Armin Radefeld

Armin Radefeld (* 6. Mai 1817; † 4. Oktober 1885 in Hildburghausen) war ein deutscher Pädagoge, evangelischer Pfarrer und Historiker.

Leben und Wirken

Er war der Sohn des Majors Radefeld. Nach dem Schulbesuch studierte er und promovierte zum Dr. phil. Bekannt wurde der als Seminarlehrer, Archidiakon der Neustädter Gemeinde in Hildburghausen und Pfarrer von Wallrabs tätige Radefeld vor allem durch sein in zahlreichen Auflagen erschienenes Reisehandbuch von Thüringen (mit Musikdirektor M. Anding, zuerst als Wegweiser durch Thüringen) und mehrere Beiträge in Meyers enzyklopädisches Lexikon.

Würdigung in der Chronik von Hildburghausen

… so sei hier noch eines Mannes gedacht, der von der Welt wenig gekannt, ja vielfach selbst verkannt und nach seinem Tode erst gerechter gewürdigt, der wissenschaftlichen Bildung nach zweifelsohne zu den Ersten zählt. Dr. phil Armin Radefeld, ein schlichter Mann ohne Prunk und Ostentation, über unedles Wesen leicht erregt, auch in schwerem Leid noch christlich gefaßt, ein Mann, der nach Geist und Charakter so manchem Andern gegenüber ein besseres Loos hienieden verdient hätte. Auf dem hiesigen und Meininger Gymnasium, sowie auf den Universitäten Göttingen und Berlin gebildet, 40 Jahre am hiesigen Seminar im Schuldienst und 24 Jahre im geistlichen Amt; wie Hermann, nicht ein Prediger für die Massen, dafür aber auch ohne Phrasen, Effekthascherei und Schönrednerei und vielmehr von reichem, enggeschlossenem Gedankengang und ruhig dialektisch scharfer Gedankenentwicklung, die vielfach an Schleiermacher erinnerte. Und das Alles, weil er, hochbegabt wie er war, ununterbrochen wissenschaftlich fortarbeitete. Wie er eingehende theologische, philosophische und historische Studien trieb, wertvolle Beiträge zur Geschichte des Seminars, viele Artikel für das Meyersche Konversationslexikon und ein weitverbreitetes Reisehandbuch für Thüringen schrieb, so hinterließ er in seinem Nachlaß auch noch sorgsam gesammeltes urkundliches Material zur Geschichte unserer Stadt (A. Human: Chronik der Stadt Hildburghausen 1886, S. 84).[1]

Literatur

  • Zur Erinnerung an Dr. Radefeld, Archidakonus und Pfarrer der Neustadter Gemeinde. Gedächtnisrede am 20. p. Trinitatis 18. Oktober 1885 in der Neustadter Kirche gehalten von Dr. A. Human. Gadow & Sohn, Hildburghausen 1885.

Einzelnachweise

  1. Familiengeschichte Radefeldt

 

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