Die Arteriviridae sind eine Familie behüllter Viren innerhalb der OrdnungNidovirales. Der Name Arteriviridae ist von der Krankheit „Equine Arteritis“ abgeleitet, welche durch ein Virus aus dieser Familie ausgelöst wird.
Die Virionen haben einen Durchmesser von ca. 45 bis 60 nm. Das ikosaedrische oder sphärische Nukleokapsid ist von einer Membranhülle umgeben[3], welche unter anderem folgende Virusproteine enthält:
Arteriviren haben ein Genom von 12,7 bis 15,7 kb Länge, das als Einzelstrang-RNA mit positiver Polarität vorliegt. Positive Polarität bedeutet, dass die Virus-RNA in der Wirtszelle direkt als mRNA wirken kann. Die Virus-RNA wird von einem helikalenKapsid umhüllt.
Replikation
Die Replikation findet im Cytoplasma in enger Assoziation mit dem endoplasmatischen Retikulum (ER) der Wirtszelle statt. Der Zusammenbau der Virionen und das Budding erfolgt an intrazellulären Membranen, sehr wahrscheinlich am ER.
Die fertigen Virionen (Viruspartikel) werden durch Exocytose freigesetzt.
Wirte
Die Arteriviren infizieren, je nach Virus-Spezies: Pferde, Schweine, Mäuse und Affen.
Eigenschaften
Eine Gemeinsamkeit der Virus-Spezies innerhalb der Arteriviridae sind ihre Zielzellen, also die Zellen, in denen sich das Virus vermehrt. Arteriviren infizieren vor allem die Makrophagen in der Lunge. Zudem können die Viren im Körper der betreffenden Tierart persistieren.
Systematik
Systematik der Familie (Stan Mitte April 2024):[4][5]
Hans-Joachim Selbitz, Uwe Truyen, Peter Valentin-Weigand (Hrsg.): Tiermedizinische Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenlehre. 9. vollständig überarbeitete Auflage, Enke Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-8304-1080-5
Fritz H. Kayser u. a.: Medizinische Mikrobiologie, Verstehen – Lernen – Nachschlagen. 10. komplett überarbeitete Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New York 2001, ISBN 978-3-13-444810-8
Teressa M. Shaw, Devra Huey, Makky Mousa-Makky, Jared Compaleo, Kylie Nennig, Aadit P. Shah, Fei Jiang, Xueer Qiu, Devon Klipsic, Raymond R. R. Rowland, Igor I. Slukvin, Meagan E. Sullender, Megan T. Baldridge, Haichang Li, Cody J. Warren & Adam L. Bailey: The neonatal Fc receptor (FcRn) is a pan-arterivirus receptor. In: Nature Communications, Band 15, Nr. 6726, 7. August 2024; doi:10.1038/s41467-024-51142-x (englisch). Dazu: