Arnd HenzeArnd Henze (* 25. September 1961 in Einbeck) ist ein deutscher Journalist und Publizist. Leben und KarriereAufgewachsen in Einbeck, Göttingen und Garbsen, arbeitete Arnd Henze bereits während der Schulzeit für die örtliche Lokalzeitung „Rundblick“ und den Norddeutschen Rundfunk. Dort moderierte er u. a. die Jugendsendung „Der Club“. Während des Studiums in Göttingen, Heidelberg und Berkeley, CA produzierte er zahlreiche Hörfunkfeatures zu gesellschaftspolitischen Themen. Breitere Diskussion löste er in den 1988er Jahren mit investigativen Arbeiten zur Verwicklung der evangelischen Kirche in der NS-Zeit aus, u. a. zur Rolle des damaligen Bischofs August Marahrens[1] und zum Eisenacher „Entjudungsinstitut“[2]. Nach dem Volontariat und einer kurzen Phase als freier Autor wurde er 1992 außenpolitischer Redakteur und Reporter beim WDR. Vor allem aus den USA berichtete er regelmäßig für aktuelle Sendungen wie „Tagesschau“, „Tagesthemen“ sowie den „ARD-Weltspiegel“. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Sozialreportagen und Dokumentationen. Von 2012 bis 2019 war Henze Fernsehkorrespondent im ARD-Hauptstadtstudio mit dem Schwerpunkt Außen- und Sicherheitspolitik. Seit 2019 ist er wieder in Köln im Bereich Investigative Recherche und WDR Doku tätig. Für große Resonanz sorgte im Oktober 2020 die Dokumentation Ich weiß nicht mal, wie er starb – Wie ein Pflegeheim zur Coronafalle wurde,[3] für die Henze gemeinsam mit Co-Autorin Sonja Kättner-Neumann mehrfach ausgezeichnet wurde. Arnd Henze ist berufenes Mitglied der 13. EKD-Synode und beteiligt sich mit Vorträgen und Aufsätzen an sozialethischen Debatten zu Themen wie Krieg und Frieden, Klimaschutz, Demokratie und Antisemitismus. 2019 erschien sein Buch Kann Kirche Demokratie? Wir Protestanten im Stresstest, das sich mit dem antidemokratischen Erbe des Protestantismus und gegenwärtigen Anfälligkeiten für autoritäre Versuchungen beschäftigt. Auf Vortragsreisen in die USA hat Henze mehrfach zu Fragen globaler Gefährdungen der Demokratie und zu Themen kirchlicher Zeitgeschichte referiert – z. B. im Frühjahr 2024 zum Thema "Weaponizing Bonhoeffer" u. a. in Washington, Yale[4] und am "Union Theological Seminary" New York[5]. Außerdem tritt er dafür ein, dass sich die Kirchen in ihrer Selbstdarstellung stärker auf Erfahrungen aus ihrer Geschichte, darunter dem Dritten Reich, konzentrieren.[6] Von 1993 bis 2012 leitete er das „Dellbrücker Forum“, das sich mit insgesamt 111 Podiumsveranstaltungen zu einem bundesweit wahrgenommenen Ort gesellschaftlicher Debatten entwickelt hatte.[7] Auf dem Evangelischen Kirchentag in Stuttgart im Juni 2015 moderierte er vor mehr als 11.000 Teilnehmern die Veranstaltung Die Welt ist aus den Fugen mit Kofi Annan und Frank-Walter Steinmeier.[8] Darüber hinaus leitete Henze seit 1999 zahlreiche Bürgerbeteiligungsverfahren zu kontroversen Projekten der Stadtentwicklung. Filmografie Dokumentationen (Auswahl)
Auszeichnungen (Auswahl)
Schriften
Einzelnachweise
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