit“ erschienen. Hier wird wie bei den Hörbüchern zu den Perry-Rhodan-Silberbänden der Inhalt des Buches ungekürzt vorgelesen. Die Bände werden von Engelbert von Nordhausen gelesen. TaschenbücherNach der Einstellung der Heftromanminiserien brachte Fantasy Productions von Oktober 2006 bis Dezember 2012 Atlan-Zyklen im Taschenbuch-Format heraus. In einer allgemeinen Reihe, die im 32. Jahrhundert spielt, sind sieben Trilogien, eine Hexalogie und ein Einzelband erschienen, in der zeitweise parallel veröffentlichten Reihe Atlan-X, die in der Vergangenheit der Menschheitsgeschichte angesiedelt ist, zwei Trilogien.
Taschenheft-RomaneAb Januar 2013 erschien die Serie Atlan – Das absolute Abenteuer monatlich im Pabel-Moewig Verlag GmbH im Taschenheft-Format. In ihr sollte der SOL-Zyklus der Heftromanserie in überarbeiteter Form wiederveröffentlicht werden. Nachdem die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen des Verlages zurückblieben, wurde die Serie jedoch nach Band 10 im Oktober 2013 abgebrochen. Die bereits vorbereiteten Bände 11 und 12 sind bis Ende 2013 als E-Books erschienen. AutorenDie 850 Hefte der klassischen Atlan-Serie wurden von 22 Autoren geschrieben.
Zu den Autoren der weiteren Atlan-Zyklen als Heftserie, Miniserie, in Hardcover und Taschenbücher gehörten: Uwe Anton, Luc Bahl, Michael Berger, Frank Borsch, Michael H. Buchholz, Rainer Castor, Arndt Ellmer, H. G. Ewers, Robert Feldhoff, Bernd Frenz, Oliver Fröhlich, Hubert Haensel, Rainer Hanczuk, Cathrin Hartmann, Marc A. Herren, Horst Hoffmann, Bernhard Kempen, Claudia Kern, Hans Kneifel, Leo Lukas, Dennis Mathiak, Achim Mehnert, Christian Montillon, Nicole Rensmann, Manfred H. Rückert, Rüdiger Schäfer, Ralf Schuder, Susan Schwartz, Christian Schwarz, Joachim Stahl, Michelle Stern, Peter Terrid, Michael Marcus Thurner und Wim Vandemaan. Literatur
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